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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel
Autoren: Sabine Städing
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fliegen einen Umweg über den Feengrund. Vielleicht kann Giraldus uns helfen, ihn zu entgiften.«
    »Ist er denn noch am Leben?«, fragten die Hexenschüler im Chor.
    Die zwei Hexen nickten. »Er hat eine schwere Affodill-Vergiftung, aber mit etwas Glück kriegen wir ihn im Feengrund wieder hin.«
    Linette hüllte Meister Schnuck in ihren Mantel, während Runa die Besen rief. Dann ließ sie ihren wie ein Gepäckstück neben sich herschweben und stieg von der Fensterbank aus auf. Runa winkte Leander zu sich heran. »Nun steig schon auf, Elf. Du siehst nicht danach aus, als könntest du auf deinen eigenen Beinen ins Regenfass laufen!«
    Magnolia und Nemo halfen Leander auf die Beine und brachten ihn bis ans Fenster. Mit einem kräftigen Ruck zog Runa ihn hinter sich auf den Besen. »Gut festhalten!«, befahl sie.
    »Wir sehen uns zu Hause!«, rief Linette. »Und   … räumt hier noch ein bisschen auf!« Dann brausten die beiden Hexen auch schon in Richtung Feengrund davon.

Dreißigstes Kapitel
Der schönste Ort der Welt

    Natürlich räumten sie nicht auf. Jörna fiel Magnolia erleichtert in die Arme, und alle redeten aufgeregt durcheinander.
    »Ich kann nicht glauben, dass wirklich alles vorbei ist«, piepste Ronda. Eugenie klopfte ihr beruhigend auf die Schulter.
    »Was ist mit deinem Gehirn?«, fragte Nemo besorgt. »Sind da noch irgendwelche schöne Erinnerungen?«
    »Ich denke schon«, erklärte Konrad. »Jedenfalls fällt mir spontan ein, wie du im letzten Sommer gegen die Sporthalle gepinkelt hast, und am nächsten Tag hing da dieses Schild an der Tür: Wegen Wasserschaden geschlossen !« Die beiden grinsten.
    »Glaubst du, ich habe Goldemar umgebracht?«, wollte Magnolia von Jörna wissen. Die zuckte mit den Schultern.
    »Unwahrscheinlich«, meinte Jeppe, der ihre Frage gehört hatte. »Die meisten Gnome sind ganz passable Raumgleiter. Sonst würden sie ewig brauchen, um mit ihren plumpen Körpern von A nach B zu kommen.«
    Jacko klatschte in die Hände. »Ihr habt verdammt viel Glück gehabt!«, rief er erleichtert. »Ein paar Tage Ruhe, dann habt ihr den Schrecken überwunden. Es ist Zeit, nach Hause zu gehen.«
    »Hat einer von euch Milauro gesehen?«, fragte Elon.
    »War der hier?«, wunderte sich Magnolia. Sie hatte ihn überhaupt nicht bemerkt.
    »Allerdings! Ohne ihn hätten wir euch sicher nicht so schnell gefunden.«
    Magnolia schluckte. »Er hat uns auch vor dem verdammten Brot gewarnt. Und   … dabei haben wir ihn im Wald so gemein zu Boden geschickt.« Sie bekam ein schlechtes Gewissen.
    Jetzt sahen sich alle nach dem Unterirdischen um. Aber von Milauro fehlte jede Spur.
    Jacko führte sie die Treppe hinunter, wo die Höhlenläufer bereits missmutig auf sie warteten. »Und? Mission endlich erfüllt?«, fragte Lemtram.
    »Erfolgreich abgeschlossen!«, antwortete Jacko und verteilte die Tragegurte an die verdutzten Hexenschüler.
    Konrad, der auch einen Gurt abbekommen hatte, konnte den Sinn darin nicht verstehen. »Was soll ich damit?«, fragte er.
    »Das Alter sollst du ehren   …«, zitierte Kobelbert ein altes Gedicht. »Geh mal in die Hocke!«
    »Hä?« Konrad verstand noch immer nicht.
    »Ihr müsst sie nach Hause tragen!«, erklärte Elon knapp.
    »Moment, ich denke, das sind Höhlenläufer?«
    »Du musst nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen«, sagte Elon grinsend.
    Wortlos ließ Konrad Kobelbert einsteigen. »Wehe, du machst da oben irgendwelche Zicken«, knirschte er.
    Doch Kobelbert hörte überhaupt nicht zu. »Eins, mein Kind, das merk dir bald   … Lass dich von grauem Haar nicht täuschen, auch Lumpen werden alt!«, trug er mit lauter Stimme vor. Konrad verdrehte die Augen und marschierte los.
    Runa und Linette flogen das Regenfass nicht direkt an, sondern machten wie geplant einen Umweg über den Feengrund. Meister Schnuck musste entgiftet werden, wenn er überleben sollte, und hier wohnte ein Waldschrat, der sich wie kein Zweiter auf das Heilen verstand. Bereits von ihren Besen aus sahen sie die kleine Lichtung, auf der die drei Weißdornbäume im spitzen Winkel zueinander standen. In ihrer Mitte verborgen lag der hohle Baumstumpf einer mächtigen gefällten Eiche, aus dessen totem Holz wieder grüne Triebe sprossen. Diese Eiche war ein Ort der Kraft und des Heilens. Die beiden Hexen landeten vor den drei Dornbäumen und lauschten. Weit und breit war kein magisches Wesen zu sehen. Aber ihnen war klar, dass man sie beobachtete.
    »Nun sag den Spruch schon auf!«, forderte
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