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Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live
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es die Träne an sich überhaupt gab.
    Jeffries war als nächster an der Reihe. »Viel Glück, Pille«, sagte Bass.
    Greetings hatte eine kleine Rede vorbereitet, da sie ja der blinde Passagier war und eigentlich weniger Recht gehabt hätte als… doch Bass legte ihr den Handschuh auf die Stelle, wo ihre Lippen unter der Gesichtsmaske waren, und gab ihr dann einen Klaps auf den Po, auf NASA-Art. Sie drehte sich um und eilte die Leiter hinauf.
    Glamour filmte sie und reichte anschließend Bass den Demogorgon. Dann stand er da und wartete, bis Bass die Kamera zu Boden gestellt und sich hingekniet hatte; die beiden Männer umarmten sich.
    Natascha Kirow drängte sie alle mit dem äußeren Licht der Luftschleuse zur Eile beim Besteigen des Schiffes und gab Bass das Zeichen des erhobenen Daumens, bevor sie die Tür der Luftschleuse schloß. Natascha Kirow hatte bereits gesagt, was sie sagen wollte, und das war – im Prinzip – nicht Lebwohl.
     
    Das Startfenster stand nur für eine kurze Zeit zur Verfügung. Die Mary Poppins war seit zwölf Minuten übei dem westlichen Horizont; wenn sie es schafften, würden sie das Schiff einholen, bevor Phobos hinter dem östlichen Bergmassiv versank.
    »Ich bin gar nicht dazu gekommen, mich von Bass zu verabschieden«, sagte Beverly Glenn auf dem winzigen Bildschirm des Flugdeck-Kommunikators; der größere Bildschirm war draußen im Sand zurückgelassen worden.
    »Sie haben ihn ja kaum kennengelernt«, sagte Natascha Kirow. »Der Countdown läuft.«
    »Sweeney läßt gerade die endgültigen Zahlen durchlaufen«, sagte Jeffries. »Vielleicht ergibt sich noch eine Änderung.«
    »Darauf kann ich nicht warten. Er ist zu weit entfernt. Bis die Information über unser Endgewicht zu ihm und seine Berechnungen bei uns angelangt sind, werden wir…«
    »Bereits Rock ’n’ Roll hören«, sagte Fonda-Fox. Auf der Suche nach einer Hand, an der sie sich festhalten konnte, fand Greetings die seine.
    »Die Dieselpumpen sind in Betrieb und arbeiten mit neunzigprozentiger Leistung«, sagte Jeffries, der den Sitz des Zweiten Offiziers eingenommen hatte, oder vielmehr den Rahmen, da die Polster und alles andere draußen im Sand lagen.
    »Er hat mir gesagt, Sie hätten mir etwas zu sagen«, bemerkte Natascha Kirow.
    Jeffries nickte. »Daß er Krebs hat. Aber das ist gelogen, deshalb hielt ich diese Mitteilung für überflüssig. Obwohl meine Theorie genaugenommen lautet, daß Sie alle…«
    »Das meine ich nicht. Ich nehme an, das sollte ein Versuch der Gewissenserleichterung sein. Nein, er sagte, Sie würden mir etwas über einen Mann mit einer auffallenden Frisur erzählen.«
    Jeffries nickte und tastete nach der kleinen Kristallpyramide in der Tasche seines Overalls. »Ich erzähle es Ihnen, sobald ich einen Augenblick zur Ruhe komme.«
    »Hier hinten ist alles im grünen Bereich«, meldete Fonda-Fox.
    »Zehn Sekunden«, sagte Natascha Kirow. »BG, bleiben Sie mit Sweeney in Verbindung, für alle Fälle…«
    »Alles Gute«, sagte Beverly Glenn über den Kommunikator.
    »Alles Gute«, sagte Bass über den Kommunikator.
    »Ebenfalls«, sagte Natascha Kirow. »Euch beiden.«
    Neun, sieben.
    »Alles in Ordnung da hinten, FF?«
    »Das habe ich bereits gesagt.«
    »Bass?«
    Sechs, fünf.
    »Bist du das, Kleines?«
    »Ja. Danke.«
    »Verstanden.«
    »Für alles. Wir treffen uns auf dem Raumfahrerball.«
    »Verstanden.«
    Zwei, eins.
    »Zündung!« sagte Jeffries, und anfangs langsam, als ob sie zögerte, ihren Kameraden zurückzulassen, und dann so schnell, wie die vollen 112 Prozent des F-1 es hergaben, hob die Ziolkowski ab vom roten Planeten Mars.

 
10
     
    Mit etwa 3,7 Milliarden Zuschauern ist die Verleihung der Academy Awards das herausragende feierliche Ereignis auf dem Planeten Erde, bei dem mehr Menschen aus mehr Teilen des Globus zu einer einzigen Abendunterhaltung zusammenkommen als jemals sonst. Die Preise bedeuteten eine Krönung, nicht nur Hollywood betreffend, sondern ganz Amerika, die Freie Welt, die Westliche Zivilisation, und wenn schon nicht, wie manche behaupten, das gesamte mit Wirbelsäulen ausgestattete Leben, so doch zumindest den Teil, der ins Kino geht. Es gibt Leute, die gehen so weit zu behaupten, der Sinn und Zweck des Filmemachens läge im Gewinnen von Preisen, und der Umstand, daß es auch Verlierer gibt, diene allein dem Zweck, für eine gewisse Spannung zu sorgen.
    Für die vier (auf der Leinwand drei) Leute, die vor Hollywoods weltberühmter Cinema Cathedral aus
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