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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm
Autoren: V.A.
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in Gayles Begleitung befindet.
    Bisher ist weder gegen Walt Gayle noch gegen Miriam Flood offiziell Anzeige erstattet worden, aber die Polizei glaubt, daß Mister Gayle wertvolle Hinweise auf den oder die Täter geben kann. Die Ursachen der beiden Explosionen sind vorläufig noch unbekannt; die Untersuchungen dauern an.
    Eine unerwartete Eruption des Mount Cherongal an der Nordküste führte im weiteren Verlauf zu einigen schwachen Erdbebenstößen, durch die ...«
    Ich schaltete das Funkgerät aus. Dann drehte ich mich wütend zu Jeremia um und starrte ihn an.
    »Sie!« Ich schluckte. »Ich bin noch nie in meinem Leben vor etwas ausgerissen, der Teufel soll Sie holen, aber diesmal habe ich es getan, weil Sie mich dazu überredet haben. Und jetzt werde ich von der Polizei gesucht, als ob ich an allem schuld sei! Wenn ich dageblieben wäre und alles erklärt hätte, hätten die Polizisten mich ...«
    »Dann hätten die Polizisten Sie erschossen.« Jeremia erklärte es mit solcher Bestimmtheit, daß ich ihn sprachlos anstarrte.
    »Sie haben den Bericht gehört«, fuhr er fort. »Aber haben Sie auch gehört, was nicht gesagt wurde?«
    Miriam legte mir die Hand auf den Arm. »Walt. Walt, hör lieber zu.« Sie sprach anders als zuvor und ließ die formelle Anrede fallen, auf die wir uns für den Gebrauch in der Öffentlichkeit geeinigt hatten. »Wie kann die Polizei behaupten, daß die Ursache der Explosion nicht feststeht? Wie kann es darüber Zweifel geben?«
    Ich begriff endlich. Zum erstenmal empfand ich wirklich Angst. »Die Polizei steckt mit den Kerlen unter einer Decke«, flüsterte ich heiser.
    »Bis zu einem gewissen Grad«, stimmte Jeremia zu. »Meiner Meinung nach ist sie nicht an der tatsächlichen Ausführung der Verbrechen beteiligt, aber die Beamten haben ohne Zweifel die Anweisung erhalten, ihre Meinung für sich zu behalten.«
    »Irgend jemand ganz oben ...«
    »Mehr als nur einer«, verbesserte Jeremia mich. »Möchten Sie jetzt die Fortsetzung meiner historischen Erläuterungen hören?«
    Miriam und ich nickten schweigend.
    Jeremia steuerte nach Osten und folgte jetzt dem Flußbett des Mattox River. Weit unter uns blitzte das Wasser silbern in dem weiß-blauen Licht von Zwei, der sich bereits dem Horizont näherte.
    »Beschäftigen wir uns also wieder mit der vorher erwähnten Entwicklung«, sagte Jeremia. »Zum Beispiel in dem System A, das ungefähr dem hiesigen entspricht. Eine einzige Regierung auf dem einen bewohnbaren Planeten. Die Interstellaren Händler verkauften einem Mann dort das Prinzip der künstlichen Schwerkraft. Dieser Mann brachte es auf den Markt und verkaufte billige Flieger, die mehr leisteten und trotzdem nicht teurer als dieser Aircar waren. Aber mit ihnen waren auch interplanetare Flüge möglich. Der Besitzer brauchte nur einige Zusatzinstrumente und einen kleinen Komputer einbauen zu lassen, um jeden beliebigen Punkt innerhalb des Planetensystems erreichen zu können.«
    Er wandte den Kopf und sah mich fragend an. »Wohin wollten Sie sich eines Tages in aller Ruhe zurückziehen, Gayle? Und wie wollten Sie die Sache arrangieren?«
    Ich atmete langsam aus. Jetzt war alles Leugnen zwecklos. »Ich habe einen Planetoiden gefunden«, antwortete ich mit tonloser Stimme. »Fast kugelförmig und mit einem Durchmesser von einem halben Kilometer. Massenhaft Platz auf der Oberfläche. Das wäre der ideale Ruhesitz gewesen.«
    »Unter welchen Voraussetzungen?«
    »Nach der Errichtung eines kugelförmigen künstlichen Schwerefeldes. Das Prinzip läßt sich nämlich nicht nur auf Schiffsantriebe anwenden. Man braucht den Generator nur im Mittelpunkt eines Planetoiden aufzustellen und mit einem g in Betrieb zu nehmen. Die Anziehungskraft nimmt nur linear ab, aber da zur Erzeugung der künstlichen Schwerkraft zwei Felder erforderlich sind, kommt es allmählich zu einer Phasenverschiebung.
    In einer gewissen Entfernung vom Mittelpunkt, die von der aufgewendeten Energie abhängt, beträgt diese Phasenverschiebung neunzig Grad – und das künstliche Schwerefeld verschwindet. Aber innerhalb dieses Bereichs läßt sich eine künstliche Atmosphäre aufbauen, so daß der Planetoid schließlich ausgezeichnet bewohnbar ist. Man braucht nur noch Erde, Luft, Wasser, Pflanzen und Tiere – alles sorgfältig ausgewählt, um ein ökologisches Gleichgewicht herzustellen – heranzuschaffen und hat dann eine kleine Welt, die einem selbst gehört.
    Dort oben wäre es sehr schön gewesen.«
    Jeremia nickte
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