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Mann der 1000 Namen

Mann der 1000 Namen

Titel: Mann der 1000 Namen
Autoren: A. E. van Vogt
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längst in irgendeinem namenlosen Grab«, brummte Steven.
    »Oder ist aufgefressen«, erwiderte der Ältere ruhig.
    »Großer Gott!« entfuhr es Steven.
    »Ich habe mir die Sternenkarten angesehen«, erklärte Masters sen. »Unser Sonnensystem befindet sich genau hier am oberen Rand unserer galaktischen Spirale, mit nahezu leerem Raum zwischen uns und jeglicher Galaxis in dieser Richtung.«
    »Trotzdem«, argumentierte Steven, »kann es noch nicht allzu viele hochentwickelte Gi-Int-Agenten wie Kroog und Sinter geben, sonst hätten sie es bestimmt nicht für nötig befunden, jemanden wie mich zur Ablenkung zu benutzen.«
    »Du erscheinst mir nicht als der Richtige für eine Ablenkung«, stellte Masters sen. fest. »Und genau das ist es, was ich nicht verstehe. Was weißt du, das jemanden dazu zwingen würde, dich aus dem Weg zu räumen?«
    Steven schwieg. Er dachte an das, wovon er niemandem erzählt hatte – an die achthundertsechsundachtzig Frauen dort draußen, die ihn sich als potentiellen Partner erkoren hatten.
    Als diese leicht beunruhigende Erinnerung ihn berührte, spürte er – einen Schatten.
    Tief in ihm bestand eine fortwährende Verbindung mit Mutter. Ein Teil seiner selbst zählte all die Nachrichten mit ihr und erwiderte sie alle, Minute um Minute – mit ihr.
    Abrupt dachte er: die tausend Leute, denen ich Unrecht zugefügt habe – sie sind die Antwort.
    Der Vorschlag, den er sich selbst unterbreiten hörte, war, daß das Mastersche Geld sie alle entschädigen sollte.
    Erstaunt erkundigte sich sein Vater: »Und woher die ganzen Namen nehmen, daß wir sie überhaupt aufspüren können?«
    Das war eine etwas peinliche Frage. Er konnte seinem Vater doch nicht gestehen, daß er eine Kartei über sie geführt hatte. Er überlegte sich das Für und Wider, dann schlug er vor: »Komm mit in mein Apartment, dann zeig ich es dir. Ist eigentlich Lindy noch dort?«
    »Nein.« Steven Masters sen. schüttelte den Kopf. »Ich gab ihr eine beträchtliche Summe, die sie für die Verteidigung ihres Ehemanns in deiner Angelegenheit verwenden konnte. Sie nahm sie und kehrte nach Hause zurück.« Der große Mann lächelte. »Sie rief mich später an. Ihre Heimkehr schien sich als recht opportun erwiesen zu haben. Die Mittendexpedition nahm eine ihrer routinemäßigen Verbindungen mit den Familien auf, so war es ihr möglich, mit der Mark Bröhm-Version Daniel Utgers' zu sprechen. Sie berichtete ihm von dem Geld, das ich zur Verfügung gestellt hatte, woraufhin er sie bat, mir zu danken. Das fügt sich also in deinen Vorschlag ein.«
    »Worüber ich mir Gedanken mache«, gestand Steven, »weshalb haben sie dich noch nicht geschnappt?«
    »Ich bin wie du.« Masters sen. lächelte. »Ich bin ein Überlebenstyp. Und ich stehe auf sehr komplexe Weise unter ständigem Schutz. Es gehörte schon eine sehr große Organisation dazu, sich in mein Unternehmen einzuschwindeln. Ehrlich gesagt, ich habe nicht den Eindruck, daß sie auf der Erde schon eine solche Macht haben.«
     

 
20.
     
    An diesem Nachmittag stellte eine Stenotypistin eine Liste aller Namen von Stevens handgeschriebener Karteikarten auf. Eine große Detektei begann mit ihren Nachforschungen – und nach einer Weile fingen die Telefone zu läuten an.
    Die Detektive fanden neunhundertdreiundzwanzig der etwas mehr als tausend Personen auf der Liste. Und sie schafften es in zwei Tagen.
    Masters sen., der hin und wieder vorbeikam, um sich nach den Fortschritten zu erkundigen, schüttelte den Kopf über die Anzahl der Leute.
    »Es war nicht einfach«, murmelte Steven.
    Er wunderte sich selbst ein wenig. Junge, dachte er, welche Zeitverschwendung das gewesen war. Und doch hatte er, das wurde ihm bewußt, immer eine besondere Genugtuung empfunden, wenn er es einem, der bei ihm angeeckt war, heimgezahlt hatte.
    Das mußte nun alles wiedergutgemacht werden. Falsch oder richtig, Friede mußte erklärt oder erkauft werden. Da die »Unrecht-Theorie« von seinem Vater stammte, machte dieser das Geld dafür auch flüssig.
    Mädchen mit zärtlichen Stimmen riefen die Männer auf der Liste an. Männer mit angenehmem Bariton telefonierten mit den Frauen.
    Die Erklärung, auf die man sich geeinigt hatte, klang glaubhaft. Steven, so behauptete man, war durch die Haft religiös geworden. Er bereute nun seine Streiche und das Unrecht, das er anderen zugefügt hatte. Bestand die Möglichkeit, die Betroffenen dafür zu entschädigen?
    Ein großer Saal wurde gemietet, die Zeit für die
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