Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung
Autoren: Drew Karpyshyn
Vom Netzwerk:
bevor er die Zigarette im Aschenbecher ausdrückte, der in die Lehne des Se s sels integriert war. Dann trank er einen weiteren Schluck Whiskey.
    So d üster die Lage auch sein mochte, er würde sich doch keiner melancholischen Verzweiflung hingeben. Er war ein Mann, der Probleme bei den Hörnern packte, und dieses Problem war lö s bar.
    Commander Shepard hatte herausgefunden, dass menschliche Kolonisten von den Kollektoren entf ührt worden waren, einem scheuen Volk Außerirdischer, dass den Reapern bedingungslos ergeben war. Obwohl sie im dunklen All gefangen waren, konnten die ri e sigen Raumschiffe von überall her ihre Schergen kontrollieren, selbst über die Entfernung von Millionen Lich t jahren.
    Auf Befehl ihrer Maschinenherren hatten die Kollektoren Menschen eingesammelt und sie auf ihre Heimatwelt im Kern der Galaxie gebracht. Dort wurden die Entf ührten umfunkti o niert: verwandelt, mutiert und schließlich in organischen Schleim verwandelt – als Teil eines schrecklichen Experiments, um die Erschaffung eines neuen Reapers zu ermö g lichen.
    Shepard hatte – mit der Hilfe von Cerberus – diese Operation der Kollektoren verhindert. Doch der U n bekannte wusste, dass die Reaper nicht einfach aufgeben w ürden. Die Menschheit musste mehr über diese unerbittlichen und gnadenlosen Feinde erfa h ren, um sich auf die unausweichliche Rückkehr der Reaper vorz u bereiten. Sie musste sich mit ihren Stärken beschäftigen und ihre Schwächen herau s finden.
    Cerberus hatte einige Schl üsseltechnologien aus den Übe r resten der Operation von den Kollektoren erbeutet. Seine Leute b e gannen bereits eine Anlage aufzubauen, um erste kontrollierte Tests mit dieser merkwürdigen Technologie der Außerirdischen durchzuführen. Letztlich gab es nur einen Weg, an das Wissen der Reaper zu gelangen: Sie mussten die Experimente der Ko l lektoren an echten menschlichen Wesen nachahmen.
    Der Unbekannte war sich der Verwerflichkeit seines Plans v öllig bewusst. Doch Ethik und Moral mussten beiseitegesch o ben werden, wenn es um das Überl e ben des eigenen Volkes ging. Statt Millionen zu en t führen, wurden nur ein paar handverlesene Personen ausgewählt. Eine Handvoll Opfer musste leiden, um die gesamte menschliche Spezies zu beschützen und zu bewa h ren.
    Der Plan, die Experimente der Kollektoren nachzuahmen, w ürde im Geheimen stattfinden, ohne Shepards Wissen oder seine B e teiligung. Die Zusammenarbeit zwischen Cerberus und dem berüh m testen Helden der Menschheit konnte man im besten Falle unerfreulich nennen. Keine Seite hatte der anderen vol l ständig vertraut. Es war möglich, dass sie in Zukunft wieder zusammenarbeiten würden, doch für den Moment wollte sich der Unbekannte nur auf seine eigenen Spitzenagenten verlassen.
    Ein sanftes L äuten kündigte eine eingehende Nachricht an, und er wandte seine Aufmerksamkeit dem Holopad zu.
    Das Licht dimmte sich automatisch, als die Wand hinter ihm durchsichtig wurde. Die sterbende Sonne in seinem R ücken tauchte den Raum in ein orang e rötliches Licht.
    „Annehmen“, murmelte der Unbekannte, und das Bild von Kai Leng erschien über dem Holopad.
    Wie die meisten Menschen war er ein typischer Vertreter der multikulturellen Erdbev ölkerung. Seine chinesische Absta m mung war anhand seines dunklen Haars und der Augen klar zu erkennen. Doch um das Kinn und die Nase gab es Züge, die auf slawische oder russische Einflüsse hinwiesen.
    „Wir haben ihn gefunden“, berichtete Kai Leng.
    Der Unbekannte musste nicht fragen, über wen sie sprachen. Als Spitzenagent von Cerberus war Kai Leng beinahe drei Jahre auf einer Mission gewesen, um ein einziges Ziel zu suchen.
    „Wo ist er?“, wollte der Unbekannte wissen.
    „Auf Omega.“
    Die gerippten Muskeln an Kai Lengs Hals ve r spannten sich vor Ekel, als er diesen Namen aussprach – eine v öllig unfreiwi l lige, doch verständliche Reaktion. Die Raumstation repräse n tierte alles, was Cerberus an außerirdischer Kultur verachtete: Sie war g e setzlos, wild und brutal. Kai Leng bewegte durch den Reflex den Kopf, weshalb man die Tätowierung auf der Rüc k seite se i nes Halses erkennen konnte: eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz biss.
    Dieser sogenannte Ouroboros wurde oft benutzt, um die Ewigkeit zu symbolisieren. Doch der Unb e kannte wusste, dass er auch eine dunklere Bedeutung hatte: Vernichtung. Was, auf seine eigene Art, ebe n falls ein Zeichen f ür die Ewigkeit war.
    Cerberus hatte Kai Leng vor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher