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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel
Autoren: Sabine Städing
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etwas immer im Urlaub. In der schönsten Zeit des Jahres.« Er lächelte.
    »Sie machen hier also Urlaub«, sagte Magnolia und zwinkerte Konrad listig zu.
    »Ja, eigentlich komme ich aus Bern. Ich leite dort ein Museum. Also   … solltet ihr zufällig einmal in der Nähe sein, könnt ihr mich gerne besuchen.«
    »Gerne!«, strahlte Konrad.
    »Haben Sie noch irgendwelche Erinnerungen an den Unfall?«, wollte Nemo wissen.
    Man sah deutlich, wie es in Meister Schnuck arbeitete. Dann schüttelte er bedauernd den Kopf. »Schwester Runa sagte, ich sei beim Klettern vom Wurmberg gestürzt.«
    »Ach   …«, staunten die Hexenschüler.
    »Meine eigenen Erinnerungen enden allerdings deutlich früher. Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht einmal mehr daran erinnern, überhaupt eine Reise geplant zu haben. In meiner letzten Erinnerung stehe ich in meinem Arbeitszimmer   …« Professor Schnuck zögerte. »Und ich blicke in die Mündung einer altertümlichen Pistole, die ein Gnom auf mich richtet.« Er lächelte gequält. »Ihr seht. Mein armer Kopf hat ganz schön etwas abbekommen.«
    Magnolia strich ihm beruhigend über den Arm. »Machen Sie sich keine Sorgen. Das wird schon wieder.«
    Meister Schnuck seufzte. »Das will ich hoffen. Du bist ein gutes Kind.«
    »Ihr habt den Professor genug angestrengt!«, sagte Runa, die sich zwischendurch ein Stück Kuchen geholt hatte, und schnappte sich energisch den Rollstuhl. »Kommen Sie, Herr Schnuck. Ich bringe Sie in einen ruhigeren Teil des Gartens, dort können Sie ein bisschen Augenpflege betreiben.«
    »Augenpflege?«
    »Schlafen!«
    »Schlafen, ich will nicht schlafen!«
    »So ein Ausflug ist anstrengend, Professor. Träumen Sie schön.« Mit diesen Worten blies Runa ihm etwas Sternenstaub ins Gesicht und im nächsten Augenblick war der Professor eingeschlafen.
    »Ich schiebe ihn unter den Goldregen. Da kann er stehenbleiben, bis ich ihn zu seiner Schwester nach Bern zurückbringe«, erklärte Runa und ließ die Hexenschüler allein.
    Nach und nach trudelten auch Leander, Jörna und die übrigen Gäste ein. Der lange Tisch war sehr festlich gedeckt, und Magnolia taten Birte und Merle beinah leid, weil sie sich mit ihren Verkleidungen so viel Mühe gegeben hatten und ihnen jetzt, beim Anblick der richtigen Hexen, Zwerge und Elfen, der Mund offen stand.
    »Dreht hier jemand einen Film?«, wunderte sich Merle.
    »So ähnlich«, antwortete Magnolia schnell. »Die   … die haben alle beim Herrn der Ringe mitgespielt. Als Komparsen, meine ich.«
    »Auch die Hexen?« Merle sah nicht so aus, als würde sie Magnolia auch nur ein Wort glauben.
    Glücklicherweise bat Tante Linette die ganze Gesellschaft in diesem Moment zu Tisch, und so musste sich Magnolia nichts weiter einfallen lassen. Im Garten bog sich der Tisch unter den leckeren Speisen, und auch der Maibowle, die Magnolia selbst zubereitet hatte, konnte niemand widerstehen. Je länger sie aßen, desto mehr rutschte ihr allerdings das Herz in die Hose. Sie hatte in Hackpüffel sechs silberne Medaillons gekauft. Wenn man sie öffnete, war auf der einen Seite das Datum eingraviert, an dem sie den Grafen besiegt hatten und auf der anderen Seite stand einfach nur das Wort »Massiv«.
    Tante Linette hatte ihr zu »Tausend Dank und in Liebe« geraten.
    Aber dazu konnte sich Magnolia nicht durchringen. Erstens war das viel zu lang. Und zweitens war sie ganz sicher, dass ihre Freunde verstanden, was sie meinte.
    Soweit war alles schön und gut. Leider mussten die Medaillons aber auch irgendwann überreicht werden, und dazu war es nötig, dass sie ein paar Worte sprach. Und das lag Magnolia ganz und gar nicht. Nicht das Sprechen an sich. Aber sie hasste Referate jeglicher Art. Allein der Gedanke daran trieb ihr die Schweißperlen auf die Stirn. Trotzdem klopfte sie jetzt gegen ihr Glas und stand auf. Tante Linette lächelte ihr aufmunternd zu.
    »Äm, ich möchte ganz kurz etwas sagen!« Magnolia bekam einen roten Kopf.
    »Na, dann mal los!«, trompetete Runa, die sich schon vor dem Essen ein paar Gläser Maulbeerwein genehmigt hatte.
    »Ja, danke«, Magnolia nickte in ihre Richtung. »Ich freue mich, dass ihr heute alle hier seid. Und dass es euch geschmeckt hat.« Sie machte eine Pause. »Die letzten Tage waren die aufregendsten meines Lebens, und für euch war es sicherlich nicht anders. Was ich sagen will   … Ohne euch hätte ich es wohl nicht geschafft.«
    Birte und Merle sahen sie zwar erstaunt an, sagten aber nichts.
    »Ich
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