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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel
Autoren: Sabine Städing
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Acumedu mit Konrads Erinnerungen und ließ sie vor sich auf den Boden fallen. Er war unsicher und wusste selbst nicht genau, wohin diese Aktion führen sollte. Aber ein wenig Zeit brachte sie allemal. Und manchmal bedeutet ein wenig Zeit ein Leben.
    »Werfen Sie das Zepter aus dem Fenster«, sagte er. »Oder ich zertrete dieses Ding, und dann wird es heute nichts mehr mit dem menschlichen Menschen.«
    Man sah dem Grafen deutlich an, dass ihn diese Aktion aus dem Konzept brachte. Er zögerte.
    Da waren auf der Treppe plötzlich Stimmen zu hören. Im nächsten Moment flog die Tür mit einem Knall auf, und Runa und Linette stürzten in den Raum. Mit einem Blick hatten sie die Lage erfasst, und während Milauro und Jacko die Trolle in Schach hielten und Jeppe die Fesseln der Hexenschüler löste, richteten Runa und Linette ihre Zauberstäbe auf den verdutzten Grafen.
    »Die Hände aus den Taschen!«, schrie Linette. Und zu Elon: »Zieh ihm etwas über den Kopf, damit er uns nicht ansehen kann!«
    Darauf wollte der Graf jedoch nicht warten. Er nahm seine Hände wie verlangt aus den Taschen und schleuderte den Hexen gleichzeitig Blendsand ins Gesicht. Für einen Moment waren Runa und Linette blind. Diesen kurzen Moment nutzte der Graf zur Flucht. Genau wie beim ersten Mal wollte er sich aus dem Staub machen. Mit einem Satzwar er am Fenster und hätte sich sicher im nächsten Moment hinuntergestürzt, hätte Jacko ihm nicht seinen Stiefel in den Weg gestellt. Der Graf geriet ins Stolpern und fiel der Länge nach hin.
    Magnolia hatte die beiden Hexen noch nie so schnell gesehen. Im Bruchteil einer Sekunde standen sie über ihm und stießen die Spitzen ihrer Zauberstäbe in seinen Körper. »Tötum-Strax!«, riefen sie, und ihr Ruf klang wie der Schrei einer Harpyie. Der Graf bäumte sich auf und sah die beiden hasserfüllt an. »Ihr könnt mich nicht vernichten!«, schleuderte er ihnen entgegen. »Sobald ihr eure Zauberstäbe zurückzieht, bin ich wieder da! Und ich schwöre, ich werde euch umbringen!«
    »Dann bleiben die Dinger eben stecken!«, gab Linette genauso hasserfüllt zurück, obwohl sie wusste, dass das Unsinn war. Eine Hexe konnte auf alles verzichten, aber nicht auf ihren Zauberstab.
    »Räumt ihn aus dem Weg«, sagte sie missmutig. Jacko und Elon packten den Grafen an Armen und Beinen und wuchteten ihn zurück in seinen Sarg.
    »Geht es euch gut?«, fragte Linette mit einem Blick auf die Kinder.
    Die Hexenschüler nickten und schüttelten gleichzeitig die Köpfe. Da bemerkten auch die Hexen, dass es Konrad ganz und gar nicht gut ging.
    »Hat er etwa   …« Runa sprach den Satz nicht zu Ende, und Linette sah sich hastig im Raum um. Goldemar hielt noch immer das Tablett mit den Acumedus in den Händen.
    »Stell das sofort hin, Gnom!«, forderte Linette ihn auf, und Goldemar gehorchte nur widerstrebend.
    Besorgt sahen die beiden Hexen Konrad an. »Wo ist seine Acumedu?«, fragte Linette. Leander hob sie schnell vom Boden auf und reichte sie ihr. Irritiert sah Linette ihn an. »Was macht sie auf dem Boden?«
    »Äm, das ist eine längere   …«
    Linette winkte ungeduldig ab. »Halte ihn fest«, sagte sie zu Runa.
    Sofort legte die Watthexe beide Arme um Konrad, und Linette platzierte die Acumedu wieder auf seinen Kopf. Die Prozedur begannvon Neuem. Die Acumedu saugte sich an Konrad fest und gab seine schönen Erinnerungen Stück für Stück wieder zurück. Dann rollte sie sich zusammen und fiel einfach von ihm ab. Runa fing sie auf und steckte sie in ihre Schürzentasche. »Ich werde die Acumedus im Meer aussetzen«, meinte sie. Und Magnolia wunderte sich, dass sie für solche Gedanken überhaupt Zeit hatte.
    »Stopp!«, fauchte Milauro urplötzlich. Er war einen Moment unachtsam gewesen und die Trolle, auf die er bis eben aufgepasst hatte, machten sich eilig aus dem Staub. Sofort setzte er ihnen nach, aber Linette rief ihn zurück. »Lass sie laufen! Sie können uns nicht gefährlich werden.«
    Dann richteten sich die Blicke wieder auf Konrad. Die Farbe war in sein Gesicht zurückgekehrt, und er bewegte sogar seinen rechten Arm. Zwei Sekunden später schlug er die Augen auf und sah erstaunt von einem zum anderen.
    »Ich habe eben ganz seltsam geträumt«, sagte er. Sein Blick fiel auf den Grafen. »Was ist mit ihm?«
    »Das ist eine gute Frage«, antwortete Linette und knetete ratlos ihre Unterlippe. Die Zauberstäbe hielten ihn zwar noch immer an Ort und Stelle fest, aber eine endgültige Lösung war das
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