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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich!
Autoren: Susan Andersen
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man durchaus lassen. Sie mochte ihre Schultern, und auch ihre Arme waren gut geformt. Sie hatte schöne Haut, und ihre Brüste waren okay. Wenn sie ein Wörtchen hätte mitreden dürfen, hätte sie kleinere gewählt, aber so groß, dass die Leute gafften, waren sie glücklicherweise auch nicht. Und sie waren noch immer dort, wo sie sein sollten - das musste man ihnen lassen.
    Das waren also die Pluspunkte, der Rest war ein bisschen heikler. Sie hatte eine kurze Taille, und ihre Hüften und ihren Hintern konnte sie nur als Strafe des Schicksals bezeichnen. Sie wollte lieber gar nicht erst darüber nachdenken, mit diesen überflüssigen Zentimetern würde sie sich niemals abfinden. Und da sie nur einen Meter sechzig groß war (nun ja, um genau zu sein, ein Meter achtundfünfzigeinhalb), wuchsen ihre Beine auch nicht gerade in den Himmel. Glücklicherweise hatte sie wenigstens schöne gerade Schultern, sonst hätte sie wie eines dieser Stehauf-Männchen ausgesehen, die, egal, wie oft man sie umwarf, immer wieder in die Höhe schnellten.
    Aber Gott sei Dank gab es ja die Segnungen der Kosmetik und all die anderen Dinge, die das Leben einer Frau leichter machten. Was soll's?, dachte sie, als sie nach einem ihrer Lieblingswäschestücke griff, jeder sieht angezogen besser aus. Sie schlüpfte in den winzigen eisblauen Slip, hüllte ihre Brüste in den passenden Spitzen-BH und rückte die Träger zurecht. Dann zog sie ihre frisch gebügelten Designer-Jeans an und stieg in ein Paar rote Riemchensandalen, die sie zehn Zentimeter größer machten, und streifte einen farblich passenden, ärmellosen Pulli mit V-Ausschnitt über. Als krönenden Abschluss legte sie einen goldenen Kettengürtel um und rückte ihn auf dem seidigen Jersey-Stoff zurecht, bis er locker zwischen Taille und Hüfte saß. Sie trat einen Schritt zurück und nickte zufrieden. Ein Hauch Gold verlieh jedem Outfit das gewisse Etwas, und mit Hilfe des Gürtels konnte sie ihre Kurven betonen und gleichzeitig ihre Figur modisch strecken.
    Sie tänzelte ins Bad und schaltete ihre elektrischen Lockenwickler ein. Während sie darauf wartete, dass sie heiß wurden, trug sie flüssiges Make-up auf, puderte ihre T-Zone, pinselte einen Hauch Rouge auf ihre Wangenknochen, und danach schminkte sie ihre Augen sorgfältig mit Farben, die ihr ein natürliches Aussehen verliehen.
    Gerade als sie Wimpernzange und Mascara zurück in das Badezimmerschränkchen legte, leuchtete das Lämpchen auf, das anzeigte, dass die Lockenwickler heiß genug waren. Sie wickelte ihre Haare auf, putzte sich die Zähne, legte einen hübschen rosa Lippenstift auf und nahm die Lockenwickler wieder heraus. Einen Augenblick ließ sie die Haare auskühlen, dann bürstete sie sie durch, warf die Bürste in das Schränkchen, beugte sich nach vorne und fuhr sich mit beiden Händen durch die Locken. Wieder aufgerichtet, zupfte sie ihre Frisur hier und da noch ein wenig zurecht und ging zurück ins Zimmer, um sich erneut vor dem Spiegel zu mustern.
    »Schon viel besser«, murmelte sie. »Auf einem Nacktfoto sieht auch jeder erst nach einer gehörigen Retusche wirklich gut aus, da bin ich mir sicher.«
    Trotzdem ging ihr auf dem Weg in die Küche durch den Kopf, dass es nicht schaden könnte, wieder einmal eine kleine Diät einzulegen. Vielleicht sollte sie sich mit einem Stück Obst zum Frühstück begnügen.
    Es war ein guter Vorsatz - der sich allerdings sofort in Luft auflöste, als sie die Kühlschranktür öffnete und ihr Blick auf einen Karton mit Eiern fiel. Sie nahm eine Orange heraus, aber gleichzeitig ließ sie zwei Eier mitgehen, einen großen Egerling, eine Frühlingszwiebel und eine Tomatenhälfte und legte alles auf die Arbeitsplatte neben dem Herd. Dann erinnerte sie sich an den verlockend aussehenden geräucherten Gouda im Käsefach, nahm auch den heraus und schnitt eine Ecke ab. Sie träufelte etwas Olivenöl in eine Bratpfanne, stellte sie auf den Herd und zündete das Gas an. Als die blauen Flammen am Rand der Pfanne hochleckten, schlug sie die Eier in eine Schüssel, die sie aus dem Schrank geholt hatte. Sie gab ein wenig Milch und Salz und Pfeffer dazu und rührte die Mischung mit einem Schneebesen schaumig, dann stellte sie sie beiseite, um schnell die anderen Zutaten zu schneiden.
    Sie liebte gutes Essen, und zwar alles daran - den Geruch, den Geschmack, die Konsistenz. Diese Leidenschaft für Essbares und alle Arten seiner Zubereitung hatte sie dazu veranlasst, gleich nach der High
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