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Mädchen im Schnee

Mädchen im Schnee

Titel: Mädchen im Schnee
Autoren: N Schulman
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ein paar Minuten später kamen sie mit Stefan wieder heraus. Diana war völlig aufgelöst, und der Sohn, der Freund von Nils …«
    »Melvin.«
    »Ja, Melvin stand barfuß auf der Treppe und hat geweint.«
    Stefan!
    Plötzlich klingelte das Telefon in der Morgenmanteltasche. Während Petter Milch in den Kaffee goss und die Tasse auf den Tisch stellte, fischte Magdalena es heraus.
    »Magdalena Hansson.«
    »Hallo, Magda, hier ist Christer. Wie geht es dir? Ich habe von gestern gehört.«
    »Na, geht so.«
    Christer hüstelte.
    »Ich hätte dir jetzt was zu erzählen.«
    Magdalena hörte, wie Nils den Sicherheitsgurt losmachte, sobald Petter den Motor abgestellt hatte.
    »Darf ich mit Melvin spielen?«
    Magdalena schluckte immer wieder, aber sie konnte die Tränen nicht aufhalten und wischte sie sich schnell ab. Sie räusperte sich.
    »Du, Liebling, ich glaube, Melvin ist nicht zu Hause.«
    »Aber dann später, wenn er nach Hause kommt?«
    Wieder räusperte Magdalena sich.
    »Ihr könnt ein anderes Mal spielen, Nils. Du musst schließlich auch noch baden.«
    »Okay«, sagte Nils und machte die Autotür auf.
    Den ganzen Tag über hatte Magdalena an das denken müssen, was Petter erzählt hatte. Wie Christer und Petra Stefan zum Auto geführt, und wie Diana auf der Treppe gestanden hatte. Und dann Melvin, der nach seinem Vater gerufen hatte.
    Was soll ich sagen?, fragte Magdalena sich. Wie soll ich damit umgehen? Man kann so viele Fehler machen, aber gibt es auch etwas, das man richtig machen kann?
    Sie hatte versucht, die blauen Flecke im Gesicht zu überschminken, aber die Schwellung war in jedem Fall zu sehen. Als Nils gefragt hatte, was ihr passiert war, hatte sie gelogen und gesagt, sie sei auf der Straße hingefallen. Nils hatte misstrauisch ausgesehen, sich aber damit zufrieden gegeben. Die Frage war jetzt, wie lange er sich damit abfinden würde, dass Melvin »mal weg« war.
    Und sein Vater ebenfalls.
    Petter holte Nils’ Tasche aus dem Kofferraum, und Mag dalena versuchte, so aus dem Auto zu steigen, dass Nils nicht merkte, wie weh ihr das tat.
    Ernst Losjö setzte sich auf Heddas Bett, in dem Gabriella lag, Heddas Kissen im Arm. Ihr schmaler Körper zeichnete sich wie ein S unter der Decke ab.
    Ich brauche die Gerüche , hatte sie erklärt. Das ungewa schene Nachthemd von Hedda war zu einem Schmusetuch geworden, das sie immer wieder unter ihrer Nase hin und her rieb.
    Jetzt nahm sie das Hemd vom Gesicht und sah ihn fragend an.
    »Ein unglücklicher Zufall?«
    Ernst nickte.
    »Petra Wilander hat berichtet, dass Hedda zufällig Zeugin des Mordes an dem Mädchen im Erdkeller geworden ist. Weiß der Himmel, was sie da gemacht hat. Und dass der Mörder sie dann durch den Wald gejagt hat und … Er hat heute alles gestanden.«
    Ein unglücklicher Zufall . Als ginge es um einen Blitzeinschlag oder einen Autounfall.
    »Das heißt, es war nicht dieser Fünfundzwanzigjährige?«
    »Nein.«
    Gabriella drückte das Kissen noch fester an ihre Brust.
    »Ich verstehe das nicht«, wisperte sie. »Ich verstehe nicht, wie das passieren kann, und wie wir das aushalten sollen. Wir müssen uns gegenseitig beistehen, Ernst. Nicht wahr?«
    Gabriella setzte sich im Bett auf.
    »Du wirst mich doch nicht verlassen, Ernst? Das wirst du doch nicht tun.«
    Ernst Losjö vermochte nicht zu antworten und streichelte nur ihre Hand. Dann verließ er das Zimmer.
    Christer Berglund sank auf das Küchensofa. Was war das für ein Tag gewesen! Jetzt war er so müde und hungrig, dass er Gunvors Angebot, bei ihnen zu essen, nicht mehr ablehnen konnte.
    Bengt wich seinem Blick aus und sah aus dem Fenster, als er sich setzte.
    »Jetzt hat es schon wieder angefangen zu schneien«, sagte er. »Dabei war das doch erst für heute Nacht angesagt.«
    »Hm«, brummte Christer.
    Bengt stand auf, und Christer beobachtete erstaunt, wie er zum Küchenschrank ging und anfing, Teller und Gläser herauszuholen. Auch Gunvor, die im Eisentopf auf dem Herd rührte, sah ihn fragend an, als Bengt etwas ungeschickt den Tisch zu decken begann.
    »Es gibt nur Reste«, sagte sie. »Ich habe noch etwas Chili con carne in der Tiefkühltruhe gefunden.«
    Dann wurde es, abgesehen von Bengts Besteckgeklapper, wieder still in der Küche.
    »Ja, dann guten Appetit«, sagte Gunvor und stellte den Topf auf den Tisch.
    Sie setzte sich auf den Stuhl, der dem Herd am nächsten war, und ließ zuerst Bengt und Christer nehmen, ehe sie sich selbst eine Portion auf den Teller tat.
    »Was
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