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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals
Autoren: Lara Adrian
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PROLOG
    Unter einem winterlich dunklen Alaskahimmel
erscholl das Heulen eines Wolfes klar und majestätisch in die Nacht. Es war ein
lang gezogener Laut voll reiner, wilder Schönheit, der durch die dichten
Fichten der Nordwälder drang und die zerklüfteten, schneebedeckten Felswände an
den eisigen Ufern des Koyukuk River hinaufstieg. Als der Wolf seinen
eindringlichen Ruf erneut erhob, erscholl misstönendes, johlendes Gelächter,
und dann heulte eine betrunkene Stimme über die Flammen eines kleinen
Lagerfeuers eine Antwort.
    „Au-au-auuuu! Auuuuu!“ Einer der drei Jungs der
Gruppe, die in dieser Nacht zu dem abgelegenen Plätzchen herausgefahren war,
hielt sich seine dicken Handschuhe an den Mund und jaulte dem Wolf, der
daraufhin in der Ferne verstummt war, eine weitere ohrenbetäubende Antwort zu.
„Habt ihr das gehört? Wir quatschen miteinander.“ Er nahm seinem Nebenmann die
Whiskeyflasche ab, die in der kleinen Gruppe herumging. „Hab ich dir schon
erzählt, dass ich mit Wölfen reden kann, Annabeth?“
    Aus der tiefen Kapuze des Mädchens auf der anderen
Seite des Lagerfeuers drang mit einer Wolke Atemluft ein leises Lachen. „Klang
mir eher nach abgestochener Sau.“
    „Oh, das sind harte Worte, Süße.“ Er nahm einen
Schluck Jack Daniel's und reichte die Flasche an den Nächsten weiter. „Dabei
bin ich so begabt. Ich rede nicht bloß mit Wölfen, ich bin auch ein Wolf im
Bett. Sollte ich dir gelegentlich mal vorführen.“
    „Ein Arschloch bist du, Chad Bishop.“
    Sie hatte recht, aber ihrem Tonfall nach meinte sie
es nicht ernst. Wieder lachte sie, ein warmes, flirtendes, weibliches Lachen,
von dem es zwischen Teddys Beinen eng und heiß wurde. Er rutschte auf dem
kalten Felsen, den er sich als Sitzplatz ausgesucht hatte, herum, damit nur
niemand seinen Ständer bemerkte. Da verkündete Chad, dass er pinkeln müsste,
und Annabeth und das andere Mädchen begannen, sich miteinander zu unterhalten.
    Von rechts bohrte sich ein spitzer Ellbogen in
Teddys Rippen. „Willst du die ganze Nacht nur dasitzen und sabbern? Los, du
Lusche, jetzt geh schon und quatsch sie an, um Himmels willen.“
    Teddy sah den hochgewachsenen, dünnen Typen, der
neben ihm auf dem Felsen saß, an und schüttelte den Kopf.
    „Komm schon, sei nicht so ein Hosenscheißer. Du
willst es doch. Und sie beißt dich schon nicht. Das heißt, nur wenn du willst.“
Skeeter Arnold war derjenige gewesen, der Teddy auf diese Party mitgenommen
hatte. Er hatte auch den Whiskey besorgt, etwas, was Teddy mit seinen neunzehn
Jahren bisher nur einmal im Leben probiert hatte.
    Alkohol war im Haus seines Vaters verboten - und
auch in der ganzen Ansiedlung von sechs Personen, in der er lebte. Heute Nacht
hatte Teddy die Flasche schon über zehnmal an die Lippen geführt. Er sah nicht
ein, warum ihm das schaden sollte. Tatsächlich machte der Whiskey ihn warm und
entspannt, ein gutes Gefühl. Er kam sich erwachsen vor, wie ein Mann.
    Ein Mann, der jetzt nur eins wollte: aufstehen und
Annabeth Jablonsky sagen, was er für sie empfand.
    Skeeter reichte Teddy die Flasche, sie war fast
leer, und sah ihm zu, wie er den letzten Schluck trank. „Ich glaube, ich hab
noch was anderes, was du mögen wirst, mein Alter.“ Er zog seine Handschuhe aus
und griff in die Tasche seines Parkas.
    Teddy war nicht sicher, was Skeeter sonst noch
dabeihatte, und   
    momentan war es ihm auch egal. Er war völlig
gebannt von Annabeth, die jetzt die Kapuze abgenommen hatte, um ihrer Freundin
ihre neuen Piercings zu zeigen, die sich den ganzen Rand ihrer zarten
Ohrmuschel hinaufzogen. Ihr Haar war polarweiß gefärbt, bis auf eine Strähne in
hellem Pink, aber Teddy erinnerte sich, dass sie eigentlich brünett war. Das
wusste er, weil er sie letzten Frühling in einem Stripclub in Fairbanks gesehen
hatte, wo Annabeth Jablonsky als Amber Joy auftrat. Bei dem Gedanken wurden
Teddys Wangen hochrot, und sein Ständer ließ sich jetzt auch nicht länger
ignorieren.
    „Hier“, sagte Skeeter und hielt ihm etwas hin, eine
willkommene Ablenkung, als Annabeth und ihre Freundin vom Lagerfeuer aufstanden
und zum Ufer des zugefrorenen Flusses hinuntergingen. „Zieh mal, mein Alter.“
    Teddy nahm die kleine Metallpfeife und hielt sich
den glimmenden Kopf unter die Nase. Ein helles, kalkiges Körnchen brannte
darin, und ein unangenehmer chemischer Gestank wand sich seine Nasenlöcher
hinauf. Er zog eine Grimasse und warf Skeeter einen skeptischen Blick zu.
„W-w-was ist
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