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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten
Autoren: V.A.
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Zorn, während er die Arme kreuzte und gleichzeitig nach beiden Schultern schlug. Der Springer hopste auf seine Glatze. Gleichzeitig zwängte sich ein weiteres Tier in Schroons Jackentasche. Der Hotelkönig stieß einen erstickten Schrei aus und rannte in Richtung auf das Baubüro davon.
    »Gewehre!« rief er den Männern zu, die in der Nähe standen. »Los, holt Gewehre! Jetzt wird endlich mit diesen Biestern Schluß gemacht!«
    Ponder rannte hinter ihm her. »Warten Sie doch, Schroon!« rief er. »Warten Sie! Es muß doch auch andere Mittel geben!« Er holte den anderen ein und lief neben ihm her. »Hören Sie, Schroon, wenn wir gemeinsam überlegen, fällt uns bestimmt etwas ein. Wir könnten ...«
    »Sparen Sie sich die Mühe, Ponder«, keuchte Schroon und trabte langsamer weiter. »Wir müssen die Biester ausrotten, sonst werden wir sie nie los. Wollen Sie etwa einen fünfzig Meter hohen Zaun bauen? Oder eine Kuppel über dem Hotelgelände errichten?«
    »Hören Sie, Schroon, ich habe mir etwas überlegt. Die Springer scheinen eine gewisse Intelligenz zu besitzen. Vielleicht können wir sie ...«
    »Wir sollen mit ihnen verhandeln?« Schroon lachte schnaufend. »Ja, natürlich. Man braucht nur einen dazu zu bringen, daß er stillsitzt. Bis Ihnen das gelungen ist, sind wir alle an Altersschwäche gestorben.« Er stürmte durch die Tür und blieb kurz stehen, um nach einem Springer zu treten, der ihm hatte folgen wollen. Dann ging er auf einen Stahlschrank zu und öffnete das Kombinationsschloß.
    »Los, kommt schon endlich!« rief er dabei. Einige der Männer zogen sich stillschweigend zurück, aber andere traten vor und trugen dabei grimmige Entschlossenheit zur Schau. Schroon verteilte großkalibrige Luftgewehre – die einzige Art, die Zivilisten in Besitz haben durften. Dann verließ er mit einem Dutzend Männer das Gebäude, um den Kampf gegen die Springer aufzunehmen.
    »Warten Sie, Schroon!« rief Ponder. »Wartet doch!« Aber niemand hörte auf ihn.
    Eine der zukünftigen Attraktionen des Cooltropic Inn war ein zweihundert Meter hoher Aussichtsturm mit Expreßlift und einer Bar, deren Wände nur aus riesigen Fenstern bestanden. Das Stahlgerüst des Turmes stand bereits und war zu dem beliebtesten Spielplatz der Springer geworden. Auch jetzt war es von Tausenden bevölkert, die auf den Trägern herumhopsten und Purzelbäume schlugen.
    Schroon führte seine bewaffnete Streitmacht an den Turm heran und machte zwanzig Meter davon entfernt halt.
    »Okay«, sagte er. »Gebt es ihnen, Männer.«
    Er hob sein Gewehr, zielte und schoß. Ein Springer fiel, prallte von einem Stahlträger ab, stürzte zu Boden und lag still.
    Die anderen Bewaffneten hatten sich rechts und links von Schroon aufgestellt. Aber trotzdem fiel kein zweiter Schuß, denn plötzlich bewegten die Springer sich nicht mehr. Sie saßen so still, als seien sie an den Trägern festgefroren; sie starrten ihren toten Freund und Schroon an. Ponder hätte nie geglaubt, daß ein Springer traurig aussehen könne, aber jetzt hatte er den Eindruck, ihre großen Augen leuchteten nicht mehr wie zuvor.
    Er spürte eine Bewegung an seiner Seite und sah einen kleinen Springer, der aus der Jackentasche kroch und davonhüpfte. Fast gleichzeitig erwachten die anderen Tiere aus ihrer Erstarrung und verschwanden in dem Dschungel, der den Bauplatz an allen Seiten umgab. Innerhalb einer Minute war kein Springer mehr zu sehen.
    Die Männer schwiegen. Schroon räusperte sich laut. »Na, vielleicht genügt das schon«, meinte er. Seine Stimme klang inmitten des allgemeinen Schweigens unnatürlich laut.
    Die Männer starrten ihre Gewehre an, als hielten sie giftige Schlangen in den Händen. Während sie in das Gebäude zurückkehrten, hielten sie betroffen den Kopf gesenkt und wichen den Blicken der Zurückgebliebenen aus. Ponder holte sich eine Schaufel und machte sich daran, dem toten Springer ein Grab zu schaufeln.
    Schroon kam auf ihn zu und beobachtete ihn einige Sekunden lang schweigend. Dann räusperte er sich. »Na, vielleicht genügt das schon, Ponder«, sagte er. Offenbar hoffte er darauf, daß Ponder zustimmend nicken würde. Aber Ponder grub wortlos weiter.
     
    Schroon hatte sich nicht getäuscht. Das genügte wirklich. Die Springer kehrten nie wieder auf die Baustelle zurück. Sie brauchten einige Zeit, um sich an die Vorstellung zu gewöhnen, daß ein anderes Lebewesen einen ihrer Freunde kaltblütig ermordet hatte. Eine so gräßliche Idee war bisher noch
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