Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
selbst wenn er den Schutzanzug trug, und blieb immer in der gleichen Haltung auf dem Rücken. Ich mußte für beide arbeiten, was ziemlich anstrengend war. Hätte es dazu eine Möglichkeit gegeben, wären wir meiner Meinung nach von der Bodenstation zurückgerufen worden, selbst wenn das einen schlechten Eindruck hinterlassen hätte. Es war wirklich unheimlich, das kann ich Dir sagen.
    Als die Anziehungskraft des Mars sich auf uns auswirkte, so daß wir erheblich beschleunigten, verbrachte Woody die ganze Zeit irgendwo in der Kabine auf dem Rücken und wurde dabei nur von seinem Nahrungsmittelschlauch festgehalten. Er hatte sich zusammengerollt und hielt die Augen fest geschlossen. Er hörte nicht mehr, was ich sagte, und achtete nicht auf die blechernen Stimmen, die aus seinem Kopfhörer drangen. Er schwebte einfach, blieb zusammengerollt und machte die Augen nicht mehr auf. Keine Ruhepausen ohne Anzug mehr. Immer in der gleichen Körperhaltung.
    Ich brüllte ihn an, bekam einen Wutanfall nach dem anderen und trat nach ihm. Dabei schwebte er jedesmal bis an das Ende des Schlauches und trieb dann wieder zurück, so daß ich ihn nochmals treten konnte. Ich fluchte und machte mir ununterbrochen Sorgen, aber dann konnte ich mich nicht mehr viel um Woody kümmern, weil ich Telefotos und spektroskopische Messungen machen mußte. Während wir um den Mars kreisten, ließ ich die Infrarotkameras laufen und funkte eine Beschreibung der Oberfläche zur Erde.
    Über den Rückflug kann ich Dir nicht viel erzählen, Liebling; offenbar ist er von der Bodenstation eingeleitet und überwacht worden. Ich erinnere mich nur noch an einen Blick aus dem Bullauge auf die gleißend hellen Sterne und die Sonne vor dem tiefschwarzen Hintergrund. Und die Erde leuchtete wie ein grün-weißer Lampion. Und ich erinnere mich undeutlich daran, neben Woody durch die Kabine geschwebt zu sein. Jetzt hatten die Stimmen auch für mich jeden Sinn verloren.
    Den Rückflug habe ich nicht bewußt erlebt, aber ich weiß noch wie schrecklich es war, als der Fallschirm sich mit einem Ruck öffnete, denn gleichzeitig wirkte sich die Schwerkraft wieder auf meinen Körper aus. Ich weinte vor Schmerzen, als ich auszusteigen versuchte. Meine Gelenke waren völlig steif, die Knochen brüchig und die Muskeln degeneriert. Ich bin schließlich herausgeholt worden und erhole mich jetzt langsam in einem streng bewachten Einzelzimmer im Lazarett; aber – wie Du vielleicht bereits vermutet hast – Woody war totgeboren.
     
    Bud
     
     
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher