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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm
Autoren: V.A.
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zugefügt.«
    »Das kommt noch, Oscar, das kommt noch.«
    »Ich heiße nicht Oscar, sondern Walt. Walt Gayle.«
    »Entschuldigung, das war nur ein ziemlich schwacher Witz. Unterhalten wir uns lieber ernsthaft. Ich wollte Ihnen vor allem klarmachen, daß Sie zwar noch nichts getan haben, aber trotzdem von Leuten verfolgt werden, die befürchten, daß Sie ihnen in Zukunft Schaden zufügen werden. Diese Leute wollen sich keineswegs an Ihnen rächen, sondern verhindern, daß Sie ihnen überhaupt schaden.«
    Seine Stimme klang so ruhig, daß ich mich fragte, weshalb ich seine Worte ernst nahm. Ich ließ mich in den nächsten Sessel fallen, weil meine Knie plötzlich zu zittern begonnen hatten.
    »Irgend jemand will mich also tatsächlich ermorden?« fragte ich.
    »Sagen wir lieber, daß es Leute gibt, die Ihren Tod für die einfachste Lösung ihrer eigenen Probleme halten«, antwortete Jeremia.
    Meiner Erinnerung nach muß ich an dieser Stelle eine dramatische Geste gemacht haben – vielleicht habe ich die Arme ausgestreckt und dabei die Augen geschlossen, oder vielleicht habe ich auch die Fäuste geballt und sie gegen die Schläfen gedrückt. Jedenfalls weiß ich noch, daß ich die Zähne zusammengebissen hatte, als ich weitersprach. »Wollen Sie mir nicht endlich sagen, wovon Sie überhaupt die ganze Zeit reden?«
    »Künstliche Schwerkraft«, sagte Jeremia kurz und deutlich. Seine milden blauen Augen sahen mich abschätzend an.
    Ich muß die Luft angehalten haben, denn dann atmete ich plötzlich so ruckartig aus, als habe mir jemand mit dem Zeigefinger in die Magengrube gestoßen.
    »Aber ...« Meine Stimme klang zu schwach, deshalb holte ich tief Luft und nahm einen neuen Anlauf. »Aber bisher weiß doch noch kein Mensch davon ...« Ich zögerte unsicher.
    » Ich   weiß davon«, erklärte Jeremia ungerührt. »Und andere haben offenbar ebenfalls davon gehört.«
    »Aber der Interstellare Händler hat gesagt, daß ich ...«
    »Daß Sie ein Monopol auf diese Erfindung haben«, beendete Jeremia den Satz für mich. »Und daß alles geheim bleibt. Selbstverständlich.«
    »Sie wollen doch nicht etwa behaupten, daß die Interstellaren Händler korrupt sind?« Selbst der Gedanke daran stieß mich irgendwie ab. Wenn die Interstellaren Händler mit ihrer über tausendjährigen Tradition gebrochen hatten und jetzt Bestechungsversuchen zugänglich waren, konnte man zu irgendwelchen menschlichen Organisationen überhaupt kein Vertrauen mehr haben.
    Jeremia zog die Augenbrauen in die Höhe und legte den Kopf auf die Seite. »Ich habe nichts dergleichen gesagt, und Sie haben einen unbewiesenen Verdacht geäußert. Keine voreiligen Schlüsse, mein lieber Gayle; eine mögliche Korruption der Interstellaren Händler stellt keinen Faktor dar, der in unserer Gleichung berücksichtigt werden muß – selbst wenn sie tatsächlich existieren würde. Ein Faktor, der jedoch notwendigerweise in der Gleichung erscheint, ist die Existenz einer Gruppe von mächtigen, intelligenten Männern, die eine Entwicklung nach einem bestimmten System beobachtet haben.
    Diese Männer wollen verhindern, daß die Entwicklung hier auf Barnesworld fortschreitet – oder vielmehr innerhalb des Planetensystems von Barnesstar.«
    Er wollte noch mehr sagen, aber in diesem Augenblick summte es über der Tür. Ich warf einen raschen Blick auf den Bildschirm. Draußen stand Miriam Flood. Ich drückte auf den Türöffner, und sie kam herein, schloß die Tür hinter sich und nickte uns grüßend zu.
    »Entschuldigung, Mister Gayle und Mister ... äh ... Mister ...«
    »Jeremia«, warf Jeremia ein. »Was ist passiert?«
    »Eigentlich nicht viel. Die Polizei kam. Ich sagte, ich sei im Korridor gewesen, als die Explosion sich ereignete – was nicht einmal gelogen war. Die Polizisten haben mich kaum etwas gefragt. Die beiden Mädchen wurden überhaupt in Ruhe gelassen. Wir waren alle drei viel zu aufgeregt – vielleicht sogar ein bißchen hysterisch. Die Polizisten schickten uns nach Hause, nachdem Mister Zack ins Krankenhaus geflogen worden war.«
    »Haben Sie der Polizei gesagt, daß er Mister Gayle ist?«
    »Ja, Sir.«
    »Ausgezeichnet. Für ihn besteht vorläufig keine Gefahr, solange die anderen glauben, daß sie ihn unter Beobachtung haben. Ich glaube, daß ...«
    »Aber, Sir!« unterbrach Miriam ihn. »Sie wissen, daß er nicht Mister Gayle ist! Einer der Polizeioffiziere hat Mister Zack erkannt und ...«
    Jeremia sprang auf. »Los, verschwinden wir! Natürlich
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