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Mann der 1000 Namen

Mann der 1000 Namen

Titel: Mann der 1000 Namen
Autoren: A. E. van Vogt
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hoffen, daß Sie das Geld für etwas Besonderes benutzen können, das Sie sich schon lange wünschen.«
    Enttäuschenderweise begaben sich nicht alle ins Nebenzimmer, um ihre Schecks abzuholen, als es soweit war. Einundachtzig Personen waren offenbar nur gekommen, um sich alles anzuhören, und die Mehrzahl von ihnen wollte offenbar vor Zeugen klarstellen, daß sie zu den Eingeladenen zählten.
    Dreiundsiebzig von ihnen versuchten später, eine größere Summe einzuklagen. Doch das geschah erst viel später, als sie beabsichtigt hatten. Der Grund dafür war, daß die Regierung einschritt. Die Versammlungsteilnehmer wurden auf der Straße, die mit Soldaten geradezu verbarrikadiert war, aufgehalten und trotz aller Proteste in bereitstehende Busse verfrachtet. Zu ihnen gehörten auch das gesamte anwesende Mastersche Personal, darunter die Detektive, und Stephanie.
    Masters, der Ältere, da er in einem so überfüllten Raum nicht hinreichend beschützt werden konnte, hatte es vorgezogen, der Versammlung fernzubleiben.
     

 
21.
     
    Die Überschrift auf den Titelseiten am nächsten Morgen lautete:
     
    REGIERUNG VERHAFTET DIE TAUSEND NAMEN STEVEN MASTERS'
     
    Darunter war zu lesen:
     
    Wegen Betrugsverdacht nahm die Regierung gestern nacht mehr als neunhundert Personen fest und eine etwa gleich große Zahl ihrer Begleiter, Freunde und Verwandte, die an einer sogenannten Vergebungsparty teilgenommen hatten. Diese Party war im Namen von Steven Masters abgehalten worden, dem bekannten Playboy und Erben des Masterschen Mammutunternehmens, der eine lebenslängliche Haft in einem Militärgefängnis abbüßt.
    Der Verteidigungsminister bestätigt die Massenverhaftung. Er sagt: »Unser Land ist betroffen von den Streichen des verzogenen Balgs einer wohlhabenden Familie. Sämtliche Personen, die ihm dabei geholfen haben, werden vor Gericht zur Rechenschaft gezogen, als Lektion für alle, die die Bemühungen unserer Streitkräfte lächerlich zu machen trachten.«
     
    Unter anderem wurde auch bekanntgegeben, daß alle Verhafteten zum Militärhauptquartier in New York zur Überprüfung gebracht worden waren. Als Folge dessen waren sie in vier Gruppen aufgeteilt worden.
    Die erste, am leichtesten zu identifizierende Gruppe bestand aus dem Masterschen Personal, den Angehörigen der Detektivagentur und dem Rechtsanwalt Glencairn. Diese Gruppe wurde gegen drei Uhr morgens freigelassen.
    Die zweite Gruppe – über neunhundert Personen – waren die Begleiter der sogenannten Geschädigten. Sie wurden kurz vor dem Morgengrauen auf freien Fuß gesetzt.
    Die dritte Gruppe – ebenfalls über neunhundert – bestand aus jenen, denen Steven Masters angeblich Unrecht zugefügt hatte. Diese Personen wurden der Polizei übergeben. Die Anklage gegen sie sollte etwa so lauten: Öffentliche Teilnahme an einem Schwindel, der dazu beitragen sollte, die zahllosen Irreführungen glaubhaft zu machen, mit denen Steven Masters jun. die Behörden und leichtgläubige Bürger an der Nase herumführte.
    All diese Personen würden schließlich gegen Kaution entlassen werden. Die Militärbehörden ersuchten jedoch aus Sicherheitsgründen, damit noch einige Tage zu warten. Die Verhandlung sollte zu einem späteren Zeitpunkt festgesetzt werden.
    Die vierte »Gruppe« war Stephanie.
    Stephanie wurde nicht den Zivilbehörden übergeben. Statt dessen eskortierten sechs Soldaten und ein Leutnant sie einen schwachbeleuchteten Betonkorridor entlang, wo sie schließlich vor einer Stahltür anhielten. Der junge Leutnant klopfte.
    »Wer ist da?« erkundigte sich eine gedämpfte Männerstimme.
    »Ich bringe den Gefangenen, den Sie zu vernehmen wünschten, General Sinter, Sir.«
    »Einen Augenblick.«
    Eine kurze Pause, dann das Scharren von Metall gegen Metall. Die Tür schwang lautlos auf. Der Mann, der auf der Schwelle stand, war ein Fremder für Steven, soweit es sein Aussehen betraf. Doch Name und Stimme waren die eines ihm seit zwei Wochen bekannten Feindes.
    Das Gesicht hatte einen leicht höhnischen Ausdruck. Sinter sah einem Politiker mittleren Alters ähnlich, den Steven einmal kennengelernt hatte – die gleiche peinliche Gepflegtheit, dasselbe runde Gesicht, die blauen Augen und der braune Schnurrbart.
    »Hallo, hübsches kleines Mädchen«, sagte Sinter jovial.
    »Gar nicht so klein«, brummte Steven. So, wie er sie in Erinnerung hatte, war Stephanie mit ihren einsachtundsechzig ein schöner Armvoll. Allerdings schien ihm, als habe sie seither ein wenig
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