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Magnolia Haven 03 - Abendrot

Magnolia Haven 03 - Abendrot

Titel: Magnolia Haven 03 - Abendrot
Autoren: Marina Schuster
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beide zu ihren Plätzen zurück, und Phillip durfte das Kreuzverhör fortsetzen.
    »Ist es nicht so Mr. Prescott, dass Sie Mrs. Prescott gedroht haben, ihre angebliche Affäre mit meinem Mandanten aufzudecken, wenn sie ihn nicht dazu bringen würde, Ihnen das väterliche Erbe zu überlassen?«
    »Was? Nein«, behauptete Tom.
    »Ist es nicht so, dass Sie Mrs. Prescott allein aus dieser Absicht heraus eingestellt haben?«
    »Nein, ich …«
    »Ist es nicht so, dass Sie handgreiflich wurden, als Mrs. Prescott sich weigerte, Ihrem Erpressungsversuch Folge zu leisten?«, attackierte Phillip Tom weiter.
    Dieser sprang jetzt auf. »Das ist nicht wahr«, rief er zornig und deute mit dem Finger auf Joanna, »Sie hat mich angegriffen. Dieses miese Flittchen wollte mich umbringen, sie hat mich mit einer Stange niedergeschlagen und den Schuppen angezündet.«
    Er war außer sich vor Wut und wollte seine Schimpftirade fortsetzen, doch da klopfte Seymour Foggerty mit seinem Hammer auf das Pult. »Ruhe, sofort Ruhe.«
    Äußerlich völlig gelassen, aber mit einem zufriedenen Funkeln in den Augen setzte Phillip sich wieder hin. »Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.«

24
    Nach einer zehnminütigen Pause wurde die Anhörung fortgesetzt, und der Staatsanwalt rief Olivia in den Zeugenstand. Wie Tom zuvor wurde auch sie vereidigt, gab ihre Personalien zu Protokoll, dann begann die Befragung.
    »Mrs. Prescott, Sie sind die Witwe des ältesten Bruders des Angeklagten, Andrew Prescott?«
    »Ja.«
    »Gleichzeitig sind Sie die geschiedene Frau des Angeklagten?«
    »Ja.«
    »Hat der Angeklagte Sie aus Liebe geheiratet?«
    »Einspruch, Spekulation. Die Zeugin kann die gefühlsmäßigen Beweggründe meines Mandanten nicht beurteilen«, wandte Phillip ein.
    Gene Evans hob die Hand. »In Ordnung, ich formuliere die Frage um. Mrs. Prescott, hat der Angeklagte Sie gebeten, ihn zu heiraten, um sein Verhältnis zu Joanna Prescott zu vertuschen?«
    »Nein.«
    Der Staatsanwalt räusperte sich. »Mrs. Prescott, haben Sie die Frage verstanden?«
    »Ja, natürlich.«
    »Gut. Es war zwischen Ihnen also nie die Rede davon gewesen, dass Sie sich als die Mutter des von dem Angeklagten mit Joanna Prescott gezeugten Kindes ausgeben sollten?«
    »Nein«, erklärte Olivia entschieden.
    Jake warf Phillip einen fragenden Blick zu, dieser zuckte kaum merklich mit den Achseln.
    »Mrs. Prescott«, Gene Evans blickte auf seine Papiere, »Ihnen ist bewusst, dass Sie unter Eid stehen?«
    »Ja, das ist mir bewusst.«
    »Nun, was genau war denn der Grund, den der Angeklagte Ihnen genannt hat, als er sie bat, seine Frau zu werden?«
    »Er hat mich nicht gebeten, sondern ich habe es ihm angeboten«, berichtete Olivia. »Er war alleine mit seinem kleinen Sohn, und ich habe mich bereiterklärt, eine Mutter für das Kind zu sein.«
    Verärgert presste Gene Evans die Lippen zusammen. »Gut, lassen wir das. In welchem Verhältnis standen Sie zu Mrs. Joanna Prescott?«
    »Sie war das Kindermädchen meines Sohnes, und ich war sehr zufrieden mit ihr.«
    »Auch als Sie Ihren Sohn in ein Internat geben mussten, weil Mrs. Prescott ihn zu sexuellen Handlungen verleitet hat?«
    »Einspruch«, rief Phillip, »Abgesehen davon, dass es keinerlei Beweise für eine derartige Unterstellung gibt, ist es völlig irrelevant für die Ermittlung gegen meinen Mandanten.«
    »Abgelehnt. Ich lasse diese Frage zu, bitte jedoch den Staatsanwalt, nicht weiter vom eigentlichen Thema abzuschweifen«, betonte der Richter und nickte Olivia zu. »Antworten Sie.«
    »Mrs. Prescott trifft keine Schuld an diesem Vorfall«, erklärte sie ruhig. »Sie hat sich immer tadellos verhalten.«
    Joanna, die damit gerechnet hatte, dass Olivia kein gutes Haar an ihr lassen würde, riss überrascht die Augen auf, ebenso wie Jake, der Phillip zuflüsterte: »Was tut sie da?«
    »Keine Ahnung«, wisperte Phillip zurück, »aber so wie es aussieht, ist es zu unserem Vorteil.«
    »Es war nicht das erste Mal, dass mein Sohn Michael sich … auffällig verhalten hat«, fuhr Olivia fort. »Bereits davor gab es diverse Vorkommnisse, und wir haben entschieden, dass ein Aufenthalt im Internat geeignet wäre, um …«
    »Du Miststück«, platzte in diesem Moment Tom aus dem Zuschauerbereich dazwischen, und deutete auf Jake, »
ihn
sollst du ans Messer liefern, nicht unseren Sohn.«
    »Ruhe«, der Hammer des Richters knallte wieder auf das Pult, »Setzen Sie sich und seien Sie still, sonst lasse ich Sie nach draußen bringen.«
    »Mrs.
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