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Mann der 1000 Namen

Mann der 1000 Namen

Titel: Mann der 1000 Namen
Autoren: A. E. van Vogt
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ein Leopard sich in einen Adler verwandelt, der sich erst noch etwas unsicher in die Luft hob und schließlich mit zunehmender Kraft und Geschwindigkeit davonflog.
    Kaum eine Minute danach stieß ein Dutzend riesiger Vögel in den Himmel, dann folgten hundert und schließlich viele Hunderte. Alle durchschnitten die Luft mit ihren mächtigen Schwingen.
    Zu spät bemerkten sie den Helijet. Er kam mit feuerspeienden Maschinengewehren auf sie zu. Eine ganze Zeitlang regnete es Federn und tote Vögel. Doch als das Flugzeug aus seinem Sturzflug wieder hoch kam und zu wenden begann, flogen immer noch zumindest tausend der Adler ostwärts.
    Aber keiner von ihnen vermochte sich so schnell zu bewegen wie der metallene Riesenvogel mit seiner reichhaltigen Bestückung. Überall begannen erneut tote Adler zu Boden zu stürzen, gefolgt von sanft schwebenden Federn.
    Den Überlebenden kam offenbar ein, wie sie glaubten, rettender Gedanke, denn sie wendeten und flogen nun in nördlicher Richtung auf die Berge zu.
    Unter Stevens Leitung brauste der Helijet über Mittend und spürte eine nach der anderen die verschiedenen Gruppen von Gi-Ints auf, während diese angegriffen wurden. Auch sie versuchten sich in die Luft zu retten, und auch sie wurden von der Besatzung des Helijets niedergemacht.
    Es wäre ohne weiteres möglich, gestanden sie sich später ein, daß zwei oder drei der Adler davongekommen waren. Die Kreaturen hatten sich getrennt und in alle Richtungen verteilt, einschließlich in den Himmel. Und da gab es bedauerlicherweise eine Anzahl von Wolken.
    »Außerdem«, meinte Steven, »schienen mir, auf meinen Gedankenbefehl hin, einige dieser Mütter recht verwirrt. Aber der Mehrzahl kann ich meine Anerkennung nicht verwehren. Als ich nicht locker ließ, schienen sie ihre entartete Brut doch mit richtigen Augen zu sehen und gestatteten ihre Vernichtung ...«
    »Aber – aber ...«, stammelte Odard. »Es waren doch Tausende von Sprößlingen. Wo kamen dann die anderen her, die sie angriffen und töteten?«
    »Das war Mutter persönlich.«
    »Mutter besteht doch nur aus achthundertsechsundachtzig Wesen, die vermutlich in der Lage waren, sich in Elefanten und Tiger zu verwandeln. Dabei möchte ich schwören, daß wir an zumindest einem Dutzend Schlachten teilnahmen, und daß die Gesamtzahl der Angreifer auf kaum weniger als vierzigtausend kam und die der Angegriffenen auf etwa sechzehn- oder siebzehntausend. Bestimmt waren es noch mehr, ehe auch wir eingriffen.«
    Steven, der in einem der vorderen Sitze lehnte, breitete die Hände aus. »Hören Sie, letztendlich ist Mutters Problem nicht das der Quantität. Mutter ist jeder und alle.«
    »Das höre ich nicht das erstemal von Ihnen.«
    »Es ist schließlich der Kernpunkt des universalen Bewußtseins«, betonte Steven. »Totale Verbindung mit jedem lebenden Wesen. Ich dachte, ich hätte es Ihnen schon erklärt.«
    »Ja, ich glaube, das haben Sie auch«, murmelte Odard düster.
     

 
23.
     
    Wenn man schon mit vierundzwanzig Jahren beginnt, die Leitung eines industriellen Imperiums zu übernehmen, wie es bei Steven Masters sen. der Fall war, der in diesem Alter damit belastet wurde, als sein Vater bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam, dann erlangt man eine umfassendere Weltanschauung als die des Durchschnittsbürgers.
    Jetzt, in seinen mittleren Jahren, war der große Mann (denn zu dem wurde er – mit zwei Milliarden Dollar mit Profit zu jonglieren, war keine leichte Aufgabe) immer noch an allem interessiert. Er verstand es zuzuhören, setzte sich persönlich ein, und wußte, was er tat.
    Er hatte ein chronisches Halsleiden, das seinen Sohn wahnsinnig machte. Doch gerade diese automatische Sprechverlangsamungsmethode verfügte über ihren nicht unterschätzbaren Überlebenswert. Sie gab einem Zeit nachzudenken, um so auch nein sagen zu können, statt ja.
    Gegen Mittag des Tages nach der Massenverhaftung hatte Glencairn auf Anweisung Masters' die Verteidigung jener Angeklagten übernommen, die keinen Rechtsbeistand hatten. Dann verlangte er, daß der Staatsanwalt ihn über den gegenwärtigen Verbleib einer Stephanie Williams aufkläre, die eine Entschädigung von zehntausend Dollar erhalten hatte, sich jedoch nicht unter jenen befand, die noch inhaftiert waren.
    Ein eifriger Staatsanwalt, der auf eine beschleunigte Beförderung hoffte, stellte eine Verbindung zum Militärbezirkshauptquartier her und erhielt die Versicherung, daß man sich darum kümmern würde. Für die
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