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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten
Autoren: V.A.
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Cugels Richtung sah, und sie bemerkte nur die Schilfhalme und die Reflexion des Sonnenlichts auf dem Wasser.
    Als sie das Boot wieder vorantrieb, war sie so mißmutig und zornig wie nie zuvor. Das seltsame Gefährt ging, trabte und galoppierte schließlich nach Süden davon.
    Cugel kletterte aus dem schlammigen Teich, untersuchte die magische Schale, steckte sie in seinen Leibgurt und sah noch einmal nach Smolod zurück. Dann machte er sich entschlossen auf den Weg nach Süden, blieb aber schon nach wenigen Schritten wieder stehen. Er nahm die Schale aus dem Leibgurt, schloß das linke Auge und hielt sie sich vor das rechte. Dort erhoben sich wieder die herrlichen Paläste mit ihren unzähligen Türmen, Erkern, Terrassen, Balkonen, Giebeln, Söllern und Zinnen; die wunderbaren Gärten mit ihren ... Cugel hätte dieses Bild gern noch länger genossen, aber Firx wurde wieder einmal ungeduldig.
    Cugel versteckte die magische Schale in seinem Leibgurt, wandte sich diesmal endgültig nach Süden und begann die lange Wanderung, die ihn, wie er hoffte, glücklich nach Almery zurückführen würde.
     

Die Springer
    (Municipal Dump)
     
Max Gunther
     
     
    »Verdammtes Biest!« brüllte R. J. Schroon. »Ungeziefer!« Er schlug wütend nach einem Tier, das auf seiner Glatze saß und sich damit vergnügte, das Ohr des Mannes mit einem seiner langen zitternden Fühler zu erforschen. »Jetzt reicht es mir aber wirklich! Ich lasse Waffen kommen, damit wir sie abknallen können!«
    »Abknallen?« wiederholte Joe Ponder erstaunt.
    »Richtig«, knurrte Schroon. »Abknallen, um die Ecke bringen, kaltmachen, abmurksen, erledigen – suchen Sie sich aus, was Ihnen gefällt. Jedenfalls will ich sie hier nicht mehr sehen.«
    »Aber sie sind doch völlig harmlos«, wandte Ponder ein. Er nahm eines dieser Tiere von seiner Schulter, stellte es vorsichtig zu Boden, gab ihm einen Klaps auf das Hinterteil und beobachtete, wie es lebhaft davonhüpfte. »Sie würden keiner Fliege etwas zuleide tun, wenn es hier überhaupt Fliegen gäbe. Lebewesen dieser Art kann man doch nicht einfach kaltblütig massakrieren.«
    »Oh, wirklich nicht?« krächzte Schroon. »Wo steht denn, daß ich das nicht kann?«
    »Das wäre fast ein Mord. Das wäre geradezu ...«
    »Hören Sie mir einen Augenblick lang gut zu, Ponder«, unterbrach Schroon ihn. »Sie wissen ebensogut wie ich, daß ich fünfzig Millionen Dollar in die Entwicklung dieser Sache gesteckt habe. Fünfzig Millionen schöne ...« Er sprach nicht weiter, sondern stieß ein Wutgeheul aus, als eines der Tiere an seinem Hosenbein emporkletterte, und trat haßerfüllt danach. Das Tier segelte durch die Luft, prallte auf dem Boden auf, überschlug sich mehrmals und hopste fröhlich davon. »Fünfzig Millionen Dollar, Ponder! Verstehen Sie, was das bedeutet?«
    »Natürlich, natürlich«, wehrte Ponder irritiert ab. »Ich weiß genau, was Sie damit sagen wollen.«
    Ponder wußte tatsächlich recht gut, was Schroon damit hatte sagen wollen, denn R. J. Schroon gehörte zu den Männern, die ihre gesamte Energie und Intelligenz auf die Vermehrung ihres Reichtums konzentrieren. Er war bereits Multimillionär und hätte sich schon vor Jahren aus dem Geschäft zurückziehen können, um den Rest seines Lebens angenehm luxuriös zu verbringen. Aber er interessierte sich eben nur für Dollars, und sein maßloser Drang, immer mehr Geld anzuhäufen, ließ einfach nicht nach.
    Kein Mensch wußte, wo dieser Schroon ursprünglich hergekommen war. Er war eines Tages in einer kleinen Siedlung auf dem Mars erschienen, hatte eine lange nicht mehr benutzte Lagerkuppel für billiges Geld gekauft und war daran gegangen, sie in das erste schäbige interplanetare Hotel zu verwandeln. Das war der Grundstein seines gegenwärtigen Imperiums gewesen. Schroon sprach nie über sein früheres Leben, aber es gab einige Gerüchte über eine unglücklich verlaufene Liebesaffäre. Angeblich hatte irgendein Mädchen ihm den Laufpaß gegeben, um einen reicheren Mann zu heiraten; das war damals gewesen, als Schroon noch jung und keineswegs wohlhabend war. Vielleicht erklärte diese Enttäuschung seine geradezu unglaubliche Geldgier. Andere behaupteten jedoch, Schroon sei einfach ein leidenschaftlicher Spieler, der bisher unwahrscheinliches Glück gehabt habe. Jedes neue Unternehmen war größer als das zuvor. Jedes neue Unternehmen beruhte aber auch auf einer unsicheren Konstruktion aus zweiten Hypotheken und Schuldscheinen – eine
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