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Mann der 1000 Namen

Mann der 1000 Namen

Titel: Mann der 1000 Namen
Autoren: A. E. van Vogt
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abgenommen, doch das war der einzige Unterschied.
    Der General trat auf den Gang und schloß die Stahltür hinter sich. »Zum Dach!« befahl er.
    Sie nahmen einen Aufzug und kamen auf dem hellerleuchteten Dachlandefeld heraus. Ein Helijet stand neben einer der Heligaragen. Seine Lichter brannten, und der Kopf des Piloten war durch die transparente Kuppel zu sehen.
    »Bringt sie an Bord!« ordnete Sinter an.
    Steven hatte nachgedacht. Hastig sagte er zu dem jungen Offizier und den Soldaten: »Ich verlange, daß ein weiblicher Offizier mich begleitet.«
    »Bei der Landung wird Sie einer erwarten«, erwiderte der Leutnant kalt.
    »Das glaube ich Ihnen nicht«, erklärte Steven mit Stephanies glockenreinstem Sopran.
    Sinter hatte mit einem spöttischen Lächeln zugehört. Nun stellte er sich vor Stephanies Körper. »Steven«, brummte er, »das ist deine Schicksalsstunde. Du wurdest von sieben Gi-Ints hierher eskortiert. Der Pilot des Helijets ist ebenfalls ein Gi-Int, genau wie ich. Wir verdanken es den Reportern, die von der bevorstehenden Versammlung berichteten, daß wir dir auf die Schliche kamen, denn wir hatten vorher keine Ahnung, was du im Schilde führtest. Die Geschädigten zu entschädigen war keine schlechte Idee. Aber wir haben sie nun alle hinter Gitter. Und da dein eigener Steven-Körper unter der Aufsicht eines Gi-Ints, namens Emmett Obdan, bleibt, wirst du gefangen sein, egal in welchen Körper du dich transferierst.«
    Spöttisch verbeugte er sich. »Wenn du nun die Güte hättest, an Bord zu gehen, kann ich diesen reizvollen Frauenkörper unserem Führer und Vater, Kroog, übergeben.«
    Stevens Interesse erwachte. »Heh, bist du einer von Mutters Brut von dieser Gi-Int Verbindung?«
    »So ist es.«
    »All die Nackten auf Mittend – gehörst du zu ihnen?«
    »Dort setzte Mutter uns aus, als sie entdeckte, daß wir gewisse Eigenschaften haben, die in ihren Augen nicht duldbar sind«, erwiderte der General.
    »Mein alter Herr und ich haben dich schon als Kroogs Kollegen eingestuft, deines Untertongesprächs wegen – es schien uns eine Art zweite Persönlichkeit –, als du mich interviewtest. Mutter erwähnte, daß die ursprünglichen Invasoren Schwierigkeiten haben, sich dieser Galaxis anzupassen. Deine Angewohnheit konnte davon herrühren, dachten wir.«
    »Wir Sprößlinge«, gestand Sinter, »haben das gleiche Problem. Des echten Sinters unterbewußte Gedanken drangen durch. Jedenfalls gibt es nur einen einzigen Kolonisten: Kroog. Es bedurfte ihrer ganzen Kraft dort drüben, auch nur diese eine Lebensenergie über die achthunderttausend Lichtjahre zu schicken.«
    »Weshalb kamen dann nicht all die Kinder – deine Brüder und Schwestern – zur Erde?«
    »Wir sind doch nicht verrückt! Dadurch würden wir die Verbindung mit Mutter verlieren.« Sinter lächelte zynisch. »Du mußt verstehen, durch Mittend ist sie an dieses Zeituniversum angeschlossen. Sie wird sich Kroog bald ergeben müssen, und zwar aus Gründen, die mit all den Energieflüssen zusammenhängen, mit denen sie arbeitet.«
    Der Mann mittleren Alters in der Uniform eines Generals blickte stirnrunzelnd die Frau an, die ihm so ungerührt gegenüberstand. »Jetzt möchte ich dir eine Frage stellen«, brummte er schließlich. »Du bist ungewöhnlich ruhig in all diesen gefährlichen Situationen. Kroog und die anderen haben das ebenfalls alle bemerkt. Wie erklärst du dir das für einen Tunichtgut?«
    »Ich kann mich nicht konzentrieren«, gestand Steven ehrlich.
    »Wie bitte?«
    »Ich kann mich nicht länger als jeweils eine Sekunde oder so auf etwas konzentrieren. Ich halte dieses Gespräch nur durch, weil du dastehst und mich dadurch ständig daran erinnerst, wo ich bin. Ich war schon immer so.«
    »Aber sicher wirst du in einer Gefahrensituation ...«
    »Meine Verteidigung dagegen war ein Bewußtseinsfluß auf negativer Assoziationsbasis. Aber ich glaube, darüber bin ich nun hinweg«, meinte Steven lachend.
    »Ich muß zugeben«, brummte Sinter, »daß ich nicht sehr begeistert von Kroogs Plan bin. Aber er ist fest entschlossen, dich unter extremen Druck zu stellen, um zu sehen, wie und ob du dich befreien kannst.«
    Steven erinnerte sich an Obdan. »Ich dachte, ich stand bereits unter extremen Druck«, sagte er. »Da wurde ich die bezaubernde Stephanie.«
    »Das gab uns den Wink«, war die Antwort. »Also warten wir auf den großen Moment.«
    »Welcher Wink?«
    »Daß du dich nun in den Körper von Leuten versetzen kannst, denen du
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