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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten
Autoren: V.A.
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Interessentenzuschriften und Anfragen, die selbst er nicht erwartet hätte. Folglich ließ er seinen Architekten kommen und wies ihn an, das Hotel drei Stockwerke höher zu bauen. Cooltropic sollte seine größte Errungenschaft werden.
    Und dann tauchten diese verdammten Biester von irgendwoher auf! In all den Jahren, in denen das Hotel gebaut wurde, waren nie größere Tiere zu sehen gewesen. Hier schien es nur einige Insektenarten zu geben: Erdfliegen, Blattläuse und winzige Schmetterlinge, die in bunten Farben leuchteten. Aber keine dieser Arten hatte offenbar das geringste Interesse daran, die Menschen zu plagen – es gab zum Beispiel keine Stechmücken. Auf Cooltropic existierten keine intelligenten Lebewesen, es gab hier keine Tiere, deren Nervensystem so hoch wie das eines Vogels oder einer Maus gewesen wäre. Irgendwelche Anzeichen für die Existenz von Lebewesen, die Werkzeuge gebraucht hatten, fehlten ebenfalls völlig. Das war allerdings keine Überraschung. Obwohl die Menschen schon weit in die Galaxis vorgedrungen waren, hatten sie nirgendwo Lebewesen entdeckt, deren Intelligenz auch nur einigermaßen ihrer eigenen entsprach. Die Wissenschaftler hatten sich deshalb auf die Theorie geeinigt, der Mensch verdanke sein Gehirn einer zufälligen Mutation und sei deshalb mit seiner Intelligenz im Universum allein. Cooltropic stellte ebenfalls keine Ausnahme von dieser Regel dar.
    Aber eines Morgens war Ponder aufgewacht und hatte festgestellt, daß die Baustelle plötzlich von den seltsamsten Tieren bevölkert war, die er je gesehen hatte. Nach Größe und Form hatten sie Ähnlichkeit mit Tennisbällen; jedes hatte zwei lange Heuschreckenbeine, zwei riesige Augen – gelegentlich blau, gelegentlich rosa, manchmal auch purpurrot und nicht immer gleichfarbig – und eine lange, dünne, äußerst bewegliche Schnauze, die an den Rüssel eines Elefanten erinnerte. Ihr Körper war schmutzig weiß und gummiartig. Ihr bevorzugter Zeitvertreib war es, hoch in die Luft zu springen, sich blitzschnell zusammenzurollen und dann abzuprallen – vom Boden, von einer Mauer oder von einem Menschen, der zufällig in der Nähe stand. Sie schienen nur zu ihrem Vergnügen zu leben, spielten ununterbrochen, heckten ständig neue Streiche aus, waren unersättlich neugierig und hatten vor nichts Angst.
    Niemand wußte, woher sie gekommen waren und weshalb sie so plötzlich aufgetaucht waren. Aber trotzdem war an der Tatsache nicht zu rütteln, daß sie hier waren. Nach Schroons Überzeugung stellten sie eine Naturkatastrophe ersten Ranges dar, denn ihm war klar, daß entweder der Cooltropic Inn oder die Springer (Ponder hatte ihnen diesen Namen gegeben) weichen mußten. Solange die Springer in der Nähe waren, hatten die Hotelgäste bestimmt keine ruhige Minute. Goß man sich einen Drink ein, platschte ein Springer in das Glas. Zündete man sich eine Zigarette an, wurde sie einem von dem nächsten Springer aus den Fingern gerissen. Brachte man einen unbekannten Gegenstand ins Freie – irgend etwas, das die Springer noch nicht gründlich erforscht hatten –, war man sofort von fünfzig oder mehr Tieren umringt, die das Ding mit den Schnauzen anstießen, um zu sehen, worum es sich dabei handelte. Stand man länger als zehn Sekunden still, hatte man sie auf dem Kopf oder den Schultern sitzen, wenn sie nicht gleich in die Taschen krochen. Es war ausgesprochen unklug, Schlüssel, Geld oder wichtige Papiere in den Taschen mit sich herumzutragen, denn nach spätestens fünf Minuten im Freien waren die Taschen völlig leer. Aber die Springer drangen auch in das Innere des Hotels vor; sie ließen sich durch die Kamine nach unten fallen und erkundeten das Labyrinth der Luftschächte für die Klimaanlage. Sie besaßen eine erstaunliche Begabung dafür, Menschen zu beobachten und ihre Bewegungen nachzuahmen. Auf diese Weise hatten sie auch gelernt, einfache Türklinken zu betätigen, Wasserhähne zu öffnen und Lichtschalter niederzudrücken.
    »Verfluchtes Kroppzeug!« brüllte Schroon und schlug wild nach den beiden, die an seiner Krawatte baumelten. »Fort! Weg mit euch!«
    Die beiden Springer ließen sich zu Boden fallen und hopsten davon, um irgendwo neue Entdeckungen zu machen, aber ein dritter saß auf Schroons Schulter und untersuchte seine Halswirbel. Schroon schlug danach, aber der Springer hüpfte auf die andere Schulter. Als er jetzt gewaltig ausholte, saß das Tier bereits wieder an seinem ursprünglichen Platz. Schroon bebte vor
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