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Magnolia Haven 03 - Abendrot

Magnolia Haven 03 - Abendrot

Titel: Magnolia Haven 03 - Abendrot
Autoren: Marina Schuster
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Rückweg, und saßen dann im Wohnzimmer.
    Jake hatte darauf bestanden, dass Samuel in sein Zimmer gehen sollte, doch dieser weigerte sich. »Ich bleibe hier, bis wir etwas von Phillip hören«, beharrte er. »Du bist der letzte Sohn, der mir noch geblieben ist, und ich werde mich bestimmt nicht ins Bett legen, solange ich nicht weiß, wie es jetzt weitergeht.«
    Er hatte es sich auf der Couch bequem gemacht, während Jake am Fenster stand und in den Garten hinausschaute. Joanna hatte kurz nach Benjamin gesehen und kam nun mit einem Tablett mit Kaffee, Tee und Gebäck herein.
    »Danke, aber ich bekomme nichts herunter«, lehnte Jake leise ab, als sie ihm ein Stück Kuchen reichen wollte.
    Sie stellte den Teller wieder weg, schlang von hinten die Arme um ihn und lehnte ihren Kopf an seinen Rücken.
    »Es dauert sehr lange – was glaubst du, was geschieht?«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte er, »ich nehme an, dass Tom und Olivia sich für das, was sie getan haben, verantworten müssen. Und was mit mir ist …«
    Er verstummte, und sie drückte ihn an sich, streichelte sanft über seine Hände, die er vor der Brust verschränkt hatte.
    So standen sie schweigend, bis plötzlich die Tür aufging und Martha Phillip hereinführte.
    »Mr. Carlisle ist da«, verkündete sie und zog sich wieder zurück.
    »Phil«, fragte Jake unsicher, da die Miene des Anwalts nichts verriet, »was ist los, sag schon?«
    Gespannt schauten sie ihn an, und dann, nach ein paar endlos erscheinenden Sekunden zog ein winziges Lächeln über sein Gesicht. »Es ist alles in Ordnung. Der Staatsanwalt hat die Anklage fallengelassen.«
    »Was?«
    Ungläubig starrte Jake ihn an, während Joanna einen Jubelruf ausstieß und Phillip um den Hals fiel.
    »Danke, danke, danke«, rief sie immer wieder und küsste ihn dazu jedes Mal auf die Wange.
    »Hey«, sagte er scherzhaft, »du solltest lieber deinen Mann küssen, bevor er mich zum Duell fordert.«
    Joanna schmiegte sich an Jake, und er presste sie mit schmerzhaftem Druck an sich. Auch Samuel war überglücklich, er wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und bat Phillip dann, sich zu setzen und zu erzählen, was im Richterzimmer geschehen war.
    »Fangen wir mit den unerfreulichen Dingen an«, begann Phillip, nachdem Joanna ihm eine Tasse Kaffee in die Hand gedrückt hatte. »Olivia und Tom sind in Haft, man wird sie beide wegen Mordes anklagen. Da sie vor mehreren Zeugen und in Anwesenheit eines Richters freiwillig gestanden haben, werden sie nicht mit einem blauen Auge davonkommen.«
    »Wird … werden sie …?« Samuel wagte nicht, es auszusprechen, doch alle verstanden auch so, was gemeint war.
    »Nein, ich schätze, die Todesstrafe werden sie nicht bekommen, mit einem guten Anwalt und einer geschickten Verteidigung wird es wohl höchstens eine lebenslängliche Haft werden«, erklärte Phillip. Dann schaute er Jake an. »Tja, und so wie es aussieht, hast du verdammtes Glück gehabt. Der Richter und der Staatsanwalt waren so fassungslos über das ganze Geschehen, dass ich Evans dazu bewegen konnte, die Anklage fallenzulassen. Normalerweise wird nicht so milde verfahren, aber beide waren sich einig, dass in diesem Fall besondere Umstände zum Tragen kommen. Die Tatsache, dass Joanna fast achtzehn war, sie freiwillig mit dir geschlafen hat und ihr inzwischen verheiratet seid, war dabei nur nebensächlich. Es gab auch noch ein paar juristische Feinheiten, mit denen ich dich jetzt nicht langweilen will – Fakt ist: Du hast es hinter dir, alter Junge.«
    Freundschaftlich klopfte er Jake auf die Schulter und musste es sich gefallen lassen, dass dieser ihn umarmte und an sich drückte.
    »Danke, das werde ich dir nie vergessen.«
    »Schon gut«, wehrte Phillip verlegen ab, »du könntest dich ja dafür bedanken, indem du einen deiner nächsten Söhne nach mir benennst.«
    Jake lachte und zog Joanna in seine Arme. »Söhne … das hört sich gut an, aber ich glaube, das muss ich erstmal mit meiner Frau besprechen.«

Epilog
    Sanft schaukelte die Jacht auf den Wellen vor Abaco Island.
    »Willst du, Jake Prescott, die hier anwesende Joanna Shepherd zu deiner dir angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, sie achten und ihr treu sein, in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet?«
    Jake, in dunklem Anzug und Krawatte, schaute Joanna, die in einem langen, weißen Kleid vor ihm stand, liebevoll an. Seine Augen leuchteten, als er ihre Hände ergriff und fest mit »Ja, ich will«
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