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Entspannung lernen und lehren

Entspannung lernen und lehren

Titel: Entspannung lernen und lehren
Autoren: Peter Boedeker
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eines Chefs: »Dieser Text ist zu lang.« Vorerst sind das ja nur Schallwellen, die einem entgegenschwappen. Mein Gehirn setzt diese Schallwellen in Bedeutungen um und bewertet diese für mich. Dann erst kommt es zur Auswirkung dieser Schallwellen auf mein emotionales Befinden.
    Die eine sieht es positiv: »Danke für die Hilfe, ich kürze den Text. Und das nächste Mal muss ich nicht so viel schreiben.« Oder: »Ich habe mir wohl etwas zu viel Mühe gegeben, weniger hätte auch gereicht. Gut so.«
    Meist würde man obige Aussage jedoch negativ sehen: »Immer mache ich etwas falsch«. Oder: »Immer werde ich kritisiert.« »Stehe ich auf der Abschussliste?«
    Hier entscheidet die eigene Bewertung über die emotionalen Folgen der Situation. Man kann einfach nicht wissen, wie der andere diese Worte genau meint und wir neigen leider dazu, die Auswirkungen solcher Worte zu hoch und oftmals unnötig schlecht zu bewerten.
    2. Eigene Fähigkeiten/Kompetenzen/Engagement
    Was man gut kann, macht oft auch Spaß. Gut zu bewältigende Herausforderungen beleben, geben nach getaner Arbeit ein befriedigendes Gefühl. Erfolgsgefühle stellen sich vor allem dann ein, falls ein Lob abfällt. (Zu viel Lob kann allerdings auch in Stress ausarten). Jemand der mit Engagement seine Arbeit durchführt, erhält überdurchschnittlich viel Lob.
    Wenn Sie die jeweilige Aufgabe aber nicht beherrschen, das Thema schon mit Unbehagen angehen und dabei feststellen, dass Sie es einfach nicht ordentlich hinkriegen, stellt sich der negative Stress ein. Dieser ist umso stärker, je länger diese Herausforderung anhält, je länger Sie mit der Aufgabe zu tun haben. Die Übergänge zwischen beiden Situationen sind fließend. Zu leichte Herausforderungen bieten kaum Erfolgsgefühle, es sollte schon ein bisschen anstrengend sein. Wenn es aber über die eigenen, momentanen Fähigkeiten hinausgeht, wird es zum Problem.
    3. Unterstützung – ein Team haben
    Oftmals stresst uns vorrangig nicht die absolute Menge an Arbeit, sondern vielmehr das Gefühl, ganz alleine damit dazustehen. In einem Team arbeitet es sich demgegenüber einfacher, zumindest, wenn Sie das Vertrauen verspüren, bei Bedarf auch unterstützt zu werden. Entscheidend ist dabei nicht das objektive Ausmaß der Unterstützung, sondern vielmehr das subjektive Empfinden der Mithilfe. Das gilt für die Hausfrau genauso wie für den Radsportler oder den Arbeitnehmer.
    4. Kontrolle über die Situation/das Leben
    Eine Situation oder eine Verhaltensweise stresst uns umso mehr, je weniger subjektive Kontrolle wir darüber empfinden. So ist uns der launische Chef ein Gräuel, weil wir einfach keinen Einfluss auf seine Launen besitzen. Ebenso der Schnarcher neben mir, der auch nach dem fünften Anstupsen genüsslich weiter tönt.
    Am schlimmsten aber kommt es, wenn sich ein grundlegendes Gefühl der Unsicherheit einstellt. Wenn Sie meinen, Sie hätten das Leben im Allgemeinen nicht mehr unter Kontrolle. Sie warten dann die ganze Zeit nur noch auf das nächste schlechte Ereignis – natürlich mit negativer Grundstimmung. Diese unliebsame Geisteshaltung kann leicht nach einer Zeit von gehäuften Fehlschlägen im Leben auftreten. Oder wenn ein Grundpfeiler im Leben wegbricht, wie zum Beispiel nach einer Scheidung. Selbst der kleinste Stressfaktor erscheint dann wie ein Riesenproblem, wird zur bedrohlichen Belastung.
    5. Vorhersagbarkeit der Situation
    Recht ähnlich zur Kontrolle über eine Situation verhält es sich mit deren Vorhersagbarkeit. Alles Unsichere im Leben erhöht tendenziell den negativen Stressgrad. Manchmal reicht hier als Gegenmaßnahme schon ein einfacher Terminplaner, um die Zukunft subjektiv besser in den Griff zu bekommen. Eine gesunde Portion Optimismus (»das geht sich schon aus«, wie der Österreicher sagt) ist ebenfalls hilfreich.
    6. Die eigene persönliche Verfassung
    Und last, but not least entscheidet über die emotionale Reaktion auf eine stressige Lebenssituation die eigene körperliche und seelische Konstitution. Sind wir gut drauf und fühlen uns wohl, kann uns kaum etwas anhaben. Wir verfügen über genug Energie, das Erleben richtig einzuordnen bzw. die Herausforderungen angemessen zu bewältigen. Sind wir geschwächt oder gar krank, haben wir eine Reihe von Niederlagen hinter uns, wird das neutralste Wort als persönliche Beleidigung aufgefasst.
    Fazit
    Zusammenfassend lässt sich sagen:

Eine Situation, die gut unter Kontrolle ist,
die von uns positiv für unser Leben
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