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Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto
Autoren: V.A.
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Kapazität des Tanks genau dem verfügbaren Arbeitstreibstoff; ein Meßgerät zeigte den Treibstoff an, der in den Reaktor floß, und folglich auch, wieviel nach Abzug dieser Menge noch vorhanden war. Nach dem Unglück war jedoch Treibstoff durch ein Leck ausgeflossen, so daß die Anzeige des Meßgeräts nicht mehr stimmte. Wegen des schwerelosen Zustandes hing die Flüssigkeit in dicken Schaumflocken im Tank – und man konnte unmöglich feststellen, ob diese sich aus Luftblasen in Wasser oder aus Wasserschleim, der in der Luft schwebte, zusammensetzten.
    Die einfachste Art, es herauszufinden, war, einige Minuten lang den Tank unter Druck zu setzen, so daß sich das Wasser am Boden sammeln konnte. Dann müßte man seine Höhe messen und den Wert von den bekannten Maßen des Tanks abziehen. Aber die Pumparbeit würde noch mehr ihres schon geringen Treibstoffvorrats verbrauchen.
    »Es würde auch nichts nützen, das Schiff zu drehen, um den Druck durch die Zentrifugalkraft zu ersetzen«, fügte Herdman hinzu, als er bemerkte, wie sich Wallaces Mund schon öffnete, um die nächste logische Frage zu stellen, »denn das Schwerkraftzentrum des Schiffes befindet sich irgendwo innerhalb des Tanks, und genaue Maße zu bestimmen, während sich das Schiff schnell um einen herum dreht ...«
    Wallace seufzte herzzerreißend und sagte dann: »Es muß doch einen einfachen Weg geben. Glauben Sie, daß ich hineingehen kann? Vielleicht fällt mir dort drin etwas auf, das uns weiterhilft!«
    »Warum nicht«, antwortete Herdman. »Das Schwimmbad gehört Ihnen genausogut wie mir.«
    »Natürlich«, sagte Wallace grinsend. Wenige Minuten später entledigte er sich seines Raumanzuges und trat in Shorts an den Rand des Tanks. Herdman wollte ihn warnen, vorsichtig zu sein, denn Wasser konnte in schwerelosem Zustand alles mögliche verursachen, er erinnerte sich aber, daß alle Passagiere ausführliche Instruktionen darüber erhielten, wie sie sich in dem Tank, der ja zugleich als Schwimmbad diente, zu bewegen hatten.
    Als Wallace im Tank verschwunden war, blickte Brett Herdman an und sagte: »Ich nehme an, Sie haben nichts dagegen, wenn ich in den Laderaum gehe, um zu überprüfen, wieviel von der Fracht wir über Bord werfen können?«
    »Natürlich nicht«, antwortete Herdman.
    Nachdem Brett ebenfalls verschwunden war, hüstelte Forsythe verlegen. »Der dritte Teil des Problems ist der Nahrungsvorrat. Vielleicht wäre es gut, festzustellen, wie wir in dieser Hinsicht genau stehen ...«
    »Ja, sicher«, erwiderte Herdman.
    Über eine Stunde lang machten sich die drei Männer in oder nahe am Laderaum zu schaffen. Herdman konnte sie von der Passagierkajüte aus rumoren hören. Meistens unterhielten sie sich so leise, daß er ihr Gespräch nicht verfolgen konnte, aber gelegentlich wandten sie sich durch die Helm-Mikrophone direkt an ihn.
    Einmal sprachen sie über das Boylesche Gesetz und fragten, ob es möglich wäre, einen leeren Raumanzug von außen zu verschließen und gleichzeitig den Innendruck hoch zu halten. Brett wollte eine detaillierte Frachtliste haben, da ein Teil der Ladung druckversiegelt war und er an Hand von Angaben über den Inhalt das Gewicht genauer schätzen konnte.
    Herdman wurde angesteckt von der Erregung der anderen – und ihrer Hoffnung. Trotzdem wußte er, daß es keine Hoffnung gab, denn es war ein dreiteiliges Problem, und ein Teil bliebe bestimmt ungelöst ...
    Nach einiger Zeit wurde es still; nur gelegentlich hörte er das Rascheln von Papier oder einen lauten Seufzer. Dann kamen sie alle drei zusammen in den Passagierraum. Wallace trug noch immer seine nassen Shorts, in der Hand hielt er ein feuchtes Stück Papier. Er lächelte. Brett strahlte ein grausames Vertrauen aus, und der Arzt trug eine sorgfältig neutral gehaltene Miene zur Schau. Jeder hatte einen Zettel mit Berechnungen in der Hand.
    Keiner von ihnen machte den Eindruck, als hätten sie sich dem Tod ergeben.
    »Mr. Herdman«, begann Wallace, »es war dumm von mir, es nicht sofort zu erkennen. Wir kennen das Fassungsvermögen des Tanks, und der Druck der darin befindlichen Luft, ich meine, des Dampfes, kann gemessen werden. Wenn man nun durch den leeren Anzug ein bekanntes Volumen zuführt und den Druckunterschied feststellt, kann man berechnen ... Auf jeden Fall kenne ich die Treibstoffmenge, die noch im Tank ist. Natürlich nicht hundertprozentig genau, denn der Druckmesser war nicht empfindlich genug, um absolut genaue Werte anzugeben. Aber
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