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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich!
Autoren: Susan Andersen
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ihr, das jegliche Zurückhaltung, die ihn normalerweise seine Zunge im Zaum halten ließ, zunichte machte? Zwei lausige Minuten in ihrer Gegenwart, und all die Manieren, die ihm über Jahre hinweg eingehämmert worden waren, waren dahin.
    So mit Frauen zu sprechen hatte man ihm gewiss nicht beigebracht. Seine Großmutter würde sich im Grabe umdrehen - sie hatte sehr genaue Vorstellungen gehabt, wie ein Gentleman mit Frauen umzugehen hatte, und sie hätte ihm was erzählt, wenn sie mitbekommen hätte, wie wenig Respekt er Lily erwies.
    Diese Frau ging einem aber auch ziemlich an die Nerven! Wie sie zum Beispiel gerade genug Parfüm auftrug, um den Wunsch in ihm zu wecken, ihr so nahe zu sein, dass er mehr davon riechen konnte. Oder wie sie es anstellte, dass sie so aussah, als sei sie gerade nach einem wirklich heißen Tête-à-tête aus dem Bett gekrochen. Ganz zu schweigen von der Art, wie sie ging, mit diesem Hüftschwung und den kleinen Trippelschritten. Mann, sie aß sogar verführerisch. Bei dem Anblick, wie sie einen Bissen Omelett in ihren Mund steckte, wäre er beinahe in die Knie gegangen. Er kannte Frauen, die während eines Orgasmus nicht halb so ekstatisch aussahen.
    Er schüttelte den Kopf und versuchte, das Bild aus seinem Kopf zu verscheuchen. Er verstand das alles nicht. Was hatte sie nur an sich, das ihn so anzog? Lily war nicht unbedingt die schönste Frau, der er je begegnet war. Wenn man es genau nahm, nicht einmal die mit dem meisten Sex-Appeal. Aber er musste nur im selben Raum wie sie sein, und schon konnte er kaum seinen Blick von ihr abwenden, und das, ohne dass sie irgendwas Besonderes tat.
    Und du glaubst wirklich, dass das Zufall ist, Schlaukopf?
    Zach fluchte. Verdammt. War der Blick eines Mannes erst mal an einem verwuschelten blonden Haarschopf und den Kurven eines solchen Luders hängen geblieben, dann übernahm todsicher ein anderes Körperteil als sein Hirn das Denken. Aber auch wenn Lily Morrisette die erotischste Frau war, die ihm jemals unter die Augen gekommen war, hatte sie doch eine Art, ihm gegenüberzutreten, keinen Zoll nachzugeben, die fast etwas Männliches hatte. Sie wusste offensichtlich ganz genau, was sie tat.
    Er glaubte nicht, dass er irgendwelche voreiligen Schlüsse zog, wenn er ihre Motive anzweifelte. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass Glynnis dem Falschen vertraute. Sie war in ihrem Leben schon an eine ganze Reihe echter Loser geraten, und mehr als ein Kerl hatte geglaubt, er hätte ausgesorgt, wenn er sie rumkriegte. Gut, nicht alle waren auf ihr Geld aus gewesen, daher misstraute er keineswegs von vornherein jedem Menschen, mit dem sie in Kontakt kam. Das musste er seiner Schwester zugestehen, sie hatte es geschafft, ein paar echte Freunde zu gewinnen. Allerdings waren alle ihre Freundinnen, die er bislang kennen gelernt hatte, in demselben Alter wie sie gewesen - junge Frauen Anfang zwanzig, die entweder zu kichern oder unverblümt zu flirten anfingen, wenn er versuchte, so etwas wie ein intelligentes Gespräch mit ihnen zu führen.
    Sie hatten jedenfalls nichts mit Lily gemein. Ihnen fehlte zum Beispiel ihre Ausstrahlung, die daher rührte, dass sie das Spiel kannte. Es bedurfte langer Jahre und viel Erfahrung, diese Art von Weitläufigkeit zu erwerben. Auch wenn es nicht unbedingt zu seinen Stärken gehörte, das Alter von jemandem zu schätzen, ginge er jede Wette ein, dass Lily um einiges älter war als seine Schwester - eher Mitte dreißig wie er als Mitte zwanzig wie Glynnis.
    Und unter solchen Umständen musste man sich doch fragen: Was wollte eine so selbstsichere Frau wie Lily von einem naiven Mädchen, das neun oder zehn Jahre jünger war, wenn nicht ihr Geld?
    Jedenfalls musste er unbedingt der Frage nachgehen, voller sie sich kannten.
    Lily lief aufgebracht in ihrem Zimmer auf und ab. Wie hatte sie nur immer davon träumen können, einen älteren Bruder zu haben! Wenn Mr. Ich-habe-das-Kommando-über-Alles-um-mich-herum als Beispiel gelten konnte, dann konnte sie sich glücklich schätzen, Einzelkind zu sein.
    Es kostete sie einige Mühe, nicht vor Wut mit den Zählen zu knirschen. Nein, also wirklich! Am gestrigen Abend hatte sie seine Unhöflichkeit damit entschuldigt, lass er offensichtlich müde war und deswegen nicht klar lenken konnte, aber wie konnte er es wagen, so mir nichts, dir nichts anzunehmen, sie sei nicht integer? Ja, sie war eine Vollbusige Blondine mit blauen Augen, die sich gerne »schminkte und Schmuck liebte; und
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