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Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Titel: Magnolia Haven 01 - Morgendammerung
Autoren: Marina Schuster
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und entlockte ihm damit ein kleines Lächeln.
    »Nein, natürlich nicht«, betonte er, »das wäre auch nicht nötig, inzwischen gibt es Maschinen, die den größten Teil der Arbeit übernehmen.«
    Nach kurzem Zögern bot er an: »Wenn dich das interessiert, können wir mal einen Ausritt über die Felder machen und ich zeige dir alles.«
    »Au ja«, sie strahlte über das ganze Gesicht und zupfte an ihrer Jeans, »ich würde doch zu gerne sehen, woraus dieses Ding hier gemacht ist.«
    Er lachte leise, es war ein warmes und tiefes, leicht heiseres Lachen, und überrascht sah sie ihn an.
    Als er ihren Blick bemerkte, wurde er sofort wieder ernst. Er räusperte sich und nickte. »In Ordnung, dann machen wir am Samstagnachmittag einen kleinen Ausflug.«
    Der Samstag kam, und ein wenig nervös machte Joanna sich am Nachmittag auf den Weg zum Stall. Olivia war mit Michael zu irgendwelchen Bekannten gefahren, und Tom war immer noch nicht von seiner Geschäftsreise zurück, sodass sie mit Jake alleine unterwegs sein würde.
    Bereits von weitem sah sie ihn, unverkennbar in seinen schwarzen Jeans und dem obligatorischen schwarzen Hemd. Er war dabei, ein Pferd zu satteln, und Monty, der Labrador, lief aufgeregt um ihn herum.
    »Hallo«, grüßte sie ihn zurückhaltend und tätschelte Monty zur Begrüßung den Kopf.
    »Du kommst genau richtig«, er machte eine Kopfbewegung in Richtung der sandfarbenen Stute, »Ich habe Amber für dich fertiggemacht.«
    Kritisch beäugte sie das Tier, das ihr um einiges größer und bedrohlicher erschien als Daisy. Jake bemerkte ihren unsicheren Blick und lächelte. »Keine Angst, sie ist ganz friedlich und ich werde gut auf dich aufpassen.«
    Ehe Joanna wusste, wie ihr geschah, hatte er sich auch schon zu ihr heruntergebeugt, sie gepackt und in den Sattel gehoben.
    Sekunden später saß er auf seinem Pferd, und langsam setzten sie sich in Bewegung. In einem leichten Trab entfernten sie sich vom Herrenhaus, begleitet von Monty, der den Ausflug sichtlich genoss. Es dauerte nicht lange, bis sie die Baumwollfelder erreicht hatten. Die Ernte stand kurz bevor, es sah aus, als hätte es geschneit. Überall zwischen den dunklen Stängeln leuchteten die aufgeplatzten Baumwollkapseln wie kleine, weiße Wattebäusche.
    Erstaunt über die scheinbar endlose Weite der Felder schaute sie ihn an.
    »Das ist ja riesengroß – gehört das alles Ihnen?«
    »Meinem Vater. Ich kümmere mich nur darum.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ihrem Vater? Ich habe ihn noch nie gesehen, seit ich hier bin. Wohnt er nicht hier?«
    »Er ist in einem Sanatorium, es geht ihm nicht so gut«, murmelte Jake ausweichend, und sie spürte, dass ihm dieses Thema unangenehm war.
    »Es tut mir leid, ich wollte nicht neugierig sein«, sagte sie zerknirscht.
    »Schon gut«, winkte Jake ab und kam schnell wieder auf die Baumwolle zu sprechen. »Wir sind mitten in der Ernte«, erklärte er, »Dafür haben wir Maschinen, die bis zu acht Reihen gleichzeitig abpflücken können.«
    »Und dann?«
    »Danach wird die Baumwolle in Ballen gepresst und kommt zur Entkörnung in die Egreniermaschine, welche die Fasern von den Kapselresten trennt. Anschließend werden noch einmal Ballen gefertigt, und dann wird das Ganze nach Memphis zur Qualitätskontrolle gebracht.«
    Er erläuterte ihr noch etliche Details, und sie spürte förmlich, mit wie viel Liebe und Begeisterung er an seiner Arbeit hing. Seine Augen leuchteten, und überrascht stellte sie fest, dass er ziemlich sympathisch aussah, wenn er lächelte.
    »Aber ich langweile dich bestimmt«, riss er sie nach einer Weile aus ihren Gedanken.
    »Oh nein, gar nicht«, betonte sie schnell. »Ich finde das wirklich sehr interessant. Denkst du, ich könnte mir das einmal ansehen?«
    Unbewusst war ihr das ‚Du‘ herausgerutscht, sie bemerkte es erst, als er sie etwas irritiert anschaute.
    »Entschuldigung«, murmelte sie verlegen, und rechnete damit, dass die entspannte Stimmung jetzt verflogen sein würde.
    Doch er lächelte nur und nickte. »Ja, natürlich.«
    Er machte eine halbe Kehrtwendung und schlug eine andere Richtung ein, und Joanna folgte ihm. Wenig später erreichten sie eine riesige Lagerhalle, und höflich half er ihr vom Pferd.
    Sie betraten die Halle, Jake schaltete das Licht an, und Joanna schaute sich staunend um.
    Etliche große Maschinen waren nebeneinander aufgereiht, Körbe mit Baumwolle standen herum, an einer Wand waren unzählige Ballen aufgeschichtet.
    Zusammen liefen sie durch die
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