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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada
Autoren: Lucy Gordon
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geschrieben - vor eurer Hochzeit."
    „Er hat ihn nicht mir geschrieben", informierte sie ihn, „sondern Jose, in England, bevor wir geheiratet haben."
    Sebastian bega nn zu lesen.
    Hallo, kleiner Cousin,
    ich hab's geschafft! Ich habe eine reiche Erbin gefunden. Ihr Name ist Maggie, und für eine Engländerin ist sie ganz hübsch, auch wenn sie für meinen Geschmack ein bisschen langweilig ist. Aber sie schwimmt im Geld, deswegen muss ich ihr Aussehen in Kauf nehmen. Ihre Eltern sind gerade gestorben. Sie hatten einige Lebensversicherungen zu ihren Gunsten abgeschlossen und haben ihr außerdem ein Haus hinterlassen. Du solltest das Haus sehen! Am liebsten würde ich dort einziehen, aber meinen Gläubigern ist es wohl lieber, wenn es verkauft wird.
    Du hättest nie gedacht, dass ich es tatsächlich schaffe, stimmt's? Als ich in Deinem Alter war, habe ich die Frauen auch in den Himmel gehoben, aber dahin gehören sie nicht. Ein Mann braucht Geld, vor allem ein Mann wie ich. Sie ist jung und liebt mich über alles.
    Ich kann sie nach meinen Vorstellungen formen, und ich werde ein guter Ehemann sein, solange sie sich benimmt. Außerdem weiß ja jeder, dass Frauen nicht mit Geld umgehen können. Ich tue ihr also einen Gefallen.
    Ich habe den hartnäckigsten Gläubigern geschrieben, dass das Geld unterwegs ist. Das dürfte sie für eine Weile ruhig stellen, und mit etwas Glück müsste ich in einigen Wochen frisch verheiratet und mit genug Geld wieder in Spanien sein. Das Leben kann so schön sein. Und ich werde mich natürlich nicht binden. Es gibt genügend heiße und willige Frauen, die sich gern mit einem reichen Mann wie mir vergnügen werden. Ich werde mein eigenes Leben leben, und meine Frau wird tun, was ich ihr sage.
    Der Brief war noch länger, doch Sebastian konnte nicht weiterlesen. Deutlicher hätte Roderigos Charakter nicht zu Tage treten können.
    Und dann war da noch etwas - etwas, das er nicht gern zugab. Einige Formulierungen hätten von ihm stammen können. Sie ist jung ... Ich kann sie nach meinen Vorstellungen formen ...
    Hatte er nicht dasselbe gesagt, als er Catalina heiraten wollte?
    Allerdings war es vor langer Zeit, in einem anderen Leben, ge wesen, bevor er erfahren hatte, was Liebe bedeutete.
    Unsicher sah er Maggie an. Sie blickte ins Leere.
    „Er hat mich nie geliebt", sagte sie leise. „Mir ist ziemlich schnell klar geworden, dass mein Geld ihm viel bedeutete, aber ich habe mir eingeredet, dass er mich wirklich liebt.
    Nach seinem Tod habe ich das Negative verdrängt und das Gute idealisiert. Und als er rehabilitiert wurde, habe ich mich so schuldig gefühlt, dass ich die Wahrheit über ihn verdrängt habe."
    „Die Wahrheit ist", erwiderte Sebastian, „dass er ein mieser Kerl war."
    „Ja", bestätigte sie. „Noch vor der Hochzeit stand für ihn fest, dass ich für seine Geliebten bezahle."
    „Ich frage mich, wie du je den Mut aufgebracht hast, einem anderen Mann zu vertrauen", meinte er langsam.
    „Nicht alle Männer sind so. Ich habe zu lange gebraucht, um das zu begreifen. Aber ich verstehe immer noch nicht..." Maggie stand auf und blickte ihn an. „... warum du mir den Brief gegeben hast, wenn du dachtest, es wäre ein Liebesbrief."
    „Ich dachte, er würde dir vielleicht dabei helfen, deinen inneren Frieden zu finden."
    Sie berührte seine Wange. Ihre Augen funkelten seltsam. „So sehr liebst du mich?"
    „Ja", erwiderte er. „So sehr liebe ich dich."
    „Und dank deiner Liebe bin ich frei. Es ist, als hä tte man mir eine schwere Last von den Schultern genommen. Du hast mich davon befreit."
    Benommen erinnerte Sebastian sich daran, wie nahe er daran gewesen war, den Brief zu verbrennen und sie damit beide zu zerstören. Vielleicht hatte er es allerdings auch nur angenommen. Als er ihn übers Feuer gehalten hatte, hatte irgendeine Macht ihn davon abgehalten, ihn hineinzuwerfen. Und nun, da er Maggie in die Augen sah, ahnte er, was es gewesen sein konnte.
    Er konnte ihr nicht erzählen, wie sehr er in Versuchung ge wesen war. Zumindest noch nicht. Eines Tages würde er es ihr vielleicht sagen können.
    Womöglich wären Worte dann auch nicht mehr nötig.
    „Sebastian", sagte Maggie leise, „habe ich dir je gesagt, wie sehr ich dich liebe?"
    Sebastian schüttelte den Kopf, „Nein, aber ich habe es dir auch nie gesagt."
    „Nicht mit Worten, aber du hast es mir gezeigt."
    „Du bist mein Leben", erklärte er langsam. „Du bedeutest mir sogar mehr als unser Kind."
    „Ich
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