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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm
Autoren: V.A.
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Veränderung gekommen ist. Wenn die Leute später Tralali satt haben, ist es Zeit für eine weitere Revolution, aus der Tralala siegreich hervorgeht. Und die Bevölkerung ist wieder einmal zufriedengestellt. Oder hereingelegt worden, wenn Ihnen dieser Ausdruck lieber ist.
    Der springende Punkt bei der ganzen Sache ist jedoch die Tatsache, daß dabei die meisten Menschen die meiste Zeit über hereingelegt werden, während einige Leute ständig darunter zu leiden haben. Und diese Minderheit kann nicht fort, weil sie nicht über die dazu erforderlichen Mittel verfügt.«
    »Und das«, warf ich ein, »ist also die Entwicklung, von der Sie sprechen.«
    Jeremia lächelte wieder. »Nein, keineswegs. Diese Entwicklung ist so alt wie die uns bekannte Geschichte der Menschheit. Nein, Freund Gayle; ich habe von der Entwicklung gesprochen, die schließlich dazu geführt hat, daß eine Machtgruppe zu dem Schluß gekommen ist, daß Sie – Sie, Walt Gayle – eine Gefahr darstellen die mit allen Mitteln beseitigt werden muß.« Er berührte Miriams Arm mit dem Zeigefinger. »Würden Sie so freundlich sein, das Funkgerät wieder einzuschalten, Miß Flood? Wir dürfen nichts verpassen.«
    Sie setzte das Gerät wieder in Betrieb, aber aus dem Lautsprecher drang nur Tanzmusik.
    »Innerhalb des Systems B«, fuhr Jeremia nach dieser Unterbrechung fort, »verlief die Entwicklung etwas anders. Die Regierung versuchte die Raumfahrt zu verbieten und wollte nur Flüge zulassen, die vorher offiziell genehmigt worden waren. Aber der neue Antrieb ist verhältnismäßig einfach zu bauen, wenn eine Gruppe entschlossener Männer sich damit befaßt. Jeder normale Aircar kann in kurzer Zeit umgerüstet werden.
    Die Regierung des Systems C erwirkte eine einstweilige Verfügung gegen den Geschäftsmann, der das Prinzip der künstlichen Schwerkraft von den Interstellaren Händlern erworben hatte. Aber der Mann verkaufte die Rechte an neunundachtzig verschiedene Firmen weiter und verschwand – in Richtung seiner eigenen kleinen Welt. Die hereingelegten Firmen strengten einen langwierigen Prozeß gegen die Regierung an, gewannen schließlich und produzierten den Antrieb. Daraufhin begann auch hier die Auswanderung der Minderheit.
    Im System D kaufte die Regierung das Prinzip der künstlichen Schwerkraft von dem Mann, der es seinerseits von den Händlern erworben hatte. Dadurch wurde die Weiterentwicklung fast zehn Jahre lang aufgehalten, aber schließlich gelangte das Geheimnis doch an die Öffentlichkeit. Logischerweise setzte bald darauf eine Auswanderungswelle ein.«
    Jeremia machte eine Pause und sah mich fragend an. »Erkennen Sie jetzt die Ähnlichkeit dieser Entwicklungen?«
    Ich nickte wortlos.
    »Aber was sollen wir dagegen unternehmen?« wollte Miriam wissen.
    »Dagegen unternehmen?« wiederholte Jeremia lachend. »Unternehmen? Selbstverständlich bleibt Mister Gayle im Geschäft und erzielt seinen wohlverdienten Gewinn. Schließlich läßt man als Geschäftsmann nicht einfach eine gute Sache schwimmen, nicht wahr?« Dann zeigte er aus dem Fenster. »Wenn Sie mir jetzt nur noch sagen, wo Ihr Landhaus liegt, können wir uns mit der Lösung des Problems befassen.«
     
    *
     
    Ich füllte mein Glas mit Seefrucht-Whisky und Sodawasser und sah zu Miriam hinüber, die mit untergeschlagenen Beinen auf der Couch saß und ihren Drink in der Hand hielt. Jeremia war im Arbeitszimmer verschwunden, nachdem er mich um Erlaubnis gebeten hatte, meinen privaten Kommunikator benutzen zu dürfen. Miriam hob den Kopf und erwiderte meinen Blick.
    »Heißt das, daß wir in System E leben?« fragte sie nachdenklich.
    »Das bezweifle ich«, antwortete ich. »Eher J oder K – oder vielleicht sogar Z. Wir müssen uns damit abfinden, daß Barnesworld ein etwas zurückgebliebener Planet ist, Miriam. Wenn ... äh ... bestimmte Leute von A, B, C und D erfahren haben, wie viele andere muß es dann geben, von denen sie nichts wissen?«
    Sie nickte. »Und wie viele andere hat Jeremia nicht erwähnt? Wie viele andere Fälle gibt es, in denen die Regierung den Mann rechtzeitig ermorden lassen konnte, der das Prinzip der künstlichen Schwerkraft von den Interstellaren Händlern erworben hatte?«
    Ich nahm einen Schluck Whisky. »Herzlichen Dank für die aufmunternden Worte«, sagte ich dann.
    »Schließlich bist du noch nicht tot, Liebling«, antwortete sie, »und ich bezweifle, daß es dazu kommen wird. Ich vertraue auf Jeremia.«
    »Ich auch, verdammt noch mal, obwohl ich
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