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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada
Autoren: Lucy Gordon
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Geld zu Gunsten ihrer Kinder angelegt wird, und dann werde ich ihr alles geben, was sie will."
    „Außer Liebe."
    „Liebe", wiederholte Don Sebastian spöttisch. „Ihr Engländer seid ja so sentimental! Ich werde meine Frau beschützen und mich um sie kümmern. Ich werde ihr Kinder schenken, die sie lieben kann."
    „Und sie muss sich mit dem zufrieden geben, was für sie abfällt."
    Er betrachtete sie zynisch. „Sie glauben, ein Mann ist nur ein guter Ehemann, wenn er vor der Frau auf die Knie fällt und sie anbetet. Aber ein Mann, der eine Frau wirklich anbetet, hat keinen Stolz, und ein Mann, der nur so tut, ist nicht vertrauenswürdig."
    „Sie meinen also, ein starker Mann behandelt eine Frau von oben herab?" erkundigte Maggie sich scharf.
    „Ich meine, dass es eine bestimmte Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen gibt. Und meine Rolle besteht nicht darin, zu einer Frau aufzublicken. Wahrscheinlich haben Sie Catalina nur Flausen in den Kopf gesetzt."
    „Catalina weiß, was sie vom Leben will, und Sie sind es nicht."
    „Sicher haben Sie Recht. Sie träumt von einem jungen Mann, der ihr schöne Worte macht und in den sie sich dann bis über beide Ohren verliebt, der ihr Geld ausgibt und sie dann sitzen lässt.
    Wünschen Sie sich das für sie?"
    „Nein, natürlich nicht. Ich ..." Maggie verstummte, denn er hatte einen wunden Punkt bei ihr getroffen. Sie wandte sich ab und ging zum Fenster. Doch er spiegelte sich darin, und sie sah, dass er sie stirnrunzelnd betrachtete.
    „Was ist?" meinte Don Sebastian schließlich.
    „Nichts", versicherte sie schnell. „Sie haben Recht, es geht mich nichts an."
    „Was war Ihr Mann für ein Mensch?" erkundigte er sich.
    Maggie war alarmiert. „Ich möchte nicht über ihn reden."
    „Verstehe", sagte er schroff. „Sie wollen mir Vorschriften machen, aber wenn ich Sie auf Ihre Ehe anspreche, stoßen Sie mich vor den Kopf." Er umfasste ihre Schultern und drehte sie zu sich herum. „Erzählen Sie mir von Ihrem Mann."
    „Nein." Vergeblich versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien. „Also gut, er war Spanier", fuhr sie wütend fort. „Und alles andere möchte ich lieber vergessen."
    „Haben Sie in Spanien gelebt?"
    „Das reicht. Lassen Sie mich sofort los."
    „Ich halte Sie lieber fest. Ich habe Sie gefragt, ob Sie ihn Spanien gelebt haben, und Sie haben noch nicht geantwortet."
    „Nein, und das werde ich auch nicht."
    „O doch. Ich habe Ihre Fragen und Beleidigungen geduldig über mich ergehen lassen, aber jetzt bin ich mit meiner Geduld am Ende. Jetzt reden wir über Sie. Erzählen Sie mir von Ihrem Mann. War er leidenschaftlich?"
    „Wie können Sie es ...? Das geht Sie nichts ..." Maggie verstummte, als er sie anfunkelte und sie sich daran erinnerte, wie direkt sie ihm gegenüber gewesen war. Allerdings gab es ihm nicht das Recht, sich nach ihrem Liebesleben zu erkundigen oder sie so durchdringend anzublicken.
    „Also, war er leidenschaftlich?" beharrte Don Sebastian.
    Sie riss sich zusammen. „Es überrascht mich, dass Sie das fragen. Sie haben doch gerade behauptet, Liebe hätte nichts mit der Ehe zu tun."
    „Hat sie auch nicht. Aber ich rede von Leidenschaft, und die hat nichts mit Liebe zu tun. Was ein Mann und eine Frau zusammen im Bett erleben, ist etwas ganz anderes. Es spielt kaum eine Rolle, ob sie sich lieben oder nicht. Spannungen können das Vergnügen sogar noch steigern."
    Maggie atmete tief ein. „Das ist Unsinn!"
    Don Sebastian zog an ihrem Schal und entblößte ihre Schultern. Als sie den kalten Lufthauch spürte, erschauerte sie.
    „Ich glaube nicht", meinte er leise.
    Er sah ihr in die Augen. Was er damit meinte, war klar. Die Feindseligkeit, die von Anfang an zwischen ihnen bestanden hatte, war für ihn gleichbedeutend mit Anziehungskraft. Sie sollte sich vorstellen, wie sie mit ihm im Bett lag und ihre Wut sich in Leidenschaft verwandelte.
    Unwillkürlich reagierte Maggie darauf. Schockierend deutlich tauchten die entsprechenden Bilder vor ihrem geistigen Auge auf: ein Mann und eine Frau, die sich gehen ließen und sich immer größere Lust bereiteten.
    Maggie war sich seiner Nähe nur zu bewusst. Früher einmal war sie sehr leidenschaftlich gewesen, doch dann hatte sie ihre Gefühle unterdrückt. Und das mit Erfolg, wie sie bisher ange nommen hatte.
    Nun allerdings wurde ihr klar, dass ihre Sinnlichkeit nicht erloschen war, sondern nur darauf wartete, wieder geweckt zu werden. Aber nicht von diesem Mann! sagte sie sich
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