Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
eingebaute Elektroschloß mit einem Batterieschlüssel betätigte. Als Jeremia die erste Tür öffnete, nachdem er einen Batterieschlüssel aus der Tasche geholt hatte, wollte ich ihm eine Frage stellen, aber er kam mir zuvor.
    »Ich habe den Schlüssel gestohlen«, erklärte er mir grinsend. »Reden Sie lieber nicht, sondern kommen Sie mit.«
    Wir hatten bereits einige hundert Meter in unterirdischen Korridoren und Tunnels zurückgelegt, und Jeremia hatte sieben oder acht Eisentüren aufgeschlossen, bevor er uns endlich zu einem Fahrstuhl führte. Wir erreichten das Dach eines Gebäudes, in dem ich noch nie gewesen war.
    Jeremia ging an das Signalschloß und steckte seelenruhig einen weiteren Schlüssel hinein, als gehöre er zu den Bewohnern des Hauses. Der Komputer überprüfte die Kombination des Schlüssels, fand den Aircar in der unterirdischen Garage und ließ ihn in den Aufzug stellen. Kaum eine Minute später tauchte der Aircar auf dein mit gelber Farbe markierten Startplatz auf.
    Ich verbrachte diese eine Minute vor allem damit, meine Verblüffung einigermaßen zu überwinden. Miriam bemühte sich ebenfalls und schien mehr Erfolg zu haben, denn als wir in dem Aircar starteten, fragte sie: »Sind Sie etwa ein Interstellarer Händler, Mister Jeremia?«
    »Ich?« Unser Führer lächelte leicht. »Nein, natürlich nicht! Wie kommen Sie überhaupt auf diesen Gedanken?«
    »Ich habe an ... äh ... einige Sagen gedacht. Tut mir leid.«
    »Dazu besteht keine Ursache. An welche Sagen haben Sie gedacht?«
    »Oh, Sie wissen doch, was alles erzählt wird. Ich meine, die Zwillingsplaneten sollen doch tatsächlich existieren, wissen Sie irgendwo in der Galaxis ... Ich meine, viele Leute sind davon überzeugt. Und ... nun, vielleicht sind das nur Kindermärchen, aber sie sagen, daß ...«
    »Sie?« unterbrach Jeremia sie lächelnd.
    »Die Leute, wissen Sie. Wenn man den Geschichten glauben will, sind die Bewohner der Doppelwelt nett und freundlich und hilfsbereit und ... nun, sie sollen auch magische Kräfte besitzen.«
    »Und was hat das alles mit den Interstellaren Händlern zu tun? Oder mit der Frage, ob ich vielleicht einer bin?«
    »Nun, der Sage nach stammen die Interstellaren Händler eigentlich von den Zwillingsplaneten.«
    »Und?«
    Sie wandte den Kopf, um ihm gerade ins Gesicht sehen zu können. »Mister Jeremia, woher haben Sie gewußt, daß jemand Mister Gayle von der anderen Straßenseite aus mit einer Braden-Maschinenkanone erschießen wollte?«
    Genau diese Frage hatte ich ebenfalls stellen wollen. Und woher hatte der Kerl gewußt, daß in meinem Büro eine Limpet-Mine versteckt gewesen war? Natürlich glaubte ich nicht daran, daß er ein guter Zauberer von den sagenhaften Zwillingsplaneten sein könnte, aber andererseits war mir aufgefallen, daß er unerklärlich viel über die Pläne meiner Gegner wußte. Wenn es dafür keine andere Erklärung gab, bestand sogar die Möglichkeit, daß er aus irgendeinem Grund mit ihnen verbündet war.
    Jeremia lachte. »Ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich kein Interstellarer Händler bin. Falls einer der Händler tatsächlich von der Doppelwelt stammt, bin ich ebenso überrascht wie Sie. Hatten Sie den Eindruck, einen engelsgleichen Wohltäter vor sich zu haben, als Sie mit dem Händler einen Vertrag abschließen wollten, Gayle?«
    »Nein, durchaus nicht«, gab ich zu. »Der Bursche schien ein ganz gerissener Geschäftsmann zu sein. Aber woher wußten Sie von der Limpet-Mine und der Braden-Kanone?«
    »Die Frage nach der Bombe kann ich nicht beantworten«, sagte Jeremia ernst. »Ich habe die Nachricht darüber aus einer Quelle, die ich nicht preisgeben darf. Aber die Sache mit der Maschinenkanone verstand sich eigentlich von selbst. Ich wußte nicht, daß die Kerle eine Braden-Kanone verwenden würden, aber trotzdem war klar, daß es sich um eine ähnliche Waffe handeln würde.
    Überlegen Sie doch selbst: Jemand war hinter Ihnen her und wollte Sie ermorden. Solange Ihre Gegner glaubten, daß die Mine Sie erwischt habe, befanden Sie sich in Sicherheit. Selbst wenn Sie nur verletzt gewesen wären, hätten die anderen die weitere Entwicklung in Ruhe abwarten können. Aber sowie Ihre Flucht bekannt geworden war, wurden einige Agenten losgeschickt, die Ihr Appartement zu überwachen hatten. Als diese Leute uns dort sahen, mußten sie eine Möglichkeit finden, Sie durch ein massives Plastikglasfenster zu erschießen. Eine Rakete wäre ausreichend gewesen, aber eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher