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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel
Autoren: Sabine Städing
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ganz speziellen Zauber gespürt. »Darf ich dich etwas fragen?«
    Ihre Tante nickte. »Natürlich.«
    »Die drei Spinnerinnen   …«
    Linette sah ihre Nichte schmunzelnd an. »Du lässt nicht locker, oder?«
    »Sie lassen mir einfach keine Ruhe. Als sie vorhin mitten im Turm erschienen, sahen sie fast überirdisch aus.«
    »Überirdisch?« Ihre Tante lächelte. »Überirdisch sind sie ganz gewiss nicht. Aber wenn du sie gute Feen oder vielleicht sogar Schicksalsfrauen nennst, liegst du vermutlich gar nicht so verkehrt.« Linette lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schloss die Augen. Mehr hatte sie dazu nicht zu sagen.
    Magnolia wartete einen Moment, dann lehnte sie sich ebenfalls zurück und lauschte auf den Garten. Da war es wieder, dieses ganz besondere Gefühl. Der Duft nach feuchter Erde. Der Gesang der Nachtigall und die Wärme, die sich auf so wunderbare Weise hinter diesen Hecken hielt. Für einen Moment wusste Magnolia nicht, ob sie weinen oder glücklich sein sollte. Sie endschied sich für Letzters. Einen besseren Ort als das Regenfass konnte es nirgendwo auf der Welt geben. Die Anspannung der letzten Tage fiel von ihr ab, und sie wollte diesen paradiesischen Zustand gerade so richtig genießen, als es im Holunderbusch hinter ihr raschelte. Die Zweige bogen sich, und im nächsten Moment schoss etwas dicht an Tante Linettes Kopf vorbei und landete direkt vor Magnolia auf dem Tisch. Die junge Hexe setzte sich empört auf und verdrehte die Augen. Dann konnte sie sich ein breites Grinsen allerdings nicht länger verkneifen.
    Jeppe richtete sich zu seiner vollen Koboldgröße auf, stemmte dieHände in die Hüften und stolzierte vor den Hexen provozierend auf und ab.
    »So gut gelaunt, Jungfer Riesengroß?«, fragte er genauso frech wie immer.
    »Verzieh dich, Kobold«, ranzte Magnolia auf gewohnte Weise zurück.
    Dann sahen sie sich an und brachen im nächsten Moment in schallendes Gelächter aus. Auch wenn Jeppe Magnolia innerhalb kürzester Zeit in den Wahnsinn trieb, so wusste sie doch ganz genau, dass sie in ihm einen Freund fürs Leben gefunden hatte.

Einunddreißigstes Kapitel
So einfach ist das

    Am nächsten Morgen ging Magnolia natürlich nicht zur Schule. Erstens fühlte sie sich bei näherer Betrachtung noch sehr schwach. Und zweitens hatte sie absolut Besseres zu tun. Sie musste ihre Party organisieren, und das kostete jede Menge Energie und Zeit. Allein für die Gästeliste brauchte sie den halben Nachmittag. Nach reiflicher Überlegung hatte sie sich dafür entschieden, auch Birte und Merle einzuladen. Aber das wäre natürlich nur möglich, wenn Tante Linette sich bereit erklären würde, ihre Erinnerungen an die Party ein wenig zu verändern, bevor sie wieder nach Hause gingen. Linette, die grundsätzlich nie etwas gegen einen handfesten Zauber einzuwenden hatte, war gerne dazu bereit. Und so stieg Magnolia in aller Herrgottsfrühe auf ihren Besen und schwebte auf Huckebein bis über die Baumwipfel, um aus dem Funkloch, das über dem Regenfass lag, herauszukommen.
    Von hier oben hatte man nicht nur einen herrlichen Blick, sondern endlich auch eine Handyverbindung.
    Schnell wählte Magnolia Birtes Nummer. Sie musste sie unbedingt noch vor dem Unterricht erreichen.
    »Hi«, sagte sie kurz und knapp, nachdem Birte sich verschlafen gemeldet hatte.
    »Magnolia?« Jetzt war Birte hellwach. »Ich fass es nicht! Wo steckst du? Weißt du, was hier los ist? Frau Mümmel will heute im Regenfassvorbeikommen, um nach dem Rechten zu sehen. Niemand von uns wusste, wo du steckst!«
    Magnolia schluckte. Frau Mümmel war die Letzte, die sie heute Nachmittag bei sich zu Hause sehen wollte. »Sie braucht nicht vorbeizukommen«, sagte sie hastig. »Mir geht es schon wieder ganz gut.«
    »Ganz gut? Heißt das, du kommst noch immer nicht zur Schule?«
    »So ähnlich.« Magnolia hüstelte, als hätte sie einen Frosch im Hals. »Ich bin noch nicht völlig fit, verstehst du?«
    Birte verstand nicht. »Was hast du denn?«
    Magnolia murmelte etwas von böser Erkältung. »Wäre nett, wenn du mich noch einmal bei Frau Mümmel entschuldigen könntest. Aber das ist nicht der Grund, weshalb ich dich anrufe   …«
    »Mach’s nicht so spannend, weswegen rufst du an?«, drängelte Birte sofort.
    »Ich wollte fragen, ob du und Merle   … Ob ihr Lust habt, morgen Abend auf meine Party zu kommen.«
    »Du machst Party, obwohl du krank bist?«
    Weshalb musste Birte immer alles so hässlich ausdrücken? Magnolia bekam sofort
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