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Magnolia Haven 03 - Abendrot

Magnolia Haven 03 - Abendrot

Titel: Magnolia Haven 03 - Abendrot
Autoren: Marina Schuster
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Prescott?«
    Fast unmerklich zuckte Joanna zusammen, und sie fragte sich, woher Bill Jakes Namen kannte. Vermutlich von Tom, ging es ihr dann durch den Kopf, aber das war jetzt auch egal.
    »Ja, wir werden in Kürze heiraten«, betonte sie, »und ich möchte mit Mom über die Hochzeit sprechen.«
    »Soso, du hast es also wirklich geschafft, diesen reichen Kerl um den Finger zu wickeln«, nickte Bill mit spöttischer Anerkennung. »Herzlichen Glückwunsch.«
    Joanna wollte sich umdrehen und ihren Weg nach oben fortsetzen, da fügte er hinzu: »Tut mir leid Schätzchen, aber du kommst ein paar Tage zu spät.«
    Sie hielt inne und schaute ihn an. »Was meinst du damit?«
    »Deine Mutter lebt nicht mehr.«
    Sämtliche Farbe wich aus Joannas Gesicht. »Du lügst«, keuchte sie entsetzt auf, »das ist nicht wahr.«
    »Doch, ist es. Sie war bereits seit einer ganzen Weile krank, irgendeine …«
    Joanna hörte ihm schon gar nicht mehr zu. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend stürzte sie die Treppe hinauf bis in den zweiten Stock. Sie stürmte über den Flur bis zu dem kleinen Zimmer, welches sie mit ihrer Mutter zusammen bewohnt hatte, und riss die Tür auf.
    »Mom?«
    Der Raum war leer, das Bett ordentlich gemacht, nirgends lag etwas herum, was darauf schließen ließ, dass hier jemand wohnte. Mit einem großen Schritt war sie am Kleiderschrank und öffnete die Türen. Nichts befand sich darin, ebenso wie in der Kommode, deren Schubladen sie nacheinander aufzog.
    Panik stieg in ihr auf. Das konnte nicht sein. Das konnte einfach nicht sein. Sicher, Jake hatte erzählt, dass ihre Mutter sehr elend ausgesehen hatte, als er hier bei ihr gewesen war. Aber sie konnte doch nicht tot sein, das war unmöglich.
    Als sie das Zimmer verließ, stieß sie mit Sherry zusammen, eine der Frauen, die mit Elisabeth enger befreundet war.
    »Joanna, es tut mir so leid«, murmelte sie bedrückt, und in diesem Moment wurde Joanna klar, dass Bill die Wahrheit gesagt hatte.
    Tränen schossen ihr in die Augen, und mit einem gequälten Aufstöhnen fiel sie Sherry um den Hals. Diese schob sie zum Bett, drückte sie sanft auf die Matratze und setzte sich neben sie.
    »Scht, Kleines«, sagte sie leise und strich Joanna tröstend übers Haar, »Es war besser so. Sie hatte Magenkrebs, und sie wäre sowieso nicht mehr gesund geworden. Der Arzt war täglich mehrmals da und hat ihr Spritzen gegen die Schmerzen gegeben, sie hat also nicht leiden müssen. Irgendwann ist sie ganz friedlich eingeschlafen.«
    Es dauerte eine Weile, bis Joannas Tränenstrom versiegt war.
    »Auf welchem Friedhof ist sie?«
    »Sie liegt auf dem St. Joseph Cemetery an der Washington Avenue, nicht weit von hier. Wir haben alle zusammengelegt, und es war eine schöne Beerdigung.«
    »Danke«, murmelte Joanna tonlos, »danke, dass ihr euch um Mom gekümmert habt.«
    Sherry lächelte traurig. »Schon gut, du weißt doch, dass wir alle zusammenhalten.« Sie stand auf und ging zur Tür. »Warte einen Moment, ich habe noch etwas für dich.«
    Es dauerte nicht lange, bis sie zurückkam und Joanna ein kleines Päckchen in die Hand drückte. »Das ist von deiner Mutter. Sie hat es mir gegeben, bevor sie … ich sollte es für dich aufbewahren.«
    Joanna nickte. »Danke. Ich werde jetzt besser gehen.«
    »Alles Gute Kleines, viel Glück.«
    Sie umarmte Sherry ein letztes Mal und stieg dann auf wackeligen Beinen die Treppen hinab.
    Es sah so aus, als hätte Bill auf sie gewartet, denn er stand immer noch auf dem Gang.
    »Nun, ich nehme an, du glaubst mir jetzt, oder?«
    Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen lief sie an ihm vorbei auf den Ausgang zu.
    »Hey, Moment«, rief er. Mit einem Satz war er bei ihr und packte sie am Arm. »Was ist mit dem Geld, das deine Mutter mir noch schuldet?«, zischte er mit seinem Gesicht dicht vor dem ihren. »Wie wäre es, wenn du es bei mir abarbeitest? Als Tochter bist du schließlich verpflichtet, dafür geradezustehen.«
    Mit einer schnellen Bewegung riss sie sich von ihm los und funkelte ihn an. »Nimm deine dreckigen Finger von mir«, sagte sie kalt, »ich lasse mich von dir nicht mehr einschüchtern. Du hast meine Mutter und mich lange genug terrorisiert, damit ist jetzt Gott sei Dank Schluss. Und solltest du mir jemals wieder in die Quere kommen, wird Jake dafür sorgen, dass es das letzte Mal war, kapiert?«
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und verließ mit festen Schritten das Haus, während Bill ihr sprachlos hinterher starrte, bis die Tür
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