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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese
Autoren: Alex Kava
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sein. Gleich würde er aufwachen, und Angie Clark lag neben ihm im Bett. Die letzte Nacht schien schon eine Ewigkeit her zu sein.
    „Wissen Sie, Morrelli“ , begann Weston freundlich und mitfühlend, sodass Nick ihn sofort argwöhnisch beäugte, ohne jedoch den Kopf zu heben, „ich habe nachgedacht. Vielleicht könnte ich jemand bitten, Ihnen mit der Erstellung eines Täterprofils zu helfen.“
    „Wozu das?“
    „Noch hat offenbar niemand die Ähnlichkeit mit Jeffreys’ Verbrechen erkannt, aber wenn es dazu kommt, bricht hier das Chaos aus.“
    „Chaos?“ Chaosbewältigung gehörte nicht zu seiner Ausbildung. Nick schluckte den säuerlichen Geschmack im Mund hinunter. Ihm wurde wieder übel. Er roch immer noch das Blut von Danny Alverez, das seine Jeans aufgesogen hatte.
    „Wir haben Experten, die das psychologische Profil des Täters erstellen können. Die zeigen Ihnen bestimmte Merkmale auf und geben Ihnen eine Ahnung, wer dieses Arschloch sein kann.“
    „Ja, das würde helfen. Das wäre sogar gut.“ Nick ließ seine Verzweiflung nicht anklingen. Trotz Westons plötzlichem Mitgefühl war es nicht der richtige Zeitpunkt, Schwäche einzugestehen.
    „Ich habe von einem Spezialagenten gehört, O‘Dell. Die Profile sind so genau, dass man sogar die Schuhgröße des Täters vorher kennt. Ich könnte Quantico anrufen.“
    „Was glauben Sie, wie schnell die jemand herschicken können?“
    „Lassen Sie den Jungen noch nicht von Tillie aufschneiden. Ich rufe gleich an und sehe zu, dass Montagmorgen jemand hier ist. Vielleicht sogar O‘Dell.“ Weston stand plötzlich auf, offenbar mit neuer Energie geladen.
    Nick entknotete seine Beine und stand ebenfalls auf, erstaunt, dass seine Füße ihn wieder trugen.
    An der Tür stieß Weston fast mit Deputy Hai Langston zusammen. „Ich dachte, Sie würden vielleicht gern die Morgenausgabe des Omaha Journal sehen.“ Er entfaltete die Zeitung und hielt sie hoch. Die reißerische Schlagzeile verkündete in Großbuchstaben: JUNGENMORD IM STIL VON JEFFREYS.
    „Verdammte Scheiße!“ Weston entriss Hai die Zeitung und begann laut zu lesen: „Gestern Nacht wurde am Platte River in der Nähe der Old Church Road die Leiche eines Jungen gefunden. Erste Berichte deuten darauf hin, dass der noch nicht identifizierte Junge erstochen wurde. Ein Deputy am Fundort, der ungenannt bleiben möchte, sagte: ,Es sieht aus, als hätte der Bastard ihn verstümmelt.‘ Klaffende Brustwunden waren ein Markenzeichen des Serienmörders Ronald Jeffreys, der im Juli diesen Jahres hingerichtet wurde. Identität des Jungen und Todesursache müssen noch von der Polizei bekannt gegeben werden.“
    „Auch das noch!“ stöhnte Nick und hatte Magenschmerzen.
    „Verdammt, Morrelli, verpassen Sie Ihren Männern einen Maulkorb!“
    „Es wird noch schlimmer.“ Hai sah Nick an. „Der Artikel ist mit Christine Hamilton unterzeichnet.“
    „Wer zum Henker ist Christine Hamilton?“ Weston sah von Hai zu Nick. „Bitte, erzählen Sie mir nicht, dass es eine aus dem kleinen Harem ist, den Sie beglücken.“
    Nick sank in seinen Sessel zurück. Wie konnte sie ihm das antun? Sie hatte ihn weder gewarnt noch Kontakt zu ihm aufgenommen. Beide Männer starrten ihn an, und Weston wartete auf eine Erklärung.
    „Nein“ , erwiderte Nick leise. „Christine Hamilton ist meine Schwester.“

7. KAPITEL
    Maggie O‘Dell schüttelte im Flur ihre schmutzigen Laufschuhe von den Füßen, ehe Greg sie dazu auffordern konnte. Sie vermisste ihr kleines, überladenes Apartment in Richmond, obwohl sie aus Vernunft und Bequemlichkeit übereingekommen waren, auf halbem Weg zwischen Quantico und Washington zu leben. Doch seit sie die teure Eigentumswohnung in Crest Ridge bewohnten, entwickelte Greg die absurde Obsession, ein gewisses Image zu pflegen. Alles sollte stets makellos aussehen. Das war leicht zu bewerkstelligen, da sie auf Grund ihrer Berufe kaum zu Hause waren. Dennoch widerstrebte es ihr, in eine Wohnung zu kommen, die zwar ihren monatlichen Lohnscheck auffraß, aber nicht gemütlicher war als die Hotels, an die sie sich allmählich gewöhnte.
    Sie zog das feuchte Sweatshirt aus und spürte sofort eine angenehme Kühle. Trotz des kalten Herbsttages hatte sie es nach einer weiteren schlaflosen Nacht, in der sie sich wieder nur von einer Seite auf die andere gewälzt hatte, beim Laufen geschafft, in Schweiß zu geraten. Sie knüllte das Trikot zu einem Ball und warf es auf dem Weg in die Küche in den
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