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Magnolia Haven 03 - Abendrot

Magnolia Haven 03 - Abendrot

Titel: Magnolia Haven 03 - Abendrot
Autoren: Marina Schuster
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bisschen früher.«
    »Wenn ihr einverstanden seid, könnte ich noch für diese Woche einen Termin bei einem Friedensrichter organisieren«, schlug Phillip vor. »Da hier in Tennessee kein Bluttest erforderlich ist, sollte das kein Problem sein.«
    »Reicht die Zeit, dass du vorher einen Ehevertrag aufsetzen kannst?«, wollte Joanna wissen. »Es gibt da einige Dinge, die ich gerne schriftlich festlegen würde.«
    Phillip grinste Jake an. »Wenn sie jetzt schon an die Scheidung denkt, solltest du es dir vielleicht noch einmal überlegen«, zog er ihn auf.
    »Wir brauchen keinen Ehevertrag«, erwiderte Jake und zwickte Joanna in die Taille. »Ich habe nicht die Absicht, dich jemals wieder gehen zu lassen.«
    »Aber Magnolia Haven …«, wandte sie ein.
    »… wird nach der Hochzeit uns beiden gehören, und damit Ende der Diskussion«, vollendete Jake ihren Satz. Dann schaute er Phillip an. »Okay, weiter. Joanna braucht nach der Hochzeit also keine Aussage zu machen – und was ist mit allen anderen? Vater, Olivia, Tom?«
    Phillip nahm einen Block und einen Stift. »Gehen wir alles mal ganz grob durch, damit ich ein paar Anhaltspunkte habe. Gibt es irgendjemanden, der bezeugen könnte, dass ihr miteinander geschlafen habt, bevor Joanna achtzehn war?«
    »Was ist das denn für eine Frage? Natürlich nicht, oder denkst du, es hat jemand die Lampe gehalten?«, knurrte Jake genervt.
    »Es hätte ja sein können, dass ihr überrascht wurdet.«
    »Nein. Der Einzige, der definitiv Bescheid wusste, warst du.«
    Phillip winkte ab. »Das ist egal, ich bin dein Anwalt. Was ist mit dem Hotel in Nashville? Ich nehme an, du warst so vorsichtig, dir ein eigenes Zimmer zu nehmen.«
    »Ja. Außerdem war ich offiziell in Atlanta, das Thema sollte also gar nicht auf den Tisch kommen.«
    »Gut. Also bleibt nur Benjamin und der Zeugungszeitpunkt.« Er schwieg, nahm einen Kalender zur Hand und rechnete. »Wenn Benjamin gezeugt wurde, als ihr auf Abaco Island wart, liegen zwischen dieser Zeit und Joannas Geburtstag knapp zwei Monate. Vielleicht könnten wir es so hinbiegen, als wäre es eine Frühgeburt gewesen.«
    »Aber aus den Unterlagen meines Arztes und der Klinik ist doch ersichtlich, dass es nicht so ist«, gab Joanna zu bedenken.
    »Diese Sachen unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht, da kein Kapitalverbrechen vorliegt, dürfte es dem Staatsanwalt schwerfallen, ohne dein Einverständnis da ranzukommen. Und da du nicht aussagen wirst, können wir hoffen, dass es so funktioniert«, erläuterte Phillip und wandte sich wieder an Jake. »Du wirst natürlich auch von deinem Recht, zu schweigen, Gebrauch machen. Also Kopf hoch, wir kriegen das schon irgendwie hin.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Jake gedehnt. »Womit muss ich rechnen?«
    Phillip presste die Lippen zusammen. »Wenn es mir nicht gelingt, dich rauszupauken, sind zwei Jahre das Mindeste.«
    Drei Tage später fand die Hochzeit von Jake und Joanna statt. Es war eine schlichte und nüchterne Zeremonie in Phillips Büro. Ein mit ihm befreundeter Friedensrichter führte die Trauung durch, Phillip und Mrs. Wheeler fungierten als Trauzeugen, und in weniger als fünfzehn Minuten war die ganze Angelegenheit erledigt.
    »Es tut mir so leid Liebling«, sagte Jake, als er abends zusammen mit Joanna im Bett lag, »ich hatte mir diesen Tag immer völlig anders vorgestellt, und du sicher auch. Ich verspreche dir, dass wir das irgendwann nachholen werden.«
    »Das braucht es nicht. Es ist eine schwierige Situation, und keinem von uns ist zum Feiern zumute. Das Wichtigste ist doch, dass du hoffentlich unbeschadet aus dieser Sache herauskommst«, beruhigte Joanna ihn. Sie kuschelte sich an ihn und schaute ihm in die Augen, diese grauen Augen, die sie so sehr liebte. »Hast du es schon bereut?«, fragte sie leise.
    »Nein, keine Sekunde.«
    »Ohne mich wärst du jetzt nicht in dieser fatalen Lage. Ich mache mir solche Vorwürfe. Ich hätte Magnolia Haven verlassen sollen, damals, nach dem Vorfall mit Michael. Es war egoistisch von mir, dazubleiben und zu hoffen, dass du deine Meinung ändern würdest. Aber ich war zu diesem Zeitpunkt bereits so sehr in dich verliebt, dass ich mir keinerlei Gedanken über die Konsequenzen gemacht habe.«
    Jake zog sie dichter an sich und streichelte liebevoll ihre Wange. »Dich trifft keine Schuld. Es war allein meine Entscheidung, schließlich war ich derjenige, der zu dir nach Nashville ins Hotel gefahren ist. Ich wusste, welches Risiko ich eingehe, und
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