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Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Titel: Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
Autoren: Derek Landy
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PROLOG
     
     
     
    Es war ein wunderschöner Frühlingstag, und sie standen auf dem Dach.
    „Tu es“, sagte Kitana. Sie sprach leise, aber drängend, und in ihrem Ton schwang Erregung mit, deren Quelle tief in ihr drin lag. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe, und man sah, dass sie schöne weiße Zähne hatte. Ihr Gesicht war gerötet. Ihre Augen blitzten. Was gab es Schöneres, als auszuprobieren, wie man Leuten auf eine neue Art und Weise wehtun konnte.
    Doran drehte sich zum Kamin um und streckte die Hand aus. Er ächzte, sein Gesicht lief rot an, und die Halsmuskeln traten deutlich hervor. Er sah ziemlich lustig aus, bis seine Hand zu leuchten begann. Das Licht unter seiner Haut wurde immer heller, je stärker er sich konzentrierte.
    „Oh, super“, bemerkte Sean. „Wir können jetzt als Taschenlampen gehen. Nimm dich in Acht, Welt!“
    „Still“, schimpfte Kitana. „Er muss sich konzentrieren.“
    Es gefiel Sean gar nicht, wenn Kitana so mit ihm umsprang. Elsie sah es ihm an. Er war wütend, verlegen, verletzt. Hätte Elsie in diesem Ton mit ihm gesprochen, wäre es ihm wahrscheinlich nicht mal aufgefallen. Nicht dass sie jemals so mit ihm umgesprungen wäre. Sie war nicht wie Kitana, die sich einen ganzen Tag über ihn lustig machen konnte und ihn am nächsten mit einem Lächeln wieder unter ihrer Fuchtel hatte.
    Elsie war nicht gemein wie Kitana, aber sie war auch nicht hübsch wie sie oder blond wie sie oder schlank wie sie. Sie war dick und hässlich, und daran änderten auch die gefärbten Haare und ihre schwarzen Klamotten und gepiercten Lippen nichts.
    Aus Dorans Hand schoss ein Lichtstrahl. Es knisterte und zischte, als er ein Loch in den Kamin sprengte.
    Kitana stieß einen Freudenschrei aus, und Sean starrte mit offenem Mund auf den Kamin. Doran ließ die Hand sinken und grinste.
    „Diesmal war es einfacher“, stellte er fest. „Je öfter man es tut, desto einfacher wird es.“
    Kitana lief zu ihm. „Zeig es mir! Oh mein Gott, zeig mir sofort, wie das geht!“
    Doran lachte und stellte sich hinter sie. Mit einer Hand führte er ihren Arm, die andere hatte er auf ihre Hüfte gelegt. Er redete leise, direkt in ihr Ohr, und sie lauschte und nickte. Elsie schaute zu Sean hinüber. Von Begeisterung keine Spur mehr. Jetzt schien er nur noch eifersüchtig zu sein. Elsie war enttäuscht. Doran war doch nur ein Angeber und Idiot, der wie fast alle siebzehnjährigen Jungs an ihrer Schule hinter Kitana herhechelte. Eigentlich hatte Elsie gedacht, Sean sei anders. Sie ging zu ihm hinüber.
    Kitanas Hand leuchtete auf, und der Kamin explodierte. Sie schrie erneut vor Freude und fiel Doran um den Hals.
    „Das war cool“, sagte Elsie zu Sean. Er murmelte etwas. Sie lächelte. „Vielleicht sollten wir es auch mal probieren.“
    „Tu dir keinen Zwang an“, erwiderte er und machte ein paar Schritte zur Seite.
    Ihr Herz ging wieder auf Sinkflug. Manchmal hatte Elsie den Eindruck, dass es nur kurz leichter wurde, um danach wieder bleischwer absacken zu können. Sie folgte Sean und hörte mit halbem Ohr zu, was Doran ihnen erklärte. Doch er verlor bald die Geduld mit ihr und beschimpfte sie, und Kitana lachte und stachelte ihn weiter an. Sean hingegen war ganz mit dem neuen Trick beschäftigt. Wahrscheinlich bekam er nicht mal mit, dass die beiden sich schon wieder über sie lustig machten. Vielleicht war es auch das Beste so. Würde er es mitbekommen und nichts dagegen unternehmen, wäre es doch noch schlimmer, oder?
    Nach vielen Flüchen und Beleidigungen merkte Elsie schließlich die Energie in ihrer Hand, fühlte, wie sie heiß wurde. Sean stand neben ihr. Sein Arm zitterte.
    „Spürt ihr die Hitze?“, fragte Doran. „Lasst es noch heißer werden. So heiß, dass es fast wehtut.“
    Sie standen sich zwei und zwei gegenüber, die Arme zum Himmel gereckt. Kitana hatte es bereits zwei Mal geschafft.
    „Spürt ihr es?“, fragte Doran noch einmal.
    „Ja“, antwortete Sean ungeduldig. „Und jetzt?“
    „Jetzt drückst du sie einfach aus dir raus“, meinte Doran. „Die ganze Energie einfach rausdrücken. So.“
    Ein knisternder Strahl reiner Energie schoss aus seiner Hand. Einen Augenblick später kam Kitanas Strahl dazu. Er war eine Schattierung dunkler und vermischte sich mit seinem.
    „Das ist so cool“, flüsterte sie.
    Sean biss die Zähne zusammen. Der Schweiß rann ihm von der Stirn. Doch dann blitzte das Licht in seiner Hand heller als alle anderen auf, sein Energiestrahl schoss in
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