Entspannung lernen und lehren

1. Was Sie erwarten dürfen

    Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Hermann Hesse, 1877 - 1962
    – ॐॐॐ –

    Fühlen Sie sich öfters müde und abgeschlafft? Mangelt es Ihnen an Konzentration? Ist Ihr Kopf voll, überfüllt von Gedanken? Fällt es Ihnen schwer, Entscheidungen zu treffen? Sehnen Sie sich nach mehr Klarheit und Freude für Ihr Leben?
    Dann halten Sie die Karte zu einem Schatz in Ihren Händen. Einem Schatz in Ihrem Geist, der nur darauf wartet, geborgen zu werden. Das Ziel Ihrer Schatzsuche liegt darin, dass Sie inneren Frieden und damit Glücksgefühle, Klarheit und Stärke in Ihr Leben zurückholen. Wie Sie diesen Schatz heben können? Das lesen Sie auf den kommenden Seiten.
    Wir beginnen unsere Entdeckungsreise mit der Zusammenstellung der Expeditionsausrüstung - dem notwendigen Hintergrundwissen zu Stress und Entspannung. Dann geht es rasch in die Praxis. Sie erhalten zu allen Entspannungstechniken die jeweils passende Audiodatei, welche Sie beim Erlernen und Durchführen der Entspannungsübungen und Meditationen anleitet.
    Eines habe ich im Laufe der Jahre immer wieder erfahren und viele Dozenten von Entspannungskursen bestätigen diese Erkenntnis: Es gibt nicht die Methode, die für jeden ideal geeignet ist. Stattdessen gilt es, den eigenen Weg zu finden, die für mich momentan segensreichste Übung zu entdecken und dadurch auf individuelle Art und Weise mehr Gelassenheit und Glück in mein Leben zu ziehen. Zudem sollte ich offen für Veränderungen bleiben, denn was heute so gar nicht nach meinem Geschmack ist, kann sich in einigen Monaten als eine traumhafte Entspannungsübung erweisen.
    Ihre Achtsamkeit spielt dabei die entscheidende Rolle. Zu erkennen: Hier gerate ich in Stress, da liegt eine Ursache. Nachspüren: Welche Gefühle und/oder körperlichen Reaktionen löst dieses Problem bei mir aus? Wie reagiere ich? Was passiert, wenn ich eine der vorgestellten Übungen durchführe? Wie lange bleibe ich danach zufrieden und voller Glück?
    Dieses Buch will:

Ihnen das notwendige Wissen vermitteln,
eine Auswahl erprobter Techniken an die Hand geben,
mögliche Vorgehensweisen für den Alltag aufzeigen,
einfaches Lernen ermöglichen und
für Lehrende wertvolle Hilfen zur Verfügung stellen.
    Keine Zeit zum Üben?
    Meinen Sie, es mangelt Ihnen an Zeit für Ihre Entspannungstechnik? Lassen Sie sich überraschen, eventuell ist es genau umgekehrt. So berichten viele Übende, dass die Entspannungsübungen ihnen Zeit schenken, da sie die täglichen Aufgaben freudvoller und konzentrierter angehen.
    Es ist aber wie so oft im Leben: Bergen müssen Sie Ihren Schatz selbst. Keine Theorie nutzt ohne Praxis. Üben Sie also. In der Anfangszeit, beim Erlernen der Entspannungs- und Meditationsmethoden, ist Disziplin notwendig – am Ende des Buches wird vieles leichter.
    Keine Angst, nach jeder Übungsrunde werden Sie mit zutiefst angenehmen Empfindungen beschenkt. Es lohnt sich, dranzubleiben – Sie können Ihr Leben lang von diesem Schatz zehren und er wird nicht kleiner werden.
    Schön, dass Sie starten! Ihr

1.1 Eine erste Übung

    Das Wissen um die richtigen Zusammenhänge erleichtert vieles, verhindert Fehler und kann das Leben stark vereinfachen. Darum geht es gleich weiter mit Erkenntnissen aus Forschung und Lehre, welche das eigene Leben in Bezug auf Entspannung und damit auch Lebensfreude bereichern. Doch viel wichtiger ist die Praxis. Darum beginnen wir gleich mit einer praktischen Übung:
    Grundübung
    Im Folgenden erhalten Sie die Übungsanweisung zu Ihrer ersten Entspannungsübung. Diese Übung sollten Sie bis zum Beginn der ersten Hauptübung in Kapitel 4 jeden Tag durchführen. Wie der Name Grundübung andeutet, lernen Sie im weiteren Verlauf des Buches noch tiefer gehende Übungsabläufe kennen. Die Grundübung ist aber bereits so aufgebaut, dass wesentliche Elemente der kommenden Entspannungstechniken integriert wurden und diese damit auch längerfristig immer wieder geübt werden kann. Hören Sie später einfach auf Ihr Gefühl, ob Sie zwischendurch einmal die Grundübung einschieben möchten.
    Ablauf der Übung
    1. Legen Sie sich auf den Boden, eine Matte, einen Teppich oder auch auf das Bett. Sie sollten sich behaglich wohl in dieser Position fühlen, aber nicht einschlafen. Die Füße liegen etwas auseinander und fallen locker nach außen. Die Arme ruhen mit ein wenig Abstand vom Körper mit den Handflächen nach oben auf der Unterlage.