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Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto
Autoren: V.A.
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immerhin – wenn wir meine Ergebnisse mit den Berechnungen von Brett in Beziehung setzen, unter Berücksichtigung des Gewichts natürlich, das wir vor dem Vermindern der Geschwindigkeit abwerfen ...«
    »Zeigen Sie mal her«, forderte Herdman und griff nach dem Blatt mit den Berechnungen. Er studierte sie sorgfältig.
    »Die Meßgenauigkeit des Manometers ist mir nicht bekannt«, sagte Wallace zögernd. »Ich habe eine Fehlerspanne von drei Prozent nach jeder Richtung hin angenommen. Aber trotzdem glaube ich, daß wir es schaffen können.«
    »Sehr optimistisch«, brummte Herdman. »Mit Mathematik hat das kaum noch was zu tun.«
    »Aber es ist eine Chance!« stieß Brett ärgerlich hervor. »Wir müssen es versuchen!«
    Herdman wandte sich dem Arzt zu. Bevor er sich äußerte, wollte er noch dessen Ergebnis erfahren.
    Forsythe sprach in ruhigem und ernstem Ton, als diskutierte er einen schwierigen Fall, ohne noch zu einer festen Diagnose gekommen zu sein. Er erklärte ausführlich, daß der Mensch in schwerelosem Zustand nicht so viel Nahrung benötigte wie sonst und daß die Menge, die man gewöhnlich einnahm, weit über dem lag, was der Körper tatsächlich benötigte. Es war üblich, daß die Passagiere während einer solch langen Reise Leibesübungen machten, wenn man sich nun aber nicht bewegte und folglich auch keine Kalorien verbrauchte, könnte die Nahrungsmenge noch herabgesetzt werden.
    »Wenn ich alle diese Faktoren berücksichtige«, fuhr der Arzt vorsichtig fort, »und annehme, daß wir uns alle zu bezähmen wissen, können wir lebend auf dem Mars ankommen.«
    Wallaces Gesicht hellte sich auf, und Brett brummte: »Ich habe Ihnen ja gesagt ...«
    »Ich würde Ihre Berechnungen gern überprüfen«, sagte Herdman ruhig.
    Forsythe hatte alle noch vorhandenen Nahrungsmittel sorgfältig notiert, außerdem auch die Medikamente, die notfalls als Nahrung dienen konnten. Dann hatte er den gesamten Vorrat in fünf verschiedene Diätgruppen aufgeteilt, wie sie unter den gegebenen Verhältnissen am günstigsten erschienen, und danach die Gesamtsumme aller vorhandenen Kalorien auf vier Monate verteilt. Die Menge, die für jede Person gedacht war, war äußerst gering.
    »Wie wird es mit unserer Körperverfassung stehen, wenn wir ankommen?« fragte Herdman plötzlich.
    »Nicht besonders gut«, gestand Dr. Forsythe. »Völlig abgezehrt, körperlich ernsthaft geschwächt, auch das Empfindungsvermögen stark beeinträchtigt. Offen gestanden, wir werden mehr tot als lebendig sein.«
    »Würde unter diesen Umständen einer von uns in der Lage sein, das Schiff zu landen?« fragte Herdman sanft.
    Forsythe zögerte.
    »Nein«, antwortete er dann.
    Brett fluchte leise, und Wallace machte den Eindruck, als ob er diesem Beispiel folgen wollte. Nach ein paar Minuten Schweigen sprachen sie aufgeregt miteinander; Herdman ignorierten sie völlig, als wäre er eine natürliche Autorität, mit der sie sich abfinden mußten. Sie suchten eine Methode, um ihm ihren Willen aufzuzwingen. Natürlich gaben sie die Hoffnung noch immer nicht auf. Noch einmal versuchte Herdman vorsichtig, ihnen diese Hoffnung zu rauben.
    »Ich muß Sie wirklich mit allem Ernst daran erinnern, daß ich für diesen Schiffstyp nicht geschult worden bin, daß eine solche Schulung im höchsten Maße spezialisiert ist und daß das Risiko, das sie eingehen, wenn Sie von mir eine Landung auf dem Mars verlangen, sehr groß ist. Zweitens aber muß ein Pilot für das Landemanöver in ausgezeichneter Körperverfassung sein, Augen, Muskeln und alle Sinnesorgane müssen blitzschnell reagieren und zusammenarbeiten ...« Ärgerlich schüttelte er den Kopf. »Wenn Sie wollen, daß ich eine Landung auf dem Mars versuche, dann muß ich volle Nahrungsrationen erhalten, oder jedenfalls fast volle – während Sie selbst verhungern!«
    Sie hatten ihn während seiner Rede abschätzend gemustert, und jetzt steckten sie wieder die Köpfe zusammen, ohne ihn weiter zu beachten. Herdman wandte sich ab und ging in den Kontrollraum.
    Ramsey war wach, wenn seine Augen Herdman auch nur verschwommen anstarrten.
    »Als ein wohlinformierter Passagier, Herdman«, sagte er nach einer Weile, »wie finden Sie das Schiff?«
    »Hübsch«, antwortete Herdman.
    Der Kapitän hob die Augenbrauen. »Ist das alles?«
    Herdman bemühte sich, ein paar nette Dinge über das Raumschiff zu sagen, aber während der ganzen Zeit überlegte er, wie er Ramsey gegenüber auf die gegenwärtige mißliche Lage zu
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