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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada
Autoren: Lucy Gordon
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hätte die Wahrheit gesagt, wenn Sie sich nicht so aufgeführt hätten.
    Nun machen Sie nicht so ein Drama draus. Sie ist achtzehn, und in dem Alter hat man das Recht, sich zu amüsieren."
    „Das werde ich beurteilen."
    Aus dem Schlafzimmer war ein Stöhnen zu vernehmen.
    „Die arme Isabella", warf Catalina ein. „Ich hatte ganz vergessen, dass es ihr nicht gut geht.
    Ich muss zu ihr."
    „Ja, tu das." Maggie betrachtete Don Sebastian mit funkelnden Augen. „Wir streiten lieber ohne dich."
    Catalina verließ den Raum, und wieder hatte Maggie das Gefühl, dass Gefahr von Don Sebastian ausging. Sie hatte keine Angst. Für sie hatte Gefahr etwas Aufregendes, wenn sie sich ihr sofort stellen konnte. Vielleicht sollte er sich fürchten.

2. KAPITEL
    „Sie haben Recht, Senora", sagte Don Sebastian. „Die Schuld trifft nicht meine Braut, sondern die Frau, die für ihr Wohlergehen verantwortlich ist. Zum letzten Mal: Sagen Sie mir, wo Sie gewesen sind."
    „Im Theater."
    „Und was haben Sie gesehen?"
    „Ein Musical. Es war nicht so anspruchsvoll wie Julius Caesar, aber bald ist Weihnachten, und uns stand beiden nicht der Sinn nach Mord und Totschlag."
    „Und hat dieses Musical auch einen Namen?" erkundigte er sich unwirsch.
    Maggie seufzte. „Ja. Es heißt Your Place Or Mine?"
    „Your Place Or Mine?" wiederholte er. „,Zu dir oder zu mir?' Das sagt alles. Es scheint ausgesprochen schlüpfrig zu sein."
    „Unsinn", entgegnete sie entschlossen. „Es ist überhaupt nicht schlüpfrig."
    „Tatsächlich?" Er nahm die Zeitung, die er gelesen hatte, um sich die Zeit zu vertreiben, und deutete auf eine Anzeige für das Musical. „,Schamlos'", zitierte er. „.Prickelnd. Nehmen Sie nicht Ihre Großmutter mit.'"
    Ihre Mundwinkel zuckten.
    „Amüsiere ich Sie?" fragte Don Sebastian mit einem warnenden Unterton.
    „Ehrlich gesagt, ja. ‚Nehmen Sie nicht Ihre Großmutter mit' bedeutet, dass nicht einmal Großmütter schockiert wären. Meiner Großmutter hätte es jedenfalls gefallen."
    „Das glaube ich Ihnen gern."
    „Was soll das denn heißen?"
    „Soll ich es Ihnen sagen?"
    „Nur wenn es Ihnen Spaß macht, unfreundlich zu sein, was wohl der Fall ist. Catalina ist jung und hübsch. Sie sollte mit Gleichaltrigen in die Disco gehen, und Sie schicken sie in Julius Caesar! Männer in Nachthemden und Röcken und mit hässlichen Knien."
    „Da Sie die Aufführung nicht gesehen haben, können Sie sich kaum ein Urteil über ihre Knie erlauben", erwiderte Don Sebastian scharf.
    „Ich wette, sie waren hässlich. Ein Mädchen, das so behütet aufgewachsen ist wie Catalina, wäre bei dem Anblick wahrscheinlich schockiert gewesen."
    Doch offenbar hatte er keinen Sinn für Humor. Er kniff die Augen zusammen, aber sie hatte keine Angst vor ihm. Noch nie war sie einem Menschen begegnet, der sie so schnell auf die Palme brachte.
    „Anscheinend haben wir ganz unterschiedliche Wertvorstellungen", erklärte er schließlich.
    „Ich hätte Sie überprüfen sollen, bevor ich Sie engagiert habe."
    „Müssen Sie denn wirklich alles kontrollieren?" fragte Maggie verzweifelt.
    „Sie verstehen offenbar gar nichts. Wenn eine Autoritätsperson nicht jede Kleinigkeit kontrolliert, hat sie auch keine Autorität."
    „Sie sprechen von dem Leben dieses armen Mädchens", brauste sie auf. „Und wenn Sie das als Kleinigkeit betrachten, tut sie mir Leid."
    „Zum Glück brauche ich Ihre Meinung nicht zu berücksichtigen."
    „Ich glaube nicht, dass Sie die Meinung anderer je berücksichtigen", konterte sie.
    „Es steht Ihnen nicht zu, mich oder meine Heiratsabsichten zu kritisieren."
    „Wenn Sie auch nur einen Funken Anstand besäßen, würde es keine Hochzeit geben."
    „Im Gegenteil, ich heirate diese hirnlose Puppe nur, weil ich mich dazu verpflichtet fühle. Ich musste ihrem Vater auf seinem Totenbett versprechen, sie zu beschützen."
    „Sie brauchen sie ja nicht gleich zu heiraten."
    „Der Einfluss eines Vormunds endet an dem Tag, an dem sein Mündel heiratet. Am besten kann ich sie also beschützen, wenn ich bis ans Ende ihres Lebens ihr Vormund bleibe."
    „Das ist doch ..."
    „Sie kennen Catalina inzwischen. Ist sie intelligent?"
    „Nein, das ist sie nicht. Umso mehr ein Grund, einen Mann zu heiraten, dem es egal ist."
    „Und wie soll sie sich einen Ehemann suchen? Sie ist eine reiche Erbin, und die Mitgiftjäger werden bei ihr Schlange stehen.
    Ich brauche ihr Geld nicht. Ich werde einen Ehevertrag aufsetzen, in dem steht, dass ihr
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