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Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Magnolia Haven 01 - Morgendammerung

Titel: Magnolia Haven 01 - Morgendammerung
Autoren: Marina Schuster
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Halle, er erklärte ihr die Funktionsweise der Geräte, und war erstaunt darüber, dass sie so viel wissen wollte und alles so begierig in sich aufsog.
    Lächelnd beobachtete er, wie sie in einen der Körbe fasste, ein Büschel Baumwolle herausnahm und es mit den Fingern betastete.
    »Das fühlt sich so weich an, wie Watte. Kaum zu glauben, dass daraus so fester Stoff wird, immerhin müssen die Jeans ja einiges aushalten.«
    »Baumwolle ist aufgrund ihrer Struktur sehr reißfest, die getrockneten Fasern verhaken sich regelrecht miteinander«, erklärte er. »Beim Spinnen werden die Fasern dann ineinander verdreht, je mehr, desto fester wird das Garn.«
    Schließlich hatte er ihr alles gezeigt, und sie machten sich auf den Rückweg. Nachdem sie die Pferde versorgt hatten, schlenderten sie hinüber zum Haus, und in der Halle angekommen, bedankte Joanna sich bei ihm für die Führung.
    »Nichts zu danken, es hat mir auch Spaß gemacht«, lächelte er, »ich freue mich, dass du so großes Interesse an der Baumwolle hast. Ich fahre am Donnerstag nach Memphis in unsere Spinnerei – vielleicht hast du Lust, mitzukommen?«
    Spontan nickte sie. »Ja sicher, gerne.«
    »Gut.« Er wandte sich um und ging auf eine Tür zu, hinter der, wie sie inzwischen wusste, sein Arbeitszimmer lag. Dort drehte er sich noch einmal zu ihr um und sagte leise: »Es war ein sehr schöner Nachmittag.«
    Ungeduldig fieberte Joanna dem Donnerstag entgegen. Der Ausritt mit Jake hatte ihr großen Spaß gemacht, und zu ihrem Erstaunen hatte sie festgestellt, dass sie sich in seiner Gegenwart sehr wohl fühlte. Er war nett, intelligent und wusste sie mit seinen Geschichten und Erzählungen bestens zu unterhalten. Der erste negative Eindruck, den sie von ihm gehabt hatte, war verflogen, sie begann allmählich, ihn mit anderen Augen zu sehen.
    Während des Unterrichts hatte sie Mühe, sich auf die Ausführungen von Robert zu konzentrieren, ständig schweiften ihre Gedanken zu dem bevorstehenden Besuch der Spinnerei. An den Abenden saß sie wie gewohnt in der Bibliothek, aber zu ihrer Enttäuschung ließ Jake sich nicht blicken.
    Als der Donnerstag endlich gekommen war, rechnete sie beinahe damit, dass er seine Einladung vergessen hätte, doch nach dem Frühstück nickte er ihr vor dem Verlassen des Esszimmers kurz zu und sagte: »Wir treffen uns dann in einer halben Stunde in der Halle.«
    Kaum war er zur Tür draußen, fragte Olivia stirnrunzelnd: »Darf ich fragen, was ihr vorhabt?«
    »Mr. Prescott hat mir angeboten, ihn nach Memphis zu begleiten, um mir dort die Spinnerei anzusehen«, erklärte Joanna zurückhaltend.
    »So, die Spinnerei«, wiederholte Olivia gedehnt und warf ihr einen giftigen Blick zu. »Du weißt schon, dass du als Kindermädchen für Michael engagiert bist und nicht als Begleitservice für Jake.«
    »Natürlich«, beeilte Joanna sich zu sagen, »es ist eine Ausnahme, und wir sind bestimmt bis zum Mittag wieder zurück.«
    »Das will ich hoffen, ich werde es nicht dulden, dass du deine Pflichten vernachlässigst.«
    Schweigend trank Joanna ihren Kaffee aus, bat Michael anschließend, sie bei Robert zu entschuldigen und verließ das Esszimmer.
    In ihrem Zimmer bürstete sie sich noch einmal über die Haare, band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen, nahm ihre Tasche und ging dann hinunter in die Halle.
    Jake wartete schon auf sie, und kurze Zeit später saßen sie in seinem Jeep und waren unterwegs nach Memphis. Zuerst war Joanna ein wenig befangen, irgendwie kam es ihr jetzt plötzlich doch etwas seltsam vor, mit diesem Mann, den sie eigentlich kaum kannte, durch die Weltgeschichte zu fahren. Aber sie spürte instinktiv, dass ihr von ihm keine Gefahr drohte, außerdem hätte er bereits in der Lagerhalle Gelegenheit gehabt, ihr etwas anzutun, wenn er das gewollt hätte. Als er dann auch noch anfing, locker zu plaudern, waren ihre Bedenken verflogen, und sie begann, sich zu entspannen.
    Sie verbrachten den ganzen Vormittag in der Spinnerei, die viel größer war, als sie sich vorgestellt hatte, es war eine richtige Fabrik. Jake führte sie herum, zeigte und erklärte ihr alles, und voller Begeisterung hörte sie ihm zu, stellte Fragen und konnte nicht genug bekommen.
    Anschließend fuhren sie zum Hauptsitz der »Prescott Cotton Company«, wo Jake sich länger mit dem Geschäftsführer unterhielt. Joanna bemerkte, dass der Mann sehr respektvoll mit Jake umging, ebenso wie die übrigen Mitarbeiter es während ihres Rundgangs getan
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