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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel
Autoren: Sabine Städing
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Runa Linette auf.
    »Aber langsam, damit er dich auch versteht.«
    Linette räusperte sich. »Ulme trauert und Eiche hasst, wenn Weide wandert und Eibe umgeht um Mitternacht!«
    Sie warteten. Dann tauchte wie aus dem Nichts der Hüter des magischen Hains auf. Der Waldschrat lebte im Blätterdickicht der Bäume und war sehr deutlich an seiner Kleidung zu erkennen, die aus nichts anderem als aus Moos und welken Blättern bestand.
    »Sei gegrüßt, Giraldus«, sagte Linette und neigte leicht den Kopf.
    Giraldus musterte die beiden Hexen aus zusammengekniffenen Augen. Misstrauen war sein zweiter Vorname.
    »Wir haben einen Verletzten bei uns, den wir sehr gern in deine Obhut geben würden, bevor wir ihn mit uns nach Hause nehmen«, erklärte Linette. »Wenn ihn einer gesund machen kann, dann bist du es.«
    Giraldus warf einen kurzen Blick auf Meister Schnuck. »War es schwarze Magie?«, fragte er.
    Linette und Runa nickten. »Das Brot der lebenden Toten. Er hat es über längere Zeit zu sich genommen.«
    Der Waldschrat kratzte sich am Kopf. Dann nickte er. »Ich kann euch nichts versprechen. Zur Not müssen wir bis zum nächsten Vollmond warten.«
    Runa winkte ab. »Es eilt ja nicht!«, sagte sie. »Er ist kein armer Mann, und ich bin sicher, dass er dich später gut für deine Mühen bezahlen wird.«
    Bei diesen Worten huschte ein Lächeln über das misstrauische Gesicht des Waldschrats. Er trat aus dem Hain heraus und trug Meister Schnuck ohne Umstände zu seinem Baum. Dort legte er ihn in den Stamm der alten Eiche und deckte ihn mit trockenem Laub zu.
    Runa und Linette, die ihm gefolgt waren, atmeten erleichtert auf. Diese Sorge waren sie los. Meister Schnuck war bei Giraldus in guten Händen, und der Waldschrat würde ihnen Bescheid geben, sobald sie ihn gesund und munter wieder abholen konnten.
    »Ich bringe morgen fünf Gläser Brombeermarmelade vorbei«, versprach Linette.
    Giraldus nickte und war im nächsten Augenblick im Dickicht der Blätter verschwunden. Rasch kehrten die beiden Hexen zu Leander zurück, der vor dem Hain bei den Besen auf sie wartete.
    Als Magnolia und die anderen endlich im Regenfass ankamen, staunten sie nicht schlecht, als sie sahen, dass es im Garten vor lauter Zwergen und Kobolden nur so wimmelte. Manche von ihnen schwenkten sogar Fähnchen oder hielten Schilder in die Höhe, auf denen so nette Sachen standen wie: Hipp Hipp Hurra! Ein Hoch auf unsere Helden! Oder einfach: Willkommen zu Hause!
    »Verflixt, was hat das zu bedeuten?«, wollte Jacko wissen und kratzte sich verwundert an seinem Bart.
    »Unser Abenteuer hat sich in Windeseile bis nach Hackpüffel herumgesprochen«, erklärte Linette, die gerade aus der Küche kam. »Und nun will jeder aus erster Hand erfahren, wie es uns gelungen ist, die Schüler aus den Klauen des Grafen zu befreien!«
    Jacko lächelte geschmeichelt. »Na, dann werde ich mich wohl opfern und ihnen Rede und Antwort stehen«, erklärte er.
    »Nicht nötig, mein Guter! Wenn mich nicht alles täuscht, hat Jeppe das bereits übernommen. Jedenfalls ist er eben mit Lichtgeschwindigkeit an mir vorbei in den Garten geflitzt.«
    Enttäuscht sah Jacko sie an. »Dann werde ich ihm wohl besser zuhören. Wer weiß, was der Kobold so alles zum Besten gibt.«
    Magnolia war ungeheuer glücklich, wieder im Regenfass zu sein, und sah ihre Tante dankbar an. »Wie geht es Meister Schnuck?«, fragte sie. »Wird er wieder auf die Beine kommen?«
    Tante Linette schenkte ihrer Nichte ihr schönstes Wackelzahn-lächeln. »Sicher, Täubchen«, sagte sie. »Giraldus wird ihn entgiften und seine Lebensgeister wecken. Wir müssen Professor Schnuck nur genügend Zeit lassen. Es wird eine Weile dauern, bis er wieder völlig der Alte ist. Schließlich war er auf einer sehr langen Reise.«
    Magnolia dachte einen Moment nach. »Wird er sich daran erinnern können, was passiert ist?«
    Jetzt schüttelte ihre Tante energisch den Kopf. »Das werden wir nicht zulassen«, versprach sie. »Wir wollen doch, dass er ein glückliches Leben führen kann.«
    Mit dieser Auskunft konnte Magnolia gut leben. Sie lächelte ihrer Tante zu und ging hinaus in den Garten. Es war kaum zu glauben, aber hier herrschte ein Gedränge wie zu den besten Zeiten der Spinnerinnen. Sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um überhaupt etwas zu sehen. Da, endlich hatte sie Leander entdeckt. Er saß umringt von den Hexenschülern auf einer Bank am Ende des Gartens und schien sich recht wohlzufühlen. So schnell wie
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