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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese
Autoren: Alex Kava
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gezeigt hatte als nackten Körper. „Danke, dass du mir die Sachen gebracht hast“ , sagte sie leise. „Und jetzt möchte ich, dass du gehst.“
    „Na, prima.“ Er stieß die Arme in die Ärmel des Trenchcoat. „Warum treffen wir uns nicht zum Lunch, nachdem du dich abgekühlt hast?“
    „Nein, ich möchte, dass du nach Hause zurückkehrst.“
    Er sah sie mit eisigen grauen Augen an, die zusammengepressten Lippen hielten eine zornige Erwiderung zurück. Sie wartete auf die nächste Verbalattacke, doch er machte auf den Absätzen seiner teuren Lederschuhe kehrt und stürmte hinaus.
    Maggie warf sich aufs Bett. Der Schmerz in der Seite verstärkte noch ihre Erschöpfung. Sie hörte das Klopfen kaum, wappnete sich jedoch vor Gregs Zorn. Stattdessen kam Nick herein, warf einen Blick auf sie und drehte sich rasch um.
    „Entschuldige, ich wusste nicht, dass du nicht angezogen bist.“
    Sie blickte an sich hinab und merkte, dass sie nur den Slip trug und das dünne Krankenhausnachthemd an die Brust presste. Sie vergewisserte sich, dass Nick ihr den Rücken zuwandte, und zog eilig ihren BH an, behindert durch die Stiche in der Seite.
    „Eigentlich müsste ich mich wohl entschuldigen“ , sagte sie mit einer Spur Sarkasmus. „Offenbar wirkt mein vernarbter Körper abschreckend auf Männer.“
    Sie fuhr mit den Armen in die Ärmel ihrer Bluse, merkte, dass die Innenseite außen war, zog sie wieder aus und versuchte es erneut.
    Nick riskierte einen raschen Blick über die Schulter. „Mein Gott, Maggie, inzwischen solltest du wissen, dass ich der Falsche bin, das zu bestätigen. Seit Tagen versuche ich irgendetwas an dir zu entdecken, das mich nicht antörnt.“
    Sie spürte, dass er lächelte, und hielt kurz beim Zuknöpfen der Bluse inne, da ihr ohnehin die Hände zitterten. Ihr war heiß geworden. Nick musste sie nicht mal ansehen, um solche Reaktionen bei ihr auszulösen.
    „Jedenfalls wollte ich nicht einfach so hereinplatzen“ , entschuldigte er sich. „Ich wollte dir nur mitteilen, dass es ein Problem mit dem Verhör von Pater Keller gibt.“
    „Ich weiß, ich weiß, wir haben nicht genügend Beweise, ihn vorzuladen.“
    „Nein, das ist es nicht.“ Noch ein rascher Blick, um zu sehen, wie weit sie war. Sie hatte die Hose halb angezogen, und er wandte sich wieder der Tür zu. Sie lächelte über sein Taktgefühl. Schließlich hatte er sie schon mit weniger bekleidet gesehen, sie dachte an das Footballtrikot und den weichen, bequemen Bademantel.
    „Wenn es nicht um Beweise geht, worum dann?“
    „Ich habe gerade im Pastorat angerufen und mit der Köchin gesprochen. Pater Keller ist weg und Ray Howard ebenso.“

100. KAPITEL
    Sobald sie aus dem Fahrstuhl kamen, bemerkte Timmy das Schild: „Zutritt verboten - nur für Krankenhauspersonal“ . Pater Keller beachtete es nicht. Ohne Zögern ging er den Flur hinunter, als gehöre er hierher.
    Timmy versuchte Schritt zu halten, obwohl sein Knöchel noch schmerzte. Seit der Arzt ihm diese feste Plastikbandage verpasst hatte, tat er sogar noch mehr weh. Bestimmt bekam er blaue Flecke davon.
    Pater Keller blickte zu ihm hinunter und bemerkte sein Hinken.
    „Was ist mit deinem Bein passiert?“
    „Ich habe mir gestern Nacht im Wald den Knöchel verstaucht.“
    Timmy mochte nicht daran denken. Denn wenn er es tat, hatte er gleich wieder dieses mulmige Gefühl im Bauch, und danach begann er zu zittern.
    „Du hast eine Menge durchgemacht, was?“ Der Priester blieb stehen und tätschelte ihm den Kopf. „Möchtest du darüber reden?“
    „Nein, eigentlich nicht“ , sagte Timmy, ohne aufzublicken. Stattdessen sah er auf seine brandneuen Nikes, luftgepolsterte, die coolen, teuren. Onkel Nick hatte sie ihm heute Morgen geschenkt.
    Pater Keller drängte nicht und stellte ihm auch keine weiteren Fragen wie die anderen Erwachsenen. Timmy war die Fragerei leid. Alle - Deputy Hai, die Reporter, der Arzt, Onkel Nick, Grandpa - alle wollten etwas über den kleinen Raum wissen, in dem er gefangen gewesen war, über den fremden Mann und über seine Flucht. Er wollte einfach nicht mehr daran denken.
    Pater Keller öffnete eine Tür und kippte den Lichtschalter. Der riesige Raum wurde hell, als die Lampen eine nach der anderen aufflammten.
    „Wow, das sieht wirklich aus wie bei Akte XI“ begeisterte sich Timmy und ließ die Finger über die glänzenden Arbeitsflächen gleiten, die aus Edelstahl waren wie der große Tisch in der Mitte. Sein Blick wanderte über die
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