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Entspannung lernen und lehren

Entspannung lernen und lehren

Titel: Entspannung lernen und lehren
Autoren: Peter Boedeker
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viele andere durch Stress hervorgerufene Krankheitsbilder kurz beschrieben werden. Das Burnout-Syndrom ist von fließenden Übergängen gekennzeichnet. Einige der Symptome sind:

wenig Energie/Kraft besitzen
nie das Gefühl empfinden, fertig zu sein
keine Lust mehr auf Freunde
vermehrter Alkoholgenuss
der Fernsehkonsum steigt
Änderungen sind erfolglos versucht worden
die kleinsten Dinge stehen wie Berge vor einem
    Typischerweise werden die folgenden Phasen unterschieden, es können aber auch andere Verläufe auftreten:
    1. Phase
    Gesteigerte Arbeitszeit/Aktivität, der Job hört aber langsam auf, Spaß zu machen und die eigene Energie sinkt.
    2. Phase
    Abbau des Engagements: Man lebt von Wochenende zu Wochenende, alles wird zu viel, immer mehr Dinge gehen einem auf die Nerven.
    3. Phase
    Man ist häufiger niedergeschlagen, ohne einen konkreten Grund benennen zu können. Man fühlt sich leer, schwach.
    4. Phase
    Der Abbau schreitet voran, alles fällt immer schwerer.
    5. Phase
    Das emotionale und soziale Leben ist erheblich reduziert.
    6. Phase
    Verzweiflung. Eventuell Selbstmordgedanken. Alles macht keinen Sinn mehr.
    Das Burnout-Syndrom ist nicht auf die arbeitende Bevölkerung beschränkt. Auch Hausfrauen, Arbeitslose oder Künstler sind davon befallen. Selbst bei Kindern wurde dieser Symptomkomplex beschrieben. Das Phänomen ist auch nicht neu. Bereits in der Bibel leidet Elija (1. Könige 19,4) an Beschwerden, die wie ein »Burnout-Syndrom« klingen.
    Viele weitere Probleme durch Stress
    Ganz generell wird mit Stress eine Vielzahl von Krankheiten und Problemen in Verbindung gebracht. Die Spanne reicht von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über eine höhere Anfälligkeit gegenüber Infektionskrankheiten, rheumatischen Erkrankungen bis hin zu allgemeiner Gereiztheit, Absinken des Selbstvertrauens, Kontaktscheue und Depressionen. Auch eine mangelnde Gedächtnisleistung kann aus zu viel Stress resultieren.
    – ॐॐॐ –
    Entspannung schärft die Axt
    Sicherlich ist Ihnen das Bild vertraut: Wenn man eine gewisse Zeit für das Fällen von Bäumen zur Verfügung hat, sollte man einen nicht geringen Teil dieser Zeit davon auf das Schärfen der Axt verwenden. Sehen Sie Ihr Entspannungstraining ähnlich: Durch die regelmäßige Praxis sind Sie wesentlich »schärfer« beim Schneiden der alltäglichen Aufgaben.
    – ॐॐॐ –

2.4 Guter versus schlechter Stress

    »Die Leute«, sagte der kleine Prinz, »schieben sich in die Schnellzüge, aber sie wissen gar nicht, wohin sie fahren wollen. Nachher regen sie sich auf und drehen sich im Kreis ...«
Und er fügte hinzu: »Das ist nicht der Mühe wert ...«
Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900-1944
    – ॐॐॐ –
    Stress ist jedoch nicht nur eine üble Laune der Natur, er hat durchaus seinen Sinn:

Stress schützt vor schmerzhaften Gedanken,
Stress bewirkt inneren Antrieb,
Stress setzt Energien frei und
ein gewisses Maß an Stress hilft bei der Konzentration auf die jeweilige Aufgabe
    Eustress oder Distress
    ... oder guter versus negativer Stress. Ein Leben ganz ohne Aufregung wäre doch recht langweilig. Stellen Sie sich ein Leben ohne Partner, Arbeit, Freunde oder Familie vor – Sie würden wahrscheinlich vor Langeweile verkümmern. Stresssituationen würzen das Leben. Wir müssen nur rechtzeitig »Stopp« sagen, sobald es zuviel wird. Ein Baby zum Beispiel betrachtet neue Eindrücke zunächst interessiert mit großen Augen. Wenn es dann für den kleinen Menschen zu viel wird, schließt er einfach die Lider und schläft. Oder fängt an zu schreien, so er gerade nicht schlafen kann. Uns als Kulturmenschen, eingebunden in das Korsett aus Arbeit, Freizeit und Sozialem, fehlen oftmals diese natürlichen Reaktionsmöglichkeiten, der jeweilige Stressfaktor kann dadurch zum Problem ausarten.

2.5 Meine Stressbewertung
    Wovon hängt es nun ab, ob wir Stress als positiv oder negativ erleben? Manche Menschen leiden unter den gleichen äußeren Bedingungen deutlich weniger als andere – welche Faktoren mögen dahinter stehen? Dazu wurden viele Studien durchgeführt, u.a. an Anwälten, Busfahrern in Großstädten, Geschäftsleuten und sogar an Insassen von Gefängnissen. Heraus kamen die folgenden Faktoren, die das Stressempfinden bei Menschen beeinflussen können:
    1. Faktor: Bewertung der Situation
    Besonders stark hängt die Auswirkung einer Situation von der Bewertung ab, die wir der jeweiligen Situation zukommen lassen. Nehmen wir die Aussage
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