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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten
Autoren: V.A.
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Konstruktion, die so unglaublich kompliziert war, daß der Fehlschlag eines dieser Unternehmen vermutlich Schroons Bankrott bedeuten mußte.
    R. J. Schroon war der ungekrönte König aller Hotelbesitzer, denn in sämtlichen Kurorten des bereisbaren Universums stand eines seiner Hotels. Im interstellaren Raum wimmelte es geradezu von seinen Schiffen, die sämtlich mit dem neuen Harmonie-Antrieb ausgerüstet waren, der Kurgäste und Touristen in siebenhundertsieben Sekunden durch ein Lichtjahr beförderte. Schroon war keineswegs der reichste Mann des Universums (einige der Bergwerksbesitzer hätten ihn mit ihrem Taschengeld aufkaufen können), aber er gehörte ohne Zweifel zu den bestbekannten.
    Trotzdem kannte ihn eigentlich niemand wirklich gut. Obwohl die Galaxis von Milliarden Menschen bevölkert wurde, war Joe Ponder der einzige, der Schroon etwas nähergekommen war – und fast mit ihm befreundet war. Ponder war in Schroons Gesellschaft Vizepräsident und in dieser Position für den Neuerwerb von Immobilien verantwortlich; er war groß, hielt sich schlecht, mußte eine starke Brille tragen und hatte kaum noch Haare auf dem Kopf. Ponder war Wirtschaftsjurist und hatte selbst keinen finanziellen Ehrgeiz, sondern spielte nur gern mit Geld. Er betrachtete seine Arbeit als eine Art gigantische Schachpartie, in der er eine Simultanvorstellung an hundert Brettern geben mußte. Und er war ein hervorragender Schachspieler. Vielleicht war das der Grund dafür, daß Schroon ihn in seiner mürrischen und unzulänglichen Art gern hatte.
    »Ungeziefer!« brüllte Schroon nochmals. »Diebisches Gesindel!«
    Eines der Tiere war auf seiner Schulter gelandet und hatte aus der Brusttasche seines Anzugs einen goldenen Schreibstift gezogen, der achtzig Dollar gekostet hatte. Jetzt hüpfte es davon, sprang zwanzig Meter hoch und schlug dabei einen Salto nach dem anderen, als könne es sich vor Entzücken kaum noch fassen.
    »Lumpenpack!« kreischte Schroon.
    Ponder hatte Verständnis für diesen Wutanfall, obwohl er nicht recht begriff, weshalb Schroon diese fröhlichen Tierchen so verabscheute. Er und Schroon hatten diesen Planeten vor vier Jahren entdeckt. Der erste Bericht einer sofort ausgeschickten Erkundungsmannschaft hatte geradezu ideal geklungen.
    Der Planet war ungefähr so groß wie der Mond der Erde, besaß aber einen dichteren Kern, so daß seine Anziehungskraft nur wenig geringer als die irdische war. Aber diese Kleinigkeit genügte bereits, um erschöpften Kurgästen wieder auf die Beine zu helfen. Das Klima am Äquator war einfach herrlich – warm, aber keineswegs bedrückend feucht oder schwül. Auch das Pflanzenleben entsprach ziemlich dem der tropischen Gebiete der Erde. Atmosphäre, Sonneneinstrahlung und alle übrigen Umweltbedingungen schienen durchaus für Menschen geeignet zu sein. Schroon hatte den Planeten im Galaktischen Vermessungsamt in Washington, D.C., registrieren lassen und hatte gleichzeitig ein Vorrecht aller Planetenentdecker beansprucht – er hatte dem Planeten einen Namen gegeben: Cooltropic .
    Nachdem eine Mannschaft des GVA den Planeten untersucht und ihn für menschliche Besiedlung freigegeben hatte, war Schroon sofort wieder in Aktion getreten. Er hatte sich tausend Quadratkilometer Land gesichert, die ihm als Entdecker des Planeten zustanden, und hatte begonnen, Arbeiter, Material und Vorräte dorthin zu schicken. Selbst bevor das Y-förmige Fundament des Kurhotels Cooltropic Inn fertiggestellt war, erschienen auf der Erde bereits überall Anzeigen und Plakate mit dem verheißungsvollen Text: COOLTROPIC, DAS JUWEL DES UNIVERSUMS!
    Die Reaktion des Publikums war so begeistert, wie es vorauszusehen gewesen war. Die gute alte Erde war inzwischen so dicht besiedelt, daß es auf ihren räumlich beschränkten Kontinenten keine wirklichen Erholungsmöglichkeiten mehr gab. Die Menschen hatten unendlich viel Freizeit, wußten aber nicht, wo sie diese Freizeit verbringen sollten. Sie sehnten sich geradezu nach geräumigen Weiten; sie träumten von wunderschönen Orten irgendwo in der Wildnis, wo sie keine Wolkenkratzer vor der Nase hatten, wo sie spazierengehen konnten, ohne ständig angerempelt zu werden, und wo sie endlich wieder einmal allein sein konnten. Auf der Erde gab es kein Paradies dieser Art mehr – schon seit Jahrzehnten nicht.
    Schroon rechnete mit diesen wohlbekannten Tatsachen und wurde nicht enttäuscht, denn die Anzeigen für den Cooltropic Inn brachten eine Flut von
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