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Magie, Liebe Und Desaster

Magie, Liebe Und Desaster

Titel: Magie, Liebe Und Desaster
Autoren: Birgit Kluger
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Das klingt ganz nach dem Mann, den ich kenne.“
    „ Dann kann ich das mit den Zahlungen für Tim wohl vergessen.“ Trübsinnig starrte ich in die Kerze, die auf unserem Tisch stand. Mein armer Sohn, eine solche Behandlung hatte er nicht verdient!
    „ Stell dich hinten an“, sagte Nina düster. Dann glitt ein Lächeln über ihr Gesicht. „Trotzdem bin ich froh. Mit Elias hat mir Thorsten das schönste Geschenk auf der Welt gemacht. Willst du mal sehen?“ Mit diesen Worten kramte sie in ihrer Tasche herum, um ein Smartphone herauszuziehen - natürlich mit Bildern von ihrem Sohn. Mist. Ich hatte kein einziges von meinem angeblichen Kind dabei. Für eine Ewigkeit betrachtete ich gebührend beeindruckt eine Aufnahme nach der anderen und stieß entzückte Rufe aus. Ein- oder zweimal sagte ich sogar: „Ganz wie Tim. Nein, sind die zwei sich ähnlich.“ Vielleicht übertrieb ich es, denn sie schaute mich zweifelnd an.
    Endlich hatte ich alle Bilder gesehen, die in den letzten zwei Jahren von Elias gemacht worden waren. Nina verstaute ihr Smartphone und sah mich erwartungsvoll an.
    „ Was machen wir jetzt? Hast du eine Idee, wie du Thorsten finden kannst?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe seine Freunde durchtelefoniert, aber die wollten noch nicht einmal mit mir reden“, gab ich zu.
    „ Von denen wird dir keiner weiterhelfen. Die halten alle zusammen wie Pech und Schwefel. Ich wette, die wissen, wo er ist und lachen sich heimlich ins Fäustchen. Ärsche, alle miteinander.“ Nina begann auf die Tischplatte zu trommeln. Genauso, wie ich es tat, wenn ich nervös war. „Ich wette, er ist auf Ibiza“, sagte sie dann. „Er wollte schon immer dort leben und ein ungewolltes Kind war genau der Antrieb, der ihm gefehlte hatte, um sich aus dem Staub zu machen.“ Das Trommeln wurde lauter. „Wenn ich Geld hätte, würde ich hinfahren.“ Sie warf mir einen Blick zu. „Was ist mit dir? Die Flüge sind gar nicht so teuer, oder?“
    „ Ibiza?“
    „ Ja. Dort ist er schon immer gerne hingefahren, hat davon geredet, dass er eines Tages dort wohnen möchte. Der liegt bestimmt den ganzen Tag am Strand, feiert die Nacht durch und vernascht jeden Abend eine andere Frau.“ Ein verträumter Blick stahl sich in ihr Gesicht. „Und du weißt ja selbst, wie gut er im Bett ist.“
    „ Äh. Ja“, murmelte ich, aber Nina schien mich nicht zu hören. „Vielleicht sollte ich wirklich nach Ibiza fliegen und ihn dort suchen.“ Noch während ich sprach, erwärmte ich mich für diese Idee. Ein bezahlter Urlaub! Der Job fing an, mir Spaß zu machen.
    „ Und was machst du mit Tim?“
    „ Tim?“ Irritiert schaute ich sie an, dann fiel es mir wieder ein. „Tim nehme ich mit, dann kann er gleich seinen Vater kennenlernen.“ Puh, das war knapp, fast hätte ich sie gefragt, wer Tim sei.
    „ Du hast es gut. Nach Ibiza würde ich auch gerne fahren.“
    „ Ich sage dir Bescheid, wenn ich ihn gefunden habe“, bot ich großzügig an.
    „ Ja? Würdest du das tun?“
    „ Klar, wir Frauen müssen zusammenhalten. Ich sehe nicht ein, dass er zweimal mit der gleichen Tour davonkommen soll.“
    Nina nickte heftig. „Du hast recht.“
    „ Ok, ich halte dich auf dem Laufenden und du sagst mir Bescheid, sobald du von ihm hörst. In Ordnung?“
    „ Geht klar“, sagte Nina und strahlte mich an.
     
    Zurück in der Wohnung fragte ich mich, ob die Idee, nach Ibiza zu reisen, so gut war. Klar, ein bezahlter Urlaub war eine feine Sache. Aber nur auf Ninas Vermutung hin, die Sachen zu packen, war etwas übereilt.
    Ich überlegte, welche anderen Informationsquellen ich noch hätte anzapfen können, aber mir fielen keine ein. Seine Freunde hatte ich alle durchtelefoniert, von denen würde ich nichts erfahren. Die einzige Verzweiflungstat, die mir noch einfiel, war, einen anderen Magier einzuschalten. Balthasar Hereous war der Beste seines Fachs, wenn es darum ging, den Aufenthaltsort eines Menschen auszupendeln.
    Lange Zeit starrte ich vor mich hin. Ich konnte Balthasar nicht leiden. Er war überheblich, hielt sich für das Geschenk Gottes an die Frauen und war davon überzeugt, alles besser zu können, als jeder andere. Ihn darum zu bitten, mir bei der Suche nach Thorsten Hermes zu helfen, war ein Eingeständnis meiner Niederlage. Er würde genau wissen, dass ich es zuerst selbst versucht hatte und gescheitert war.
    Die Alternative war, einfach nach Ibiza zu reisen und auf die Richtigkeit von Ninas Intuition zu hoffen. Aber das wollte ich
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