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Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Titel: Magnolia Haven 01 - Morgendammerung
Autoren: Marina Schuster
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verzichtet.«
    »Nein«, presste sie wieder heraus, und erneut schlug er zu, dieses Mal so heftig, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    Er ließ sie los, und sie sackte auf den Boden. Sekunden später war er über ihr.
    Mit Schwung holte er zu einem neuen Schlag aus, aber bevor er ihn ausführen konnte, riss Joanna ihr Knie nach oben und rammte es ihm mit voller Wucht in den Schritt.
    Ein schmerzerfüllter Aufschrei entrang sich seiner Kehle, er rollte sich auf die Seite, krümmte sich zusammen und hielt sich den Unterleib.
    Rasch sprang sie auf, wollte aus seiner Reichweite fliehen, doch da packte er sie mit einer Hand am Knöchel. »Du kleines Biest«, fluchte er, »das wirst du mir büßen.«
    Er zerrte an ihrem Bein, wollte sie wieder auf den Boden ziehen, aber sie trat ihm mit ihrem freien Fuß, so fest sie konnte, in den Bauch, und mit einem Aufheulen ließ er sie los.
    »Warte nur, du Miststück, wenn ich dich in die Finger kriege, werde ich dich so zurichten, dass dein Jake dich ein paar Wochen lang nicht wiedererkennen wird«, keuchte er wütend.
    Mühsam versuchte er, sich aufzurappeln und unterdessen schaute Joanna sich nach etwas um, was sie zur Verteidigung benutzen konnte.
    An einer Wand entdeckte sie eine Stange aus Metall, die schwer und stabil aussah. Sie machte einen Satz darauf zu, packte sie und schwang sie mit beiden Händen drohend über ihrem Kopf.
    »Lass mich gehen«, forderte sie nervös. »Lass mich gehen, und ich werde Jake nichts von deinen schmutzigen Machenschaften erzählen, andernfalls schlage ich dir den Schädel ein.«
    Mit einem spöttischen Lachen richtete Tom sich auf. »Netter Versuch Schätzchen, aber das kannst du vergessen.« Er schwankte ein Stück auf sie zu. »Bist du bei Jake im Bett eigentlich auch so wild?«
    »Keinen Schritt weiter«, stieß sie voller Panik hervor, doch da streckte er bereits die Hand nach ihr aus.
    Ohne zu überlegen holte sie aus und schlug ihm die Metallstange seitlich gegen den Kopf. Es gab ein dumpfes Geräusch, er schaute sie einen Moment völlig überrascht an, dann sackte er in sich zusammen und fiel auf den Boden.
    Heftig atmend und benommen blieb Joanna eine Weile stehen, die Stange fest umklammert, und rechnete damit, dass er jede Sekunde aufstehen und sich wieder auf sie stürzen würde. Doch er rührte sich nicht, und langsam ging sie näher.
    »Tom«, sagte sie unsicher und schubste ihn mit dem Fuß an.
    Es kam keine Reaktion, also nahm sie nach kurzem Zögern die Petroleumlampe und leuchtete ihm ins Gesicht. Erschrocken hielt sie den Atem an, als sie das dunkelrote Rinnsal sah, welches aus einer klaffenden Wunde an seiner Schläfe auf den Boden lief.
    Ungläubig starrte sie darauf und taumelte dann schockiert ein paar Schritte zurück.
    »Oh mein Gott«, dachte sie erschüttert, »ich habe ihn umgebracht.«
    Fassungslos sackte Joanna in sich zusammen. Wie erstarrt hockte sie auf den Knien, konnte ihren Blick nicht von Tom abwenden, dessen Augen sie immer noch überrascht ansahen, und dessen Blut langsam aus der Wunde sickerte.
    Sie konnte nicht einmal weinen, sie war wie gelähmt, nur in ihrem Kopf hämmerte es fortwährend: »Ich habe ihn umgebracht … ich habe ihn umgebracht …«
    Im Nachhinein wusste sie nicht mehr, wie lange sie so dagehockt und ihn angestarrt hatte. Irgendwann konnte sie seinen Anblick nicht mehr ertragen und rappelte sich auf.
    Voller Panik lief sie auf und ab, überlegte, was sie nun tun sollte. Ihr erster Gedanke war, zu Jake zu gehen und ihm alles zu erzählen. Doch nach kurzem Überlegen verwarf sie diesen Einfall wieder, wie sollte sie ihm denn klarmachen, dass sie seinen Bruder erschlagen hatte? Selbst wenn sie ihm von Toms perfidem Plan berichtete, er würde ihr vermutlich kein Wort glauben, er hatte schließlich keinen Grund anzunehmen, dass Tom irgendetwas Derartiges tun würde.
    Spätestens, wenn die Polizei hier eintraf, würde sich sowieso herausstellen, woher sie kam, und kein Mensch würde ihr abnehmen, dass sie in Notwehr gehandelt hatte. Sie war eine Mörderin, Jake würde sich von ihr abwenden und sie würde für den Rest ihres Lebens in einem Gefängnis sitzen.
    Es blieb ihr nur eine Möglichkeit: Flucht.
    Wenn sie sofort verschwand, hatte sie eine gute Chance, sich nach New Orleans durchzuschlagen, bevor jemand etwas bemerken würde. Jake fuhr morgen früh weg, er würde sie zunächst nicht vermissen, und bis er zurückkam, wäre sie über alle Berge. Olivia kümmerte sich
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