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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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MEERE UND KÜSTEN DER ERDE
    Der Ursprung allen Lebens
    Knapp drei Viertel der Erdoberfläche werden von den Weltmeeren bedeckt. Die tropischen Gewässer, die kalten Polarmeere oder die unendlichen Weiten der Hochsee sind Lebensraum von unzähligen Tier- und Pflanzenarten, deren Erforschung gerade erst begonnen hat. Mehr als die Kontinente bestimmen die Ozeane als Anfangsund Endpunkt des Wasserkreislaufs die besonderen Lebensbedingungen auf unserem blauen Planeten. Das Meer ist aber nicht nur der größte, sondern auch der älteste Lebensraum – kein anderes Ökosystem weist eine solche Kontinuität auf.
    Wasser als Lebenselement
    Für die Ozeanbewohner ist das Meerwasser viel bedeutsamer als für Landlebewesen die Luft: Während Landbewohner Luft zum Atmen brauchen, gibt das Meerwasser den Wasserbewohnern nicht nur Sauerstoff, sondern nimmt auch an anderen Stoffwechselvorgängen teil. Wegen seiner hohen Wärmekapazität dominiert es den Wärmehaushalt der in ihm lebenden Organismen. Wasser ist ein sehr gutes Lösungsmittel und enthält eine Vielzahl von gelösten Substanzen, darunter einige essenzielle Nährstoffe. Variationen der Wasserbedingungen sind daher von größter Bedeutung. Denn Meerwasser ist keineswegs eine gleichförmige Substanz und das Meer selbst keineswegs ein einheitlicher Lebensraum.
    © shutterstock.com/Specta
    Bedrohte Schönheit: eine Karettschildkröte in Indonesien
    Die unterschiedlichen Lebensbedingungen hängen von der geografischen Lage und teilweise von der Jahreszeit und von den spezifischen örtlichen Bedingungen ab. Für die Meereslebewesen stellen die Unterschiede in der Verteilung von Licht, Temperatur, Salz und Nährstoffen unsichtbare Schranken dar, die ihren Lebensraum eingrenzen und den Charakter einer Meeresregion bestimmen.
    Wassertemperatur
    Die Temperatur des Wassers regelt maßgeblich die Verteilung der Lebewesen im Meer. Praktisch alle Meeresorganismen sind wechselwarm, das heißt, ihre Körpertemperatur wird von der Temperatur des umgebenden Wassers bestimmt. Nur die Meeressäugetiere sind gleichwarm und können ihre Körpertemperatur unabhängig von der Umgebung halten. Von der Körpertemperatur hängt die Stoffwechselrate eines Organismus ab. Bei einer Erhöhung um 10 °C laufen diese Vorgänge etwa doppelt so schnell ab. Vor allem bei Plankton, den passiv im Wasser treibenden Organismen, ist die Wachstumsgeschwindigkeit stark an die Wassertemperatur gebunden. Wo die Meerestemperatur mit den Jahreszeiten um einige Grad schwankt, kommt es daher zu charakteristischen Jahreszyklen, etwa der Planktonblüte. Bedingt durch die globale Erwärmung steigt nicht nur durch die Ausdehnung des erwärmenden Wassers der Meeresspiegel, wärmeres Wasser führt auch Wirbelstürmen mehr Energie zu.
    Das Prinzip der Osmose
    Auch der Salzgehalt wirkt auf den Stoffwechsel eines Meereslebewesens ein. Die Körperflüssigkeit enthält selbst Salze in ähnlicher Zusammensetzung wie das Meerwasser. Wenn die Salzkonzentration der Körperflüssigkeit nicht mit der der Umgebung übereinstimmt, dann kommt es zur sog. Osmose: Der Konzentrationsunterschied treibt Wasser durch die (halbdurchlässige) Haut. Ist der Salzgehalt der Umgebung größer als der des Körpers, trocknet der Körper aus. Ist die Konzentration im Körper größer, so quillt er auf. Bei den meisten Meereslebewesen ist der Salzgehalt der Körperflüssigkeit ebenso hoch wie der des Meerwassers. Sie sind isoton, das heißt, die Osmose ist gering.
    Knochenfische hingegen sind hypoton. Ihre Körperflüssigkeit enthält weniger Salze als das Meerwasser – vielleicht ein Hinweis darauf, dass sie sich ursprünglich im Süß- oder Brackwasser entwickelt haben und erst später ins Meer eingewandert sind.
    Durch Osmose verlieren sie ständig Wasser und müssen daher zum Ausgleich große Mengen (Meer-) Wasser trinken und das überschüssige Salz durch spezielle Zellen in den Kiemen ausscheiden.
    Umgekehrt verhält es sich bei den hypertonen Süßwasserfischen: Sie enthalten mehr Salz als die Umgebung. Um nicht aufzuquellen, müssen sie große Mengen verdünnten Urins ausscheiden.
    Unterschiedliche Salzkonzentration
    Veränderungen des umgebenden Salzgehalts belasten die Körper der Meeresbewohner nachhaltig. Die meisten marinen Organismen können nur mit einem bestimmten Konzentrationsbereich zurechtkommen. Als stenohalin bezeichnet man Organismen, die praktisch keine Variationen vertragen, tolerante Organismen werden euryhalin genannt.
    An
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