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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada
Autoren: Lucy Gordon
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ab.
    Der untersuchende Arzt brauchte nicht lange für die Diagnose. Isabella hatte eine akute Appendizitis und musste sofort operiert werden. Sofort geriet sie wieder in Panik.
    „Wovor haben Sie solche Angst?" erkundigte Maggie sich sanft.
    „Mein Mann Antonio wurde im Krankenhaus operiert. Und er ist gestorben."
    „Wann war das?"
    „Vor vierzig Jahren."
    „Früher sind viele Leute gestorben, die die Ärzte heute retten können. Sie werden bald wieder gesund sein."
    Maggie sprach weiter beruhigend auf Isabella ein, bis diese sich allmählich entspannte. Kurz darauf erschien Sebastian auf der Schwelle. Er lächelte und wirkte nun beinah jungenhaft.
    „Jetzt dauert es nicht mehr la nge", sagte er zu Isabella. „Und dann wird alles gut."
    „Und ich werde nicht sterben?"
    „Du wirst nicht sterben. Mein Wort darauf."
    Sebastian beugte sich hinunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Isabella blickte ihn unverwandt an, als man sie wegbrachte.
    „Natürlich birgt eine Operation bei Frauen in ihrem Alter und mit ihrem Gewicht gewisse Risiken", erklärte der Chirurg. „Aber wir haben keine andere Wahl."
    „Ich übernehme die volle Verantwortung", erwiderte Sebastian sofort.
    Der Arzt verließ das Zimmer, und Sebastian sagte mehr zu sich selbst: „Ich habe ein Versprechen gegeben, zu dem ich kein Recht hatte."
    „Aber Sie hätten nichts anderes tun können", wandte Maggie ein. „Es war ihre einzige Chance."
    „Stimmt. Aber wenn sie stirbt? Sie hat mir vertraut..."
    „Sie wäre gestorben, wenn sie Ihnen nicht vertraut hätte", beharrte Maggie. „Sie haben das Richtige getan."
    „Vielen Dank. Ich musste mich vergewissern, dass jemand ..." Er verstummte und blickte sie überrascht an. Seine Miene wurde wieder verschlossen. „Ich meine... ich muss Ihnen für das danken, was Sie für sie getan haben. Sie haben diese besondere Gabe."
    Stirnrunzelnd sah Maggie ihn an.
    „Es ist eine Gabe, die einige Menschen haben", fuhr er leise fort. „Sie nehmen anderen die Angst und erwecken Vertrauen."
    „Scheint so, als hätten Sie diese Gabe auch."
    „Es ist normal, dass sie dem Oberhaupt ihrer Familie vertraut. Ihnen vertraut sie um Ihretwillen."
    Plötzlich wirkte er verlegen und blickte sich nach Catalina um. Sie fanden sie im Wartebereich.
    „Ich gehe jetzt lieber", erklärte Maggie.
    „Nein", widersprach Sebastian prompt. „Isabella wird nach Ihnen fragen, wenn sie aus der Narkose aufwacht. Sie müssen bei uns bleiben."
    Sie schwieg verwirrt. Trotz ihres Waffenstillstands verspürte sie das Bedürfnis, vor Sebastian zu fliehen. Noch während sie zögerte, fügte er ernst hinzu: „Ich wäre Ihnen sehr dankbar."
    „Also gut. Aber nur, bis ich weiß, dass Isabella außer Lebens gefahr ist."
    Er nickte. „Ich werde mich Ihnen nicht länger aufdrängen."

3. KAPITEL
    Isabella überstand die Operation gut und wachte in den frühen Morgenstunden auf. Völlig übermüdet verließen Sebastian, Maggie und Catalina das Krankenhaus. Sebastian stoppte ein Taxi und schob Maggie hinein.
    „Ich sollte jetzt nach Hause fahren", erklärte sie gähnend.
    „Später. Wir müssen einiges besprechen."
    Während der kurzen Fahrt zum Hotel döste sie vor sich hin und lauschte dabei Catalinas endlosem Monolog, der lediglich durch kurze Einwürfe Sebastians unterbrochen wurde.
    Im Hotel bestellte er beim Zimmerservice Frühstück, und während er anschließend einige Anrufe erledigte, gingen die beiden Frauen in Catalinas Zimmer. Catalina zog sich aus und verkündete, dass sie sich in die Badewanne legen würde. Maggie hätte auch gern ein Bad genommen, begnügte sich jedoch damit, sich eine Strickjacke von Isabella auszuleihen, die sie sich um die Schultern legte.
    Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte, hatte man das Frühstück bereits gebracht. Beim Anblick der altmodischen Strickjacke verzog Sebastian das Gesicht. „Die steht Isabella besser", meinte er trocken. „Sie ist jenseits von Gut und Böse."
    „Und mir sind die Männer egal", konterte Maggie beherzt.
    „Das ist eine Lüge, und das wissen wir beide", entgegnete er ruhig. „Aber das hier ist weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort, um darüber zu reden."
    „Ich werde niemals und nirgends darüber reden." „Setzen Sie sich, und essen Sie. Wir müssen überlegen, was wir tun sollen."
    „Wir?" fragte sie ironisch.
    Sebastian ging nicht darauf ein. „Catalina und ich werden morgen nach Spanien fliegen. Sie müssen uns begleiten und bis zur Hochzeit
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