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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada
Autoren: Lucy Gordon
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hatte den Glauben an die Liebe verloren. Danke, dass du ihn mir zurückgegeben hast."
    „Und ihn?"
    „Du möchtest wissen, ob ich dich so liebe, wie ich Roderigo geliebt habe? Nein, das tue ich nicht. Und ich bin froh darüber. Irgendetwas stimmte damals nicht, und jetzt ist mir klar, was es war. Er war es nicht wert, geliebt zu werden. Das ist das Schlimmste überhaupt - seine Liebe an jemanden zu verschwenden, der es nicht wert ist. Diesen Kummer wirst du mir nie zufügen."
    Maggie warf den Brief ins Feuer. Dann nahm sie wieder das Foto in die Hand und betrachtete es, während Sebastian sie unverwandt anblickte.
    Schließlich warf sie auch das Foto in die Flammen. Das Letzte, was sie sahen, war Roderigos Gesicht. Es rollte sich zusammen, wurde unscharf und verschwand.
    „Endlich ist er weg", sagte Maggie. „Nun gibt es nur noch uns."
    „Nur noch uns." Er nahm sie in die Arme. „Ja, für immer."
    Die Kirche San Nicolas war mit Tannengrün weihnachtlich geschmückt, und die Krippe war beleuchtet. Das Christkind lag in der Krippe und streckte die Hände nach dem echten Baby aus, das es aus großen dunklen Augen betrachtete.
    „Sieh mal, mein Schatz", sagte Sebastian leise. „Er begrüßt dich. Sag ihm guten Tag."
    „Sebastian", tadelte Maggie ihn lächelnd. „Sie ist erst drei Monate alt."
    „Das macht nichts. Irgendwann wird sie wissen, dass sie schon mal auf dem Arm ihres Vaters hier gewesen ist."
    „Sie ist wunderschön." Pater Basilio berührte Margaritas Wange. „Und das nächste Baby wird wahrscheinlich ein Junge."
    „Lassen Sie das bloß nicht Sebastian hören", bemerkte Catalina lachend. „Er hält seine kleine Margarita für eine Königin."
    „Das Schicksal hat uns die Kleine geschenkt." Sebastian richtete sich auf und lehnte seine Tochter an die Schulter. „Sie ist ein richtiger Schatz."
    „Wer sind die beiden da hinten?" Der Priester kniff die Augen zusammen.
    „Jose und Alfonso", erwiderte Sebastian. „Du musst dich end lich zwischen den beiden entscheiden, Catalina, sonst gibt es einen Skandal."
    Catalina ging den Gang entlang zu Jose und Alfonso. Der Priester folgte ihr, um die beiden zu begrüßen.
    Sebastian blickte seine Frau an. Er hatte mehr als nur einen Schatz, doch er sprach nie mit Außenstehenden über den anderen, nur mit ihr. Maggie lächelte ihn an und betrachtete anschließend die Krippe. Zärtlich berührte sie das hölzerne Christkind.
    „So habe ich dich letztes Jahr auch gesehen", erinnerte er sie. „Und ich glaube, in dem Moment ist mir klar geworden, dass du viel mehr für mich bist als eine Frau, die ich nicht erobern konnte. Du hast mich angerührt, und da habe ich Angst bekommen."
    „Angst? Du?"
    „Du hast nicht nachgegeben, sondern ich. Und ich bin glücklich darüber. Du hast einen Roboter zum Leben erweckt." Sebastian küsste seine Tochter. „Und nur Leben kann Leben schenken."
    Maggie streichelte erst seine und dann Margaritas Wange. „Lass uns nach Hause gehen", sagte sie liebevoll. „Das Leben fängt jetzt erst an."
    Zusammen verließen sie die Kirche. An der Tür drehte Maggie sich noch einmal um und betrachtete die Krippe, blieb jedoch nicht stehen.
    Die Krippe würde auch nächstes Jahr wieder dort sein.
    - ENDE
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