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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese
Autoren: Alex Kava
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Vorstellung, ihn nie wieder zu sehen, tat weh. Aber was wusste sie schon von Liebe ? War sie nicht auch in Greg verliebt gewesen - irgendwann einmal? Hatte sie nicht geschworen, ihn immer zu lieben? „Mein Leben ist im Moment recht kompliziert“ , hörte sie sich sagen und hätte sich dafür ohrfeigen mögen. Nick hatte ihr sein Herz geöffnet und war ein Risiko eingegangen, und sie reagierte nüchtern und rational.
    „Ich weiß“ , erwiderte er, „aber vielleicht bleibt es nicht kompliziert.“
    „Deine Gefühle bedeuten mir etwas, Nick“ , versicherte sie in dem schwachen Versuch, ihre Unschlüssigkeit abzumildern.
    Er schien erleichtert, als sei die schlichte Beteuerung schon mehr, als er erwartet habe. „Weißt du“ , begann er und klang selbstsicherer, während ihr Herz schrie, sie solle ihm endlich gestehen, was sie fühlte. „Ich bin in diese übergroßen Fußstapfen meines Vaters getreten, und ich möchte das nicht mehr.“
    „Du bist ein guter Sheriff, Nick.“ Sie ignorierte den Schmerz im Herzen.
    „Danke, aber es ist nicht das, was ich tun möchte“ , fuhr er fort. „Ich bewundere, wie viel dir deine Arbeit bedeutet - deine Hingabe ... deine sture Hingabe, möchte ich hinzufügen. Mir ist jetzt erst klar geworden, wie sehr ich mir eine Aufgabe wünsche, an die ich glaube.“
    „Also, was möchte Nick Morrelli werden, wenn er groß ist?“ fragte sie lächelnd, obwohl sie ihn doch viel lieber umarmen wollte.
    „Während des Jurastudiums habe ich im Büro des Distrikt-Staatsanwaltes von Suffolk County in Boston gearbeitet. Sie haben mir dort immer gesagt, ich könnte jederzeit zurückkommen. Es ist lange her, aber ich denke, ich rufe dort mal an.“
    Boston. So nah, dachte sie unwillkürlich. „Das klingt großartig“ , erwiderte sie und berechnete bereits die Strecke zwischen Boston und Quantico.
    „Du wirst mir fehlen“ , sagte er schlicht.
    Das traf sie unvorbereitet, da sie sich schon vor weiteren Geständnissen sicher glaubte.
    Vielleicht bemerkte er ihr Unbehagen, denn er sah rasch auf die Uhr. „Ich sollte dich zum Flughafen bringen.“
    „Richtig.“ Sie blickte ihm in die Augen. Ein letztes Herzklopfen, eine letzte Chance, Gefühle zu gestehen. Oder würden sie noch genügend Chancen bekommen?
    Maggie schob sich an ihm vorbei, schaltete den Computer aus, zog den Stecker, klappte den Deckel zu und schob den Laptop in seine Umhüllung. Nick nahm ihren Koffer, sie den Kleidersack. Sie waren bereits an der Tür, als das Telefon klingelte. Zuerst wollte sie es ignorieren und gehen. Plötzlich lief sie zurück und riss den Hörer hoch.
    „Maggie O‘Dell.“
    „O‘Dell, ich bin froh, Sie zu erwischen.“
    Es war Direktor Cunningham. Sie hatte seit Tagen nicht mit ihm gesprochen. „Ich war gerade auf dem Weg nach draußen.“
    „Gut. Kommen Sie schnellstens zurück. Ich lasse Sie von Delaney und Turner am Flughafen abholen.“
    „Was ist los?“ Sie sah Nick an, der mit besorgter Miene ins Zimmer zurückkam. „Das klingt, als würden Sie mir Leibwächter schicken“ , scherzte sie und spannte sich an, da er mit einem viel sagenden Schweigen antwortete.
    „Ich wollte es Ihnen mitteilen, ehe Sie es aus den Nachrichten erfahren.“
    „Was denn?“
    „Albert Stucky ist geflohen. Sie wollten ihn von Miami in ein Hochsicherheitsgefängnis nach Nord Florida bringen. Stucky biss einem Bewacher ein Ohr ab und erstach einen anderen mit - man soll es nicht glauben - einem hölzernen Kruzifix. Dann blies er ihnen die Köpfe mit den eigenen Dienstrevolvern weg. Offenbar hatte Stucky am Vortag in seiner Zelle Besuch von einem katholischen Priester. Er muss ihm das Kruzifix dagelassen haben. Ich möchte nicht, dass Sie sich Sorgen machen, Maggie. Wir haben den Bastard einmal geschnappt, wir kriegen ihn auch ein zweites Mal.“
    Doch Maggie hörte nur eines: „Albert Stucky ist geflohen.“

EPILOG
    Eine Woche später.
Chiuchin, Chile
    Er konnte nicht glauben, wie herrlich sich der Sonnenschein anfühlte, während er mit nackten Füßen über den steinigen Strand ging. Die kleinen Schnitte und Kratzer waren ein geringer Preis dafür, warme Wellen um die Zehen spülen zu spüren. Der Pazifik erstreckte sich endlos weit, sein Wasser wirkte belebend, seine Kraft war überwältigend.
    Hinter ihm erhoben sich die Berge Chiles und isolierten dieses kleine Paradies, wo arme, hart arbeitende Bauern sich Aufmerksamkeit und Erlösung erhofften. Die kleine Gemeinde zählte weniger als fünfzig
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