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Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Titel: Magnolia Haven 01 - Morgendammerung
Autoren: Marina Schuster
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Matrosenuniform hatte ihnen Essen und Getränke serviert, und während sie aßen, unterhielten sie sich angeregt.
    Joanna saß neben Jake, er hatte seinen Arm um ihre Schultern gelegt, und sie ließ ihren Blick verträumt über das Meer gleiten. Die Sonne war im Begriff, unterzugehen und tauchte alles in ein warmes, rot-goldenes Licht, und Joanna dachte an die Tage im Cottage, wünschte sich erneut, sie müssten nicht nach Magnolia Haven zurückkehren.
    »Was meinst du dazu, Liebling?«, riss Jake sie plötzlich aus ihrer Verzauberung.
    »Was?« Irritiert schaute sie ihn an. »Entschuldige, ich habe nicht zugehört.«
    »Das merke ich«, lächelte er. Dann wurde er wieder ernst. »Phillip sagte gerade, es gäbe eine Möglichkeit, wie wir auch offiziell zusammen sein könnten – wir könnten heiraten.«
    »Heiraten?«, wiederholte sie entgeistert. »Jake, das geht nicht, wir kennen uns doch noch gar nicht so lange.«
    Er lachte leise. »Lange genug, um zu wissen, dass du die richtige Frau für mich bist.«
    »Soll das etwa ein Antrag sein?«, fragte sie verblüfft.
    »Ich denke schon, auch wenn es vielleicht nicht ganz der übliche Weg ist«, erklärte er schmunzelnd.
    »Aber …«
    »Es wäre die beste Lösung«, mischte Phillip sich jetzt ein. »Sicher würde es zunächst eine Welle von empörten Aufschreien geben, dass ein Mann in Jakes Alter ein siebzehnjähriges Mädchen heiratet. So etwas ist selbst in der heutigen Zeit immer noch etwas, das die Gemüter erregt. Doch dadurch bräuchtet ihr euch nicht mehr zu verstecken und vor eventuellen Konsequenzen fürchten. Vom Gesetz her wäre es erlaubt, du bräuchtest nur die Einwilligung deines Vormunds.«
    Joanna dachte an ihre Mutter und das »Red Lantern«, und daran, dass Jake nach wie vor keine Ahnung von ihrer Vergangenheit hatte. Panik stieg in ihr auf.
    »Ich … dazu würde mein Onkel niemals sein Einverständnis geben«, sagte sie rasch. »Er ist sehr konservativ, und ich glaube, er würde mich umbringen, wenn er wüsste, dass ich mit Jake …«
    Sie stockte und hoffte, dass das Thema damit vom Tisch sein würde, während sich ihr Herz schmerzhaft zusammenzog. Nur zu gerne würde sie Jakes Frau werden, nicht nur, weil sie ihn liebte, sondern vor allem, um ihn zu schützen. Wenn sie heiraten würden, hätte er nichts mehr zu befürchten, und sie bräuchten sich nicht zu verstecken. Doch ihr war klar, dass Jake dann erfahren würde, woher sie kam, und das wollte sie unbedingt vermeiden. Sie zweifelte nicht daran, dass er sich von ihr abwenden würde, wenn er herausfand, dass sie die Tochter einer Prostituierten war und ihr bisheriges Leben in einem Bordell verbracht hatte.
    Irgendwann würde sie es ihm sagen, aber sie musste den richtigen Zeitpunkt abwarten, und der war auf keinen Fall jetzt schon gekommen.
    »Bist du sicher?«, fragte Phillip behutsam. »Vielleicht könnte ich einmal mit ihm reden.«
    Joanna schüttelte den Kopf. »Das hat keinen Sinn. Er hat eiserne Moralvorstellungen, er hat meine Mutter immer schlecht behandelt, hat sie spüren lassen, wie sehr er sich dafür schämt, dass sie mich unehelich zur Welt gebracht hat. Deswegen konnte er es nach ihrem Tod auch kaum erwarten, mich loszuwerden. Er wollte nicht, dass ich in seinem Haus bleibe, er meinte, ich wäre ein Bastard und die Leute würden mit den Fingern auf mich zeigen«, schwindelte sie.
    »Schon gut Liebling«, Jake zog sie tröstend an sich, »quäl dich nicht damit herum.«
    Tränen stiegen ihr in die Augen, sie fühlte sich so elend bei dem Gedanken, ihn anzulügen.
    »Es tut mir so leid«, flüsterte sie unglücklich.
    Beruhigend streichelte er ihre Wange. »Das braucht es nicht. Es ist zwar schade, aber wir werden das auch so hinbekommen. Noch knapp zwei Monate bis zu deinem Geburtstag, und ich werde dir dann ganz offiziell einen Antrag machen – ich hoffe, du hast mich bis dahin nicht schon satt und wirst ja sagen.«
    »Ach Jake«, sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn, »ich sage jetzt schon ja, und daran wird sich nichts ändern.«
    Nach einem letzten, innigen Kuss verließen Jake und Joanna Phillips Jacht. Kurz darauf saßen sie im Flugzeug nach Memphis und waren wenige Stunden später in den Alltag auf Magnolia Haven zurückgekehrt.
    Ein paar Tage vergingen. Trotz der widrigen Umstände gelang es Jake, eine Möglichkeit zu finden, dass sie sich treffen konnten.
    Am Ufer des Mississippi gab es einen alten Schuppen, in dem früher die Baumwolle gelagert wurde,
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