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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada
Autoren: Lucy Gordon
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sein?"
    Dann spürte sie jedoch noch etwas anderes, Roderigos Gegenwart. Roderigo machte ihr bittere Vorwürfe, weil sie ihn im Stich gelassen hatte, und verbot ihr, je wieder zu lieben.
    „Verschwinde!" rief sie. „Ich kann dir nicht mehr helfen."
    Schnell schaltete sie das Licht an und blickte sich um. Aber sie war allein.
    Auf Grund seiner politischen Tätigkeit blieb Sebastian so lange wie nötig in Sevilla und kehrte Anfang März nach Hause zurück. Dort herrschte eine fröhliche Atmosphäre, denn sein Geburtstag stand bevor, und alle rechneten damit, dass Donna Margarita ein großes Fest veranstalten würde. Man hoffte, sie würde bald zurückkehren und Anweisungen erteilen.
    Als Sebastian eines Abends noch spät in seinem Arbeitszimmer saß, warf er einen Blick in den Kalender. Bald war es so weit. Wenn seine Frau dann nicht da wäre, würden alle merken, dass irgendetwas nicht stimmte. Das konnte er nicht mit seinem Stolz vereinbaren.
    Aber vielleicht hatte sie es auch vergessen? Er konnte sie anrufen, sich nach ihrem Befinden erkundigen und es bei der Gelegenheit beiläufig erwähnen.
    Sebastian griff zum Hö rer und wählte, doch nachdem es einmal geklingelt hatte, legte er schnell wieder auf. Zum Teufel! fluchte er stumm. Zum Teufel mit ihr, wenn sie ihn so behandeln konnte!
    Er stützte den Kopf in die Hände.
    Als er Alfonso draußen hörte, rief er: „Wissen Sie, wo Catalina ist?"
    „Ich, Senor?" erwiderte der junge Mann ein wenig zu schnell, und als er im Zimmer erschien, überzog eine verräterische Röte seine Wangen.
    „Ja, Sie. Sie sind schließlich derjenige, der immer genau über sie informiert ist. Hatten Sie schon Erfolg?" erkundigte Sebastian sich trocken.
    „Nein, Senor", gestand Alfonso traurig.
    „Nein. Daran scheinen hier alle zu leiden", fügte Sebastian leise hinzu.
    „Senor?"
    „Nichts. Sehen Sie nach, ob Sie sie finden."
    Alfonso blieb eine ganze Weile weg, und als er zurückkam, berichtete er verlegen, Catalina wäre verschwunden.
    „Sie meinen, sie ist weggefahren?"
    „Sie hat keinen Wagen bestellt."
    „Dann muss sie hier irgendwo sein."
    Nach zehn Minuten fand Alfonso Catalina im Vogelgarten, hinter Bäumen versteckt. Sie war nicht allein.
    „Warum spionieren Sie uns hinterher?" erkundigte sie sich heftig.
    „Senorita ... bitte ..." sagte er bestürzt.
    „Sie können gehen, Alfonso, ich übernehme das", erklärte Sebastian, der hinter ihm erschienen war. „Guten Abend, Senor Ruiz."
    „Guten Abend", erwiderte Jose so würdevoll wie möglich. „Wenn ich es Ihnen erklären darf
    ..."
    „Nein, erklär es nicht", unterbrach Catalina ihn trotzig. „Unsere Liebe geht nur uns etwas an."
    „Vielleicht hast du Recht", lenkte Sebastian ein. „Aber du hättest es ihn sagen lassen sollen. Ich wollte mich dir sprechen, damit du ihn herbestellst. Senor Ruiz, meine Frau hat Ihnen sicher erzählt, dass Ihr Cousin rehabilitiert wurde, nicht?"
    „Ja, das hat sie."
    „Kommen Sie in zehn Minuten in mein Arbeitszimmer. So haben Sie genügend Zeit, sich den Lippenstift abzuwischen. Wir müssen miteinander reden."
    „Darüber, ob ich es mir leisten kann zu heiraten?"
    „Das kann warten. Ich möchte von Ihnen alles über Ihren Cousin erfahren. Ich hätte es schon längst fragen sollen, aber ich war zu stolz. Wenn ich es nicht gewesen wäre ..." Ein Schatten huschte über Sebastians Gesicht. „Na ja, einige Fehler kann man wieder gutmachen, mit anderen kann man nur leben. Vielleicht erkennen wir den Unterschied erst dann, wenn es zu spät ist."
    Nach einer Woche packte Maggie ihre Sachen und erledigte alles, bis sie nur noch ihre Wohnung aufgeben musste. Das schob sie allerdings vor sich her. Sie fragte sich, ob Sebastian sie anrufen würde. Paradoxerweise wünschte sie sogar, er wäre bei ihr und würde ihr sagen, was sie tun sollte.
    Vielleicht würde er sie anrufen, um sie daran zu erinnern, dass er bald Geburtstag hatte. Ihre Abwesenheit an seinem Ehrentag würde in Spanien Anlass zu Klatsch geben. Er tat es jedoch nicht. Offenbar wollte er sie nicht unter Druck setzen, damit sie selbst eine Entscheidung traf.
    Schließlich stellte Maggie fest, dass die Entscheidung bereits gefallen war, und zwar zu einem Zeitpunkt, den sie nicht mehr ermitteln konnte. Als sie sich sicher war, kündigte sie ihre Wohnung, beauftragte eine Spedition damit, ihre Sachen nach Spanien zu schicken, und nahm das nächste Flugzeug nach Malaga.
    Sie hatte niemanden informiert, und es war später Abend,
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