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Magnolia Haven 03 - Abendrot

Magnolia Haven 03 - Abendrot

Titel: Magnolia Haven 03 - Abendrot
Autoren: Marina Schuster
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Prescott Ziel eines wie auch immer gearteten Übergriffs meines Mandanten war, daher ist die Bezeichnung ‚Opfer‘ nicht angemessen.«
    Der Richter belehrte den Staatsanwalt entsprechend, und dieser formulierte seine Frage um.
    »Ich habe Mrs. Prescott als Kindermädchen für meinen Neffen Michael eingestellt, später hat sie in der Firma meines Vaters gearbeitet«, erklärte Tom.
    »Beschreiben Sie das Verhältnis Ihres Bruders zu Mrs. Prescott, bevor er sie geheiratet hat.«
    »Einspruch, Hörensagen«, meldete Phillip sich wieder zu Wort. »Was Mr. Tom Prescott gesehen zu haben glaubt ist kein Indiz dafür, dass mein Mandant sich tatsächlich strafbar gemacht hat.«
    »Abgelehnt«, entschied Seymour Foggerty, »ich lasse diese Frage zu, um einen Eindruck vom Umgang des Anklagen mit Mrs. Prescott zu bekommen.«
    Er nickte Tom zu, und dieser begann zu erzählen. Er berichtete von Jakes Ausritt mit Joanna, von dem gemeinsamen Besuch in Memphis und Jakes Verhalten auf dem Ball bei den Forsythes. Er behauptete, es sei Jakes Idee gewesen, zusammen mit Joanna noch länger im Ferienhaus zu bleiben, und ihr schließlich eine Anstellung in der Firma zu geben. Abschließend erzählte er von den Treffen im alten Schuppen und dass Jake mit Joanna nach Texas durchgebrannt sei, als sich herausstellte, dass sie schwanger war.
    »Mein Bruder hat von Anfang an eine übertriebene Fürsorglichkeit an den Tag gelegt, und es war klar zu erkennen, welche Absicht sich dahinter verbarg.«
    Jake saß mit geballten Fäusten da, und Phillip legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm.
    »Einspruch«, rief er wieder, »Mr. Tom Prescott dürfte wohl kaum in der Lage sein, die Absichten meines Mandanten zu kennen.«
    Foggerty nickte, notierte sich etwas, dann stellte Gene Evans noch ein paar Detailfragen, anschließend war Phillip an der Reihe.
    »Mr. Prescott, bei all den Gelegenheiten, die Sie aufgezählt haben, wie oft waren Sie da persönlich anwesend?«, wollte er von Tom wissen.
    »Nun ja«, druckste Tom herum und schwieg.
    »Beantworten Sie die Frage«, wies der Richter ihn an.
    »Genau genommen nur auf dem Ball.«
    Phillip nickte zufrieden. »Alles andere basiert dann lediglich auf Dingen, die Sie durch dritte Personen erfahren haben?«
    »Ja«, gab Tom zähneknirschend zu.
    »Gut, kommen wir zu diesem bewussten Ball. Ist es nicht so, dass nicht mein Mandant, sondern Sie selbst Mrs. Prescott dorthin mitgenommen haben?«
    »Ja.«
    »Sie unterlag also an diesem Abend Ihrer Aufsichtspflicht?«
    »Gewissermaßen ja.«
    »Und Sie haben tatenlos mit zugesehen, wie Mrs. Prescott mit einem ihr fremden Mann tanzte und von diesem in ungehöriger Weise berührt wurde?«
    »Das habe ich nicht mitbekommen«, begehrte Tom auf.
    »Ist es möglich, dass mein Mandant es mitbekommen hat, und Mrs. Prescott aus diesem Grund nach Hause brachte, und nicht, weil er, wie Sie sagten, irgendwelche amourösen Absichten hatte?«
    »Das kann sein, aber …«
    »Danke Mr. Prescott«, unterbrach Phillip ihn.
    »Aber …«
    »Danke«, wiederholte Phillip etwas schärfer. »Kommen wir zu der bewussten Nacht in dem Schuppen. Haben Sie meinen Mandanten und Mrs. Prescott dort in einer eindeutigen Situation überrascht?«
    »Ich sah ihn wegreiten«, erklärte Tom.
    »Aber Sie haben nicht gesehen, was sich im Inneren des Gebäudes abgespielt hat?«
    »Es lagen Decken in der Ecke, das lässt ja wohl nur einen Schluss zu.«
    Phillip runzelte die Stirn. »Das beantwortet nicht meine Frage. Haben Sie mit eigenen Augen gesehen, dass mein Mandant und Mrs. Prescott dort sexuellen Kontakt miteinander hatten?«
    »Nein.«
    »Was ist geschehen, nachdem mein Mandant weggeritten war?«
    Tom presste die Lippen aufeinander. »Das tut nichts zur Sache.«
    »Gut, dann werde ich es Ihnen erzählen«, kündigte Phillip an.
    »Einspruch«, meldete Gene Evans sich zu Wort. »Euer Ehren, was der Verteidiger hier vorzubringen versucht, ist für die Klärung der Schuldfrage völlig unerheblich.«
    »Verzeihung Euer Ehren, aber das sehe ich anders«, insistierte Phillip. »Ich bitte um ein wenig Spielraum, um darzulegen, dass die Vorwürfe gegen meinen Mandanten auf das Fehlverhalten von Mr. Tom Prescott zurückzuführen sind.«
    Der Richter bat die Anwälte zu sich nach vorne.
    »Wir sind hier nicht in einer Verhandlung, also verzichten Sie bitte auf irgendwelche dramatischen Auftritte«, mahnte er. »Bleiben Sie sachlich und tragen nur das vor, was der Wahrheitsfindung dient.«
    Dann kehrten
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